Zur Lebensmittelproduktion nach Maß
Interview

Fördern und Mischen einzelner Bestandteile von Lebensmitteln sind ebenso Teil des Herstellungsverfahrens wie das Portionieren und Verpacken fertiger Produkte.
Dass diese Abläufe in ihren einzelnen Schritten exakt und zuverlässig verzahnt sein müssen, damit Nutzer derartiger Anlagen effizient arbeiten können, versteht sich für THOM von selbst. Die Fachleute berücksichtigen zudem individuelle und produktspezifische Eigenarten sowie die strengen Hygiene- und Qualitätsstandards. THOM weiß: Die Lebensmittelbranche ist besonders anspruchsvoll.
Kundenindividuell und kein Standard
„Wir liefern keine Standardware, sondern kooperieren eng mit den Kunden“, betont Diplom-Volkswirt Walter Ohrnberger, der Geschäftsführer. „Konstruktion und Bau der Maschinen und Anlagen erfolgen nach Vorgaben unserer Kunden – überwiegend Stammkunden. Sie kommen zu 60 Prozent aus der Lebensmittelindustrie.“
Der Rest entfällt auf den allgemeinen Metallbau und Sonderanfertigungen außerhalb der genannten Bereiche. Vier Gruppen prägen die Produktion: sogenannte Schießbänder (Single-Line-Loader, Multi-Line-Loader), die nachgeschaltete Maschinen zur Weiterverarbeitung von Produkten beschicken, sowie Mischtechnik, Fülltechnik und Fördertechnik.
„Die Steuerungstechnik unserer Anlagen entwickeln, programmieren und montieren wir selbst.“ Walter OhrnbergerGeschäftsführer
Millimetergenauer Abwurf
Die Single- und Multi-Line-Loader befördern Produkte unterschiedlichs ter Art punkt- und wiederholungsgenau etwa in Verpackungsmaschinen. Die Loader lassen die Produkte durch variierbaren Rückzug ihrer Transportbänder in die weiterverarbeitende Maschine fallen. Der Single-Line-Loader kann je Rückzug sechs Produkte abwerfen oder stapeln.
Der innovative Multi-Line-Loader besteht aus zwei auf unterschiedlichen Ebenen rechtwinklig gegeneinander versetzten Bändern. „Er wirft sechsmal sechs Produkte in verschiedenen Rastern ab“, erklärt Walter Ohrnberger. „Alle Produkte eines Rasters fallen auf einmal und millimetergenau in ihre Verpackungen. Das erlaubt das Beschicken von Verpackungsmaschinen mit bis zu 200 Produkten pro Minute.“
Dass THOM technisch stets auf neuestem Stand ist, belegt nicht nur die hochmoderne maschinelle Ausstattung des nach ISO 9001 und als Schweißfachbetrieb zertifizierten Unternehmens, sondern auch das seit 2005 um den Bereich Mechatronik bereicherte Leistungsspektrum.
„Die Steuerungstechnik entwickeln, programmieren und montieren wir selbst“, so Walter Ohrnberger. „Dank weitreichender Fertigungstiefe und umfangreicher Entwicklungsarbeit liefern wir alles maßgeschneidert und aus einer Hand.“
Über 40 Jahre erfahren
THOM profitiert von über 40 Jahren Erfahrung im Sondermaschinenbau. Das 1968 in Verdens Nachbarort Kirchlinteln von Schlossermeister Herbert Thom (nach wie vor Gesellschafter) gegründete und aus Platzgründen 1977 nach Verden verlagerte Unternehmen hat 2002 die 1974 entstandene Schmiedbauer Stahlund Metallbau GmbH übernommen und 2006 an deren Standort in Verden die Unternehmenszentrale etabliert.
Geschäftsführender Gesellschafter des vergrößerten Betriebs ist Diplom- Ingenieur (FH) und Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH) Torsten Thom, der Sohn von Herbert Thom. THOM beschäftigt 105 Mitarbeiter und setzte 2008 zehn Millionen EUR um, 20 Prozent davon im Export – vor allem nach Mittel- und Osteuropa sowie in die USA. THOM hat je einen Mitarbeiter, der Russisch und Türkisch beherrscht.
„Wir verstehen uns nicht als Handwerks-, sondern als kleiner Industriebetrieb“, resümiert Walter Ohrnberger. „Bei idealer Größe sind wir schlank organisiert, die internen Abläufe klar definiert. Unsere Eigenkapitalstruktur ist ausgesprochen gesund – die Basis für weiteres Wachstum.“