Verbrauchsdaten intelligent erfasst

Interview mit Volker Eck, Geschäftsführer der QUNDIS GmbH

Lösungen rund um das Thema Verbrauchskostenabrechnung, also Heizkostenverteiler, Wärmezähler, Wasserzähler und Zählerfernauslesesysteme, umfasst das Produktspektrum der QUNDIS GmbH. Dabei basiert das Fernauslesen auf den funkgesteuerten AMR-Geräten, wobei AMR für ‘Automated Meter Reading’ steht. Auf diese Weise werden die Verbrauchsdaten der Abnehmer mittels Cloud direkt in die Systeme der Kunden übertragen.

„Seit einiger Zeit geht der Trend immer mehr in Richtung Funk“, weiß Volker Eck. „Unsere innovativen Lösungen bilden die Voraussetzung für die Funkübertragung.“ Bis 2027 sollen sämtliche Verbrauchszähler in Deutschland mit Funk ausgestattet sein. „Heute gehen wir von 30 bis 40% in Deutschland aus“, verdeutlicht Axel Müller. „Das Ausland ist da schon viel weiter. Da wird bereits alles automatisiert ausgelesen. Mit der Funkauslesung kann der Verbrauch auch über das ganze Jahr angezeigt werden.“

Seit vielen Jahren verfügt QUNDIS über die entsprechende Technologie und entwickelt sie stetig weiter. Mehr als 55 Patente hält das Erfurter Unternehmen bislang.

Rauchwarnmelder im Sortiment

Neben den Messgeräten bietet QUNDIS aus gutem Grund auch Rauchwarnmelder an. Volker Eck: „Mit unseren Kunden sind wir ja bereits in den Wohnungen präsent. Deshalb war es für uns ein logischer Schritt, auch Rauchwarnmelder in unser Portfolio aufzunehmen. Zukünftig werden wir auch einen Rauchwarnmelder Typ C anbieten können, dessen Statuswerte per Funk ausgelesen werden können, sodass wir täglich kontrollieren, ob das Gerät einsatzbereit ist.“

Volker Eck, Geschäftsführer der QUNDIS GmbH
„Seit einiger Zeit geht der Trend immer mehr in Richtung Funk.“ Volker EckGeschäftsführer

In 30 Ländern vertreten

Entstanden ist die QUNDIS GmbH – die seit 2008 unter ihrem jetzigen Namen firmiert –, 1991 durch ein Spin-off von Siemens und einem kleinen Hersteller aus dem Schwarzwald. Zwei Standorte wurden 2013 in Erfurt zusammengeführt.

Der neue Standort mit Produktion, Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung bietet gute Perspektiven für die Zukunft. Eigner des Unternehmens ist die Hamburger noventic group. Die 300 Beschäftigten von QUNDIS erwirtschafteten 2016 einen Umsatz von 95 Millionen EUR. Das in mehr als 30 Ländern präsente Unternehmen unterhält Vertriebsbüros in Istanbul, Moskau, Mailand und Paris sowie einen Entwicklungsstandort für Funktechnologie im slowenischen Maribor.

Ganze Systeme

„Mit unserer extrem breiten Produktpalette bieten wir alles, was für die Verbrauchsdatenerfassung gebraucht wird, nahezu lückenlos“, erläutert Axel Müller ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir haben komplette Systeme, was natürlich Vorteile hinsichtlich der Systemverantwortung bietet. Als führender Funkanbieter verfügen wir zudem über eine starke Vertriebstruppe von 15 Mitarbeitern. Diese ist sehr nah bei den Kunden, arbeitet partnerschaftlich mit ihnen zusammen und ist deren erster Ansprechpartner. Außerdem bieten wir wesentlich flexiblere Möglichkeiten, um mit den größeren Anbietern konkurrieren zu können.“

Die hochentwickelte Technologie aller Systeme sowie die Nähe zu den Kunden machen für Volker Eck unbedingt die Stärken von QUNDIS aus: „Wir sind zum Beispiel Initiator und Teil des MeasureNets und damit sehr nah an unseren Kunden. Über dieses Forum tauschen wir Erfahrungen aus und bekommen neue Anregungen durch die Ideen unserer Kunden.“

MeasureNet ist ein deutschlandweiter Branchenverband. Ihm gehören rund 120 mittelständische Unternehmen an, die sich mit der Verbrauchsdatenerfassung sowie der Abrechnung von Wasser und Wärme beschäftigen. Diese Unternehmen erfassen aktuell die Verbrauchsdaten in etwa zwei Millionen Wohneinheiten in Deutschland.

Klimaintelligent steuern

Es ist auch die Qualität, die viele Kunden überzeugt. „Unsere Geräte laufen mehr als zehn Jahre bei den Kunden“, weiß Volker Eck. Das 2016 auf dem Deutschen Mittelstands- Summit zum ‘Innovator des Jahres’ gekürte Unternehmen setzt zudem auf klimaintelligente Steuerung von Immobilien. Dafür sieht der Geschäftsführer noch viel Potenzial außerhalb Deutschlands: „In vielen Ländern stecken Messtechnik und Smart Metering noch in den Kinderschuhen. Deshalb wollen wir unser Know-how weiter ins Ausland transportieren.“

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