Bis ins kleinste Detail
Interview mit Sven Gosda, Geschäftsführer der TESCAN GmbH

„Wir haben uns auf die Elektronenmikroskopie spezialisiert. Hierbei wird zur Analyse der Probenoberfläche bis in den Nanobereich hinein ein Elektronenstrahl verwendet. Elektronenmikroskope können Abbildungen mit hoher Vergrößerung und detaillierter Auflösung erzeugen, was sie zum bevorzugten Werkzeug für viele Anwendungen in zahlreichen wissenschaftlichen und industriellen Feldern macht“, erläutert Sven Gosda, Geschäftsführer der TESCAN GmbH.
Das erste kommerzielle Gerät dieser Art gibt es seit den 1960er-Jahren. Mittlerweile haben sich Technik und Möglichkeiten der Mikroskope weiterentwickelt: „Durch Elektronenmikroskope können wir heutzutage Oberflächenstrukturen im Bereich unter einem Nanometer abbilden!“
Neben Elektronenmikroskopen bietet TESCAN auch Geräte an, die zusätzlich noch mit einem Ionenstrahl arbeiten. „Focused-Ion-Beam-Mikroskope werden beispielsweise eingesetzt, um sich zu Defekten vorzuarbeiten oder Schnittbilder in 3-D zu erstellen.“
Gegründet wurde das Unternehmen 1979 ursprünglich als EO Elektronen Optik Service GmbH und im April 2018 von TESCAN übernommen. Das Ziel: die Marke und Technik noch stärker aufzustellen.
Innovationen geplant
Die Physik begrenze natürlicherweise die Auflösung, erläutert der Geschäftsführer. Aber: TESCAN arbeite stets an Verbesserungen und Neuheiten. „Einer der Haupttreiber in diesem Markt ist die Halbleiterindustrie, also alles, was Computerchips herstellen muss. Diese Industrie braucht Elektronenmikroskope, um Strukturen sichtbar zu machen. Da deren Technik immer anspruchsvoller wird, müssen die Produkte auch immer weiterentwickelt werden. Der Kunde beziehungsweise der Markt ist der Innovationstreiber für unsere Systeme.“
Für die Zukunft setzt sich TESCAN konkrete Wachstumsziele: „Wir streben einerseits anorganisches Wachstum an, zum Beispiel durch den Ankauf von Start-ups, andererseits möchten wir uns organisch vor allem durch Produktinnovationen entwickeln. TESCAN wird in den nächsten Jahren viele Neuheiten vorstellen. Der Markt hat noch großes Potenzial!“