Klar Schiff machen
Interview mit Davide Mugnaini, Geschäftsführer der Seven Stars Marina & Shipyard Srl

Geschäftsführer Davide Mugnaini stammt aus einer Familie, die schon immer viel mit Booten zu tun hatte und doch ist Seven Stars mehr durch Zufall entstanden. „Ich war früher in der Baubranche tätig“, offenbart er.
„Irgendwann habe ich an einer Villa für einen Kunden gearbeitet, der mich fragte, ob ich für ihn auch ein Boot restaurieren könne.“
Nachdem das Boot erfolgreich wieder in seinen Originalzustand versetzt worden war, führte eins zum anderen. „Er schickte dann einen Freund und bei einem Abendessen erwähnte ich, dass wir eine Werft bräuchten, um die Wartung für die Boote zu betreiben“, erinnert sich Davice Mugnaini.
„Nach einem Monat rief er mich an und sagte, ich solle mir einen Platz an der Marina anschauen. So bekam ich auch die Unterstützung von Dott. Belloni, der für eine Finanzierung unterschrieb.“
Nach der Gründung im August 2012 wuchs das Unternehmen rasend schnell, „Im ersten Jahr hatten wir 1,8 Millionen EUR Umsatz, im zweiten Jahr 3,7, im dritten Jahr 7,8 und jetzt sind wir bei 10,8 Millionen EUR“, verrät Davide Mugnaini.
„Wir gelten als eine der Firmen mit dem schnellsten Wachstum. In Italien belegen wir gerade Platz 24.“ Einen Nachteil hat der Erfolg allerdings. „Es ist schwierig, kompetente Mitarbeiter zu finden, die sich gut bei uns Integrieren“, klagt Davide Mugnaini. „Das ist gerade meine Sorge, denn bei so einem Wachstumsstempo brauchen wir Personal.“
16 Mitarbeiter sind direkt für das Unternehmen tätig, plus 200 weitere, die bei Partnerfirmen angestellt sind.
Seven Stars ist bekannt als eine agile Werft mit guten Preisen und Qualität. Die Aufgaben, die das Unternehmen erfüllt, sind dabei sehr vielfältig.
„Wir machen Service“, erläutert Davide Mugnaini. „Wenn die Boote kommen, holen wir sie heraus, sie werden gewaschen, samt Motoren, und für den Winter vorbereitet. Dann kommen sie in die Halle. Der Kapitän kommt mit einer Liste und wir reparieren, was zu reparieren ist. Oder wir ersetzen einige Ersatzteile. Wir helfen auch den Kapitänen in der Kommunikation mit dem Reeder. Wir versuchen mit den Leuten, die uns die Boote bringen, eine gute Beziehung zu pflegen und ihnen zu helfen.“
Selbst nachdem das Boot die Werft verlassen hat, hört die Betreuung nicht auf. Die Firma hilft auch, wenn die Kunden draußen auf dem Meer Schwierigkeiten mit der Klimaanlage oder ein elektrisches Problem haben.
Und das ist nur das Tagesgeschäft. Bei Bedarf kann die gesamte Inneinrichtung erneuert werden oder sogar das Boot komplett umgestellt werden. Für solche Projekte hat das Unternehmen schon Preise gewonnen.
„Manche Kunden wollen mehr Platz auf der Brücke, um sich dort zu sonnen, entspannen oder auch Partys zu feiern“, erklärt Davide Mugnaini. „In den großen Yachten bauen wir oft auch eine Garage für ein kleines Boot, mit dem man den Strand erreichen kann. Und aus einem Boot von 39 m haben wir eines von 46 m gemacht. Für fünf Millionen EUR hat der Kunde ein neues Boot bekommen.“
Meist sind es ausländischen Auftraggeber, die solche Umbauten wünschen. Zwischen 70 und 75% der Kundschaft stammt aus anderen europäischen Ländern sowie der Türkei, der USA, Argentinien und Mexico.
„Die Italiener wollen hingegen eher historische Boote“, verrät Davide Mugnaini. „Da ist es gut, wenn man ein Rebuilding macht. Das Boot hat dann mehr Komfort, aber es behält das historische Bild.“ Grundsätzlich ist der Markt wieder am Wachsen, wenn auch mit kleinen Schwankungen.
„Die kleinen Boote unter 30 m sind in den letzten Jahren nicht so interessant gewesen, aber die großen Boote ab 100 m haben zugenommen auf dem Markt“, stellt Davide Mugnaini fest.
Ob groß oder klein, Davide Mugnaini ist immer am Ball. Er macht PR, unter anderem auf der Messe in Montecarlo, und ist oft bei den Lieferungen der Boote mit dabei.
„Ich versuche der Mannschaft Enthusiasmus zu vermitteln“, meint er. „Das ist wichtig und macht viel aus.“ Gerade auf den handwerklichen Aspekt seiner Arbeit ist Davide Mugnaini sehr stolz, aber er fühlt auch eine Liebe zum Meer. Sogar der Name der Firma reflektiert diese Verbundenheit.
„Ich nehme an Regatten teil“, erzählt er. „Mit einer Art von Booten, die den Namen Starclass tragen. Der Name gefiel mir, so kam ich auf Seven Stars.“ Für ihn ist ein schönes Boot, wir ein Kunstwerk. „Das ist meine Leidenschaft“, schwärmt er. „Wie es auf dem Meer leicht und elegant entlanggleitet, das entspannt und macht glücklich.“