Segel setzen für unvergessliche Momente

Interview mit Detlev Schäferjohann, Geschäftsführer der e-hoi GmbH

Die erfolgreiche Reise der e-hoi GmbH begann in 2004. Bereits vier Jahre zuvor hatte der Gründer Detlev Schäferjohann den Grundstein für ein weiteres erfolgreiches Geschäft gelegt, die e-domizil GmbH, die parallel zu e-hoi zu einem großen Online-Ferienhausanbieter heranwuchs und 2022 mit mehr als 200 Mitarbeitern und über 200 Millionen EUR Jahresumsatz an die börsennotierte Hometogo verkauft wurde. „Seitdem konzentriert sich das Team voll und ganz auf das Kreuzfahrtgeschäft“, so Detlev Schäferjohann, Gründer und Geschäftsführer der e-hoi GmbH, „und dieser Fokus hat zur erfolgreichen Entwicklung hin zum Marktführer im Online-Kreuzfahrtvertrieb in Deutschland und anderen europäischen Ländern beigetragen.“

Eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung 

Bereits 2004 konnte man beim ursprünglichen Unternehmen e-domizil ganz unkompliziert ein Ferienhaus buchen und bekam die Reservierung gleich vom System bestätigt. „Bis wir bei der Kreuzfahrt so weit waren, vergingen jedoch viele Jahre, weil die Netzwerke der Reedereien nicht darauf ausgerichtet waren. Da eine reine Onlinebuchung in der Anfangsphase nicht möglich war, wurden die Reisen lediglich online aufgezeigt und mussten telefonisch sowohl mit den Kunden als auch mit den Reedereien koordiniert werden“, erläutert der Geschäftsführer. Heute lassen sich über e-hoi komplette Reisen buchen. Seit 2010 steigt die Zahl der Onlinebuchungen rapide an, sodass mittlerweile über die Hälfte der e-hoi-Reisen im Netz abgewickelt wird. Anders als beim Ferienhaus müssen bei einer Kreuzfahrt außer dem Aufenthalt auf dem Schiff auch die Anreise und der Transfer vom Flughafen oder Bahnhof zum Hafen organisiert werden. Wenn notwendig, muss ebenso eine Zwischenübernachtung gebucht werden. „Unser System baut diese Pakete eigenständig zusammen — in diesem Segment haben wir die höchste Wachstumsrate“, sagt Detlev Schäferjohann. 

Enormes Wachstum durch Digitalisierung 

Ein positiver Nebeneffekt der letzten Jahre war, dass die ältere Generation digitaler geworden ist. „Auch diese Kundensparte profitiert nun von unseren modernen Systemen und Prozessen. Das hat uns zu einem enormen Wachstum geführt. Von 2022 auf 2023 hatten wir einen Aufschwung von weit über 50%, obwohl wir nur 10% mehr Mitarbeiter eingestellt haben. Zu unserem Kundenstamm gehören überwiegend Familien und Paare zwischen 50 und 70 Jahren. Es gibt viele Kunden, die immer wieder reisen. Sie sind allesamt fasziniert von der Kombination aus Luxus, Wellness und den Aktivitäten, die sie geboten bekommen”, unterstreicht der 51-jährige Gründer. 

Internationaler Spitzenerfolg 

Während der Zielmarkt von e-hoi ein internationaler ist, befindet sich der Quellmarkt noch schwerpunktmäßig in Europa. Aktuell tragen 220 Mitarbeiter, von denen etwa die Hälfte in Deutschland lebt, zu einem Umsatz von über 250 Millionen EUR bei. „Wir sind der einzige paneuropäische Spieler auf dem Markt. Das sieht man jedoch häufig nicht, da wir nicht überall als e-hoi auftreten. So sind wir beispielsweise in der Schweiz zwar als e-hoi vertreten, haben aber zwei weitere Firmen namens Ferienpost und CruiseCenter gekauft. Mittlerweile sind wir auch dort — wie in Deutschland — Marktführer geworden. Darüber hinaus dominieren wir mit großem Abstand den Markt in den Niederlanden unter den Namen Zeetours, Cruise Travel und Cruisewinkel. Zudem sind wir in Belgien mit der Marke Wondercruises sowie in Spanien und Portugal mit der Marke unmundodecruceros präsent”, beschreibt Detlev Schäferjohann die internationale Aufstellung.

Besonderer Leckerbissen

Die e-hoi GmbH chartert jedes Jahr zwei Hochsee-Kreuzfahrtschiffe für ein ganz besonderes Programm. Das erste Schiff trägt den Namen Stars del Mar. „Nächstes Jahr tritt dort unter anderem Otto mit seiner Band, den Friesenjungs, auf. Das zweite Schiff nennt sich 90s Super Cruise — mit Künstlern aus den 1990er-Jahren. Das sind unsere Leuchtturm-Projekte, an denen jeder von uns großen Spaß hat. Aufgrund des grandiosen Erfolges chartern wir nächstes Jahr ein größeres Schiff als sonst — die AIDA PRIMA. Dort ist Platz für 3.500 Gäste. Dieses Projekt schärft extrem unser Profil und hat maßgeblich dazu beigetragen, mit den Reedereien auf Augenhöhe zu verhandeln, da wir dann selbst als Reederei agieren. Darüber hinaus ist das Ganze ein regelrechtes Social Media-Feuerwerk”, so der Geschäftsführer abschließend. 

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Tourismus & Freizeit

Das historische Bad  Langensalza neu erleben

Interview mit Annett Standhardt, Geschäftsführerin der KTL Kur & Tourismus Bad Langensalza GmbH

Das historische Bad Langensalza neu erleben

Bad Langensalza, eine charmante Stadt in Thüringen, hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ziel für Erholungssuchende und Naturliebhaber entwickelt. Mit einer Bevölkerung von etwa 16.000 Einwohnern bietet…

Freizeitspaß mit grünem Daumen

Interview mit Rik Roelofs, Geschäftsführer der Gartencenter aus Holland GmbH

Freizeitspaß mit grünem Daumen

Mit rund 850.000 Besuchern im Jahr hat sich der Holland-Park in Schwanebeck zu einem der beliebtesten Freizeitziele im Großraum Berlin-Brandenburg entwickelt. Geschäftsführer Rik Roelofs spricht über die Entstehungsgeschichte vom familiengeführten…

„Wir bauen Luxus im zeitlosen Stil“

Interview mit Battista Bellini, Geschäftsführer der Bellini Nautica S.p.A.

„Wir bauen Luxus im zeitlosen Stil“

Seit den 1960er-Jahren hat sich Bellini Nautica von einer kleinen Holzboot-Werkstatt zu einem international bekannten Hersteller von luxuriösen Booten und Yachten entwickelt. Unter der Führung von Battista Bellini, der das…

Spannendes aus der Region Frankfurt am Main

Digitalisierung und Sicherheit: Wegbereiter moderner IT-Lösungen

Interview mit Christian Jendreczek, Geschäftsführer von Tietoevry Create (ehemals Infopulse)

Digitalisierung und Sicherheit: Wegbereiter moderner IT-Lösungen

Die Digitalisierung verändert die Welt in rasantem Tempo und stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Flexibilität, Sicherheit und maßgeschneiderte Lösungen sind heute entscheidende Erfolgsfaktoren. In diesem dynamischen Umfeld spielt Tietoevry Create…

„Ins Büro kommen und Leute treffen, die ich mag“

Interview mit Patrick Benner, Geschäftsführer der ARTUS interactive GmbH

„Ins Büro kommen und Leute treffen, die ich mag“

Gern hätte Patrick Benner Design studiert, nur konnte er, wie er selbst zugibt, „leider weder zeichnen noch malen“. Doch ihn faszinierten die Möglichkeiten, die Computer im Hinblick auf die Verknüpfung…

Heimat schaffen

Interview mit Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Heimat schaffen

Unzählige große Bauprojekte hat die Stefan Forster GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main im Bundesgebiet schon umgesetzt. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im städtischen Wohnungsbau. Doch auch darüber hinaus hat…

Das könnte Sie auch interessieren

Maximale Kontrolle, minimale Komplexität

Interview mit Luca Carlucci, Geschäftsführer der BizAway

Maximale Kontrolle, minimale Komplexität

Die Organisation von Geschäftsreisen war lange Zeit mit ineffizienten Prozessen und Frustrationen verbunden – durch komplizierte Buchungssysteme oder begrenzte Auswahl. BizAway hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Markt zu…

Maritime Erlebnisse entlang Italiens Küsten

Interview mit Maurizio Aponte, Geschäftsführer der Navigazione Libera Del Golfo srl

Maritime Erlebnisse entlang Italiens Küsten

Von den schroffen Klippen der Amalfiküste über die sonnenverwöhnten Tremiti-Inseln zu den lebhaften Buchten von Capri und Ischia – all diese Perlen des Mittelmeers sind nur eine Schifffahrt entfernt. Navigazione…

Der Kunde ist immer König: „Uns ist nichts zu verrückt!“

Interview mit Cees Boogerd, Eigentümer der Rederij Eureka

Der Kunde ist immer König: „Uns ist nichts zu verrückt!“

Ruhig auf dem Wasser dahingleiten und zusammen mit anderen Menschen eine einzig­artige Bootsfahrt genießen: Das alles ist möglich auf dem Motorschiff Eureka der Rederij Eureka aus dem niederländischen Deventer. Dabei…

TOP