Etikettenlösungen für technische Anforderungen

Interview mit Simon Reuter, Geschäftsführender Gesellschafter der robos-labels

Ein Etikett transportiert mehr als Marke, Information und Preis. Die Kennzeichnung ist ein wichtiger Teil der Identität eines Produktes. Sie verleiht ihm ein besonderes Profil und lässt es im besten Fall optisch positiv aus der Masse hervortreten. Darüber hinaus müssen Etiketten auf technischen Produkten multifunktional sein und mehrere Dimensionen abdecken. Hier kommen zum Beispiel die Funktion des Fälschungsschutzes hinzu oder das Etikett muss zusätzlich eine Prägung haben, um den Füllstand eines Akkus anzeigen zu können.

Für Etiketten zur technischen Kennzeichnung gibt es ein schier grenzenloses Anwendungsspek-trum, da für jeden Anwendungsfall Klebstoffe, Etikettenform und -material sowie die Veredelung individuell miteinander kombiniert werden.

„Es sind schon sehr spezielle und komplexe Produkte, die wir herstellen“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Simon Reuter. „Wir sind häufig in die Entwicklung unserer Kunden eingebunden und werden nach funktionalen Kennzeichnungslösungen gefragt, etwa in der Automobilindustrie, wo es zum Beispiel neben der Kennzeichnung auch um die Abdeckung von Bauteilöffnungen, Lackierschutzetiketten oder Funktionen der Geräuschdämmung geht. Bei solchen Anforderungen merkt man, dass wir ‘Tüftler’ sind und uns auch an neue Produkte und Kombinationen wagen, was uns auch schon früher ausgezeichnet hat. Immer wieder hören wir von Kunden mit besonderen Anforderungen, dass sie zuvor von mehreren Firmen abgelehnt wurden. Dafür sind wir bekannt, dass wir trotzdem eine Lösung finden.“

Komplexe Anforderungen, besondere Lösungen

Im Zusammenhang mit Etiketten sind Sonderlösungen vor allem auch eine Frage dafür geeigneter Materialien. Hier hat robos-labels sicher ein Alleinstellungsmerkmal, denn mit der Folit GmbH besitzt das Unternehmen eine Tochterfirma, die ausschließlich mit sehr hochwertigen Markenfolien handelt, etwa mit Spezialprodukten für Laseranwendungen von Tesa oder für Hochtemperaturanwendungen mit speziellen Klebstoffen von 3M und Flexcon.

„Dadurch haben wir unter anderem die Möglichkeit, durch eine Art Mix-and-Match Materiallösungen selbst zusammenzustellen“, verdeutlicht Simon Reuter. „Durch die Verbindung zu den Rohstoffhändlern über Folit können wir Kombinationen von Folien anbieten, die es am Markt so nicht gibt, um dann damit Spezialanwendungen abzudecken." So hat robos-labels über 500 Spezialmaterialien im Sortiment, etwa zehnmal so viele, wie es branchenweit üblich ist.“

60 Jahre Know-how

Sein 60-jähriges Firmenjubiläum im vergangenen Jahr hat robos-labels zum Anlass genommen, sich noch stärker zu fokussieren. „Wir haben 2020 sehr viel verändert“, stellt Simon Reuter fest. „Wir haben uns wieder viel stärker auf den Bereich technischer Kennzeichnungslösungen konzentriert und werden dies auch in Zukunft durch weitere Investitionen in Personal, Struktur und Technologie weiter vorantreiben.“

Dazu passt, dass das Unternehmen künftig nicht mehr als Robos, sondern als robos-labels auftreten wird. „So verbinden wir unseren Namen mit dem, was wir machen“, erläutert der Geschäftsführende Gesellschafter die Beweggründe für diese Entscheidung. „Wir liefern in knapp 30 Länder – deswegen auch die englische Bezeichnung. So wird auch Kunden im Ausland sofort klar, auf welchem Gebiet wir unterwegs sind.“

Spezialisten für Komplexes

In der zweiten Jahreshälfte 2020 konnte robos-labels einen starken Auftragszuwachs verzeichnen, weswegen weitere Mitarbeiter eingestellt wurden: Derzeit sind es 97, die im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von insgesamt 15 Millionen EUR erwirtschaften konnten. „Damit liegen wir knapp 7% unter dem Vorjahr 2019“, so Simon Reuter. „Insgesamt betrachtet sind wir Stand heute mit einem blauen Auge durch die Pandemie gekommen. Für 2021 planen wir ein Umsatzwachstum von 5%.“

35% der Produktion geht in den Export, der Fokus in Deutschland liegt auf den Bereichen Maschinenbau und Automotive. robos-labels will sich künftig stark auf die technische Industrie, die Medizintechnik und die chemische Industrie konzentrieren.

„Aus den anderen Branchen wollen wir uns Schritt für Schritt zurücknehmen, da gerade die Kennzeichnungsprodukte im Verpackungsbereich geringere Einstiegsbarrieren für Wettbewerber haben“, erklärt Simon Reuter die Strategie der zunehmenden Spezialisierung auf weniger Bereiche. „Je komplexer die Themen und eingesetzten Technologien werden, umso dünner wird die Luft für alle Anbieter“, fügt er hinzu.

Für dieses Vorhaben ist man bei robos-labels zudem bestens gerüstet, denn außer der umfassenden Kenntnis in der Etikettenherstellung, die das Unternehmen in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut stetig weiter vertieft, setzt robos-labels neben modernen Digital- und Flexodruck-Technologien weiterhin auf traditionelle Techniken wie den Rollen-Siebdruck: „Aus dem Siebdruck sind mittlerweile viele Unternehmen ausgestiegen, da es sich hierbei noch um eine alte und konventionelle Drucktechnik handelt. Jedoch kommt die Digitaldrucktechnik auch heute noch an ihre Grenzen, wenn es zum Beispiel um langfristige Outdooranwendungen geht. Darüber hinaus können wir die Vorteile digitaler und analoger Technologien miteinander kombinieren, um die bestmögliche Produktlösung für jede Kundenanforderung realisieren zu können“, erklärt Simon Reuter. Sein Ziel für die Zukunft: „Dass wir unserem 60. Jubiläum noch viele erfolgreiche Jahrzehnte hinzufügen können!“

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