Biopharmazeutika: Intelligente Lösungen aus Berlin und Kairo
Interview

Trotz ihrer herausragenden Wirksamkeit sind die hohen Kosten der Biopharmazeutika inzwischen für die Krankenversicherungen ein Problem, das sich angesichts der Vielzahl neuer Behandlungsmöglichkeiten und aufgrund der demographischen Entwicklung ständig verschärft. Das gilt insbesondere auch für einkommensschwache Länder, in denen teure Therapien nur wenigen Patienten zu Gute kommen. Die ProBioGen AG übernimmt als Dienstleister die technische Entwicklung der Präparate und erhöht mit ihren innovativen Technologien deren Wirtschaftlichkeit. Ein Ziel dabei ist, in Zusammenarbeit mit Minapharm Pharmaceuticals, die Kosten für Biopharmazeutika drastisch zu senken.
ProBioGen hat verschiedene Verfahren entwickelt, mit denen die Herstellung von Biopharmazeutika deutlich optimiert werden kann.
„Unser Ziel ist es, durch unsere Technologien und unser Know-how die Herstellprozesse zu verschlanken und ökonomischer zu gestalten, so dass Therapien mit diesen wertvollen neuen Arzneimitteln deutlich günstiger werden“, sagt Dr. Wieland Wolf, CEO. „Daneben haben wir technische Lösungen zur Verbesserung von Wirksamkeit und Verträglichkeit der Produkte entwickelt. Diese Technologien können bei uns direkt im Kundenauftrag eingesetzt oder auch unabhängig davon lizensiert werden.“
Zu den Lizenznehmern der ProBioGen AG gehören namhafte pharmazeutische Unternehmen, wie beispielsweise Novartis oder Boehringer Ingelheim.
20 Jahre Erfahrung
Das Unternehmen wurde im Jahr 1994 gegründet und kann damit auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Markt zurückblicken. Seit 2010 ist die ProBioGen AG Teil des ägyptischen Unternehmens Minapharm Pharmaceuticals, eines führenden Arzneimittelherstellers im Nahen Osten, der in den vergangenen Jahren einen Spitzenplatz bei der Bekämpfung der Hepatitis C eingenommen hat.

„Das Kairoer Unternehmen Minapharm verfolgt die visionäre Strategie, mit Hilfe von deutschem Know-how die Entwicklung und Einführung innovativer Immuntherapien auch für einkommensschwache Länder erschwinglich zu machen.“ Dr. Wieland WolfCEO
„Die Übernahme durch ein Unternehmen mit Sitz in Kairo war ein Präzedenzfall. Damit verfolgt Minapharm Pharmaceuticals Präsident Dr. Wafik Bardissi die visionäre Strategie, mit Hilfe von deutschem Know-how die Entwicklung der ägyptischen Biotech-Industrie voranzutreiben und innovative Therapien auch für einkommensschwache Länder erschwinglich zu machen“, erläutert Dr. Wieland Wolf. „Unsere Zusammenarbeit verläuft seither sehr erfolgreich, was durch die Teilnahme des ägyptischen Botschafters Dr. Mohamed Higazy an unserer 20-jährigen Jubiläumsfeier unterstrichen wurde. In seinem Grußwort hob auch der Abteilungsdirektor im Auswärtigen Amt Dieter Haller den positiven Aspekt dieser Investition für die Entwicklung der deutsch-ägyptischen Beziehungen hervor.“
Im Rahmen der Veranstaltung kündigte Dr. Bardissi weitere Investitionen an den Standorten Berlin und Kairo an. Dabei wird die ProBioGen 2016 in ein neues und deutlich größeres Laborgebäude umziehen. Das bereits existierende Gebäude wird derzeit für die neuen Anforderungen ausgebaut.
Spezialist für Biopharmazeutika
Der Fokus im Leistungsportfolio der ProBioGen liegt auf der Entwicklung von Zelllinien und Herstellprozessen, sowie auf der Produktion von Biopharmazeutika gemäß den internationalen Qualitätsanforderungen der WHO.
„Unsere Kunden bescheinigen uns regelmäßig eine hohe wissenschaftliche Kompetenz, mit der wir auch schwierigen technischen Herausforderungen erfolgreich begegnen. Dies gilt sowohl für die Entwicklung von maßgeschneiderten Herstellverfahren, wie auch für den hochkomplexen Nachweis der biologischen Wirkung der Substanzen“, bemerkt der CEO. „Hier haben wir unter anderem auch Verfahren entwickelt, die bislang vorgeschriebene Tierversuche künftig überflüssig machen.“
International gefragt
Die Kunden der ProBioGen schätzen die Zuverlässigkeit, das hohe Engagement und die Flexibilität des Dienstleisters. Sie profitieren von intelligenten und kundenspezifischen Lösungen, mit denen Entwicklungszeiten verkürzt und die Wirtschaftlichkeit erhöht werden können.
Mittlerweile ist das deutsche Unternehmen, das in Berlin insgesamt 80 Mitarbeiter beschäftigt, international bekannt und arbeitet mit Kunden weltweit – von China bis in die USA und nach Südamerika – zusammen. Es plant, nach dem Umzug in das neue Laborgebäude die Belegschaft in den folgenden zwei Jahren zu verdoppeln.
„In Zukunft wollen wir einen Spitzenplatz in unserem Marktsegment belegen. Erreichen werden wir das mit überlegenen Technologien und dem Engagement unserer Mitarbeiter, von denen mehr als zwei Drittel einen Hochschulabschluss haben“, so Dr. Wieland Wolf. „Wir verfügen über die erforderliche Expertise und haben die Unterstützung durch unseren ägyptischen Gesellschafter, mit dem wir die Vision teilen, hochwirksame biopharmazeutische Arzneimittel auch für einkommensschwache Länder erschwinglich zu machen.“