Business Transformation: Die alte Welt mit dem Neuen verbinden

Interview mit Uwe Tüben, Geschäftsführer, und Jasmin Guthmann, Leiterin Marketing der Valtech GmbH

Wirtschaftsforum: Erklären Sie unseren Lesern doch bitte, auf welche Weise Sie Business Transformation in Unternehmen umsetzen.

Uwe Tüben: Wir helfen unseren Kunden, sich selbst zu helfen, wenn es um das Thema digitale Business Transformation geht. Mit den Kunden setzen wir digitale Prozesse erfolgreich um. Am Ende soll der Kunde aber seine eigene digitale DNA entwickeln. Das schulen wir. Digitale Transformation heißt agile Transformation und die Kombination von beiden Feldern ist unsere Strategie. Wir sind nicht nur Berater des Topmanagements, wir setzen auch eine Operationalisierung der Strategie um. Das schätzen die Kunden sehr.

Jasmin Guthmann: Heute liegt die Herausforderung eher in der Reformierung der Organisation als im Projekt an sich. Es geht um eine agile Arbeitsweise, um permanente Veränderung, nicht nur um eine temporäre Umstellung. Das erfordert einen grundsätzlichen Kulturwandel. 

Uwe Tüben Geschäftsführer
„Wir helfen unseren Kunden, sich selbst zu helfen.“ Uwe TübenGeschäftsführer

Wirtschaftsforum: Und wie erreichen Sie die Umsetzung hin zum digitalen Wandel in der Praxis?

Jasmin Guthmann: Mit Handson Coaching arbeiten wir auf C-Level und schulen die Mitarbeiter in Workshops. Dabei übermitteln wir ihnen, welche Möglichkeiten es gibt, den Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu begegnen. Die gewachsenen Strukturen müssen wir analysieren und daraus destillieren, was zukunftsfähig ist. Historisch kommen wir aus der IT-Beratung und haben deshalb nicht nur organisatorische, sondern auch technische Kompetenz. Viele Anbieter können entweder das eine oder das andere. Wir beherrschen beides und sind der Ansicht, dass wir so effektiver wirken können.

Uwe Tüben: Die bloße Ankündigung digitaler Transformation reicht nicht aus. Es muss geschult und gecoacht werden, sonst sind die Mitarbeiter überfordert. Wir müssen organisatorische und kulturelle Antworten auf die Frage geben, wie Linie und neue Features Hand in Hand gehen können. Die Entwicklung von Software ist eine große Herausforderung. Hier geht es darum, die alte Welt mit Neuem zu verbinden. Dabei verfolgen wir einen kundenzentrierten Ansatz und bauen nur das, was der Endkunde braucht und will. Für strukturelle Veränderungen bieten wir Consulting zu Business Transformation sowie Organisationsberatung.

„Die bloße Ankündigung digitaler Transformation reicht nicht aus.“ Uwe TübenGeschäftsführer
Uwe Tüben Geschäftsführer

Wirtschaftsforum: Nennen Sie uns doch bitte ein konkretes Beispiel für eine erfolgreiche Business Transformation.

Uwe Tüben: Für die Sparte Klebstoffe des Düsseldorfer Henkel-Konzerns haben wir in nur sechs Monaten ein B2B-Vertriebsportal entwickelt. Bei der Entwicklung der Software haben wir konsequent auf die Kundenperspektive geachtet und Henkel gewissermaßen als Start-up behandelt. Durch gemeinsame Teams an einem eigens dafür angemieteten Standort konnten wir die üblichen Konzernwege durchbrechen und in kürzester Zeit wirklich innovative Ergebnisse erzielen.

Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns doch etwas über Valtech als Unternehmen.

Uwe Tüben: Gegründet wurde Valtech 1993 in Paris, um objektorientierte Software zu entwickeln. Später kamen IT-Projektgeschäfte dazu. Jetzt befinden wir uns in der dritten Phase und bieten klassische Beratung, Management Consulting sowie Digitalisierungsberatung. Heute ist Valtech ein internationales Unternehmen mit Europa-Headquarter in London und beschäftigt 3.000 Mitarbeiter in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Asien. Mit 450 Beschäftigten und einem Umsatz von 75 Millionen EUR ist Deutschland eine der größten Landesgesellschaften. Seit Jahren verzeichnen wir eine stark positive Tendenz mit jährlichen Umsatzsteigerungen bis zu 20%.

Wirtschaftsforum: Was ist Ihre Zielgruppe und wie erreichen Sie diese?

Jasmin Guthmann: Oft sind es internationale Konzerne wie Philips, Heineken oder Allianz. Beim Marketing spielen Events eine große Rolle, zum Beispiel globale Veranstaltungen mit Partnern. Außerdem sind wir kontinuierlich im Gespräch – mit bestehenden Kunden ebenso wie mit möglichen neuen. Wir wollen deutlich sichtbar sein und Valtech zu einer Institution für Business Transformation ausbauen.

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