„Die Arbeitswelt von morgen funktioniert nicht mit einer Arbeitskultur von gestern…“
Interview mit Michael Schmitz, Vorstand und Gründer, der PRG Projekt Rheinland AG

Wirtschaftsforum: Herr Schmitz, womit überzeugen Sie Firmen, die sich für eine Lösung von Ihnen interessieren?
Michael Schmitz: Wir begleiten unsere Kunden von der ersten Idee einer räumlichen Veränderung an. Dabei verfolgen wir einen individuellen Ansatz, da jedes Unternehmen seine eigene Arbeitskultur besitzt. Hier greift unser erster Unternehmensbereich, das Projektconsulting. Die weiteren Bereiche sind Office Design sowie Objekteinrichtung. Das Gesamtpaket, das wir unseren Kunden bieten, macht die Arbeit mit uns so interessant. Wir entwickeln einen individuellen Office Footprint – denn DAS Büro/DAS Arbeiten der Zukunft gibt es nicht. Wir arbeiten sehr netzwerkorientiert und viel mit Partnern zusammen, zum Beispiel Architekten oder Spezialisten aus dem Bau- oder Immobilienbereich. Trotzdem arbeiten sämtliche Unternehmensbereiche auch eigenständig.
Wirtschaftsforum: Abgesehen von den gerade geschilderten Kompetenzen: Wo sehen Sie die besonderen Stärken von PRG Projekt Rheinland?
Michael Schmitz: Wir beobachten die Megatrends, wie die Digitalisierung und die Konnektivität, die Individualisierung und die Generationenthematik und analysieren deren Auswirkungen auf die Arbeit und deren Veränderung. Unser Claim lautet ‘Projektmanagement für Mensch und Raum’. Wir übersetzen Kultur in Räume. Auch Nachhaltigkeit ist für uns schon lange ein Thema. Hier berücksichtigen wir unterschiedliche Facetten, zum Beispiel Flächeneffizienz und den Einsatz umweltschonender Materialien und moderner Technologien.
Wirtschaftsforum: Beeindruckend. Worin unterscheiden Sie sich von der Konkurrenz?
Michael Schmitz: Mit unserer hybriden Struktur können wir fast alles abbilden. Wir unterstützen Unternehmen bei sämtlichen Schritten einer räumlichen Veränderung und bieten ein professionelles Netzwerk und eine einzigartige methodische Vorgehensweise. Immer mehr Kunden wünschen sich ein Business-Profi-Outsourcing.
Wirtschaftsforum: Und wer sind Ihre Kunden?
Michael Schmitz: Unsere Kunden sind alle Unternehmen, die sich räumlich verändern wollen oder neue Einrichtungen benötigen. Dazu gehören unter anderem Dienstleister, Industrie, Handel, Agenturen, Versicherungen und Freiberufler.
Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns bitte etwas über die Anfänge von PRG Projekt Rheinland.
Michael Schmitz: Die Gründer waren alle in einem Unternehmen im Bereich Büro- und Objekteinrichtung tätig. Seinerzeit waren wir in der Region Marktführer. Dieses Unternehmen wurde an einen großen Möbelhersteller verkauft. Unter der neuen Führung konnten wir unsere Ideen nicht so umsetzen, wie wir es uns vorstellten. Deshalb haben wir unser eigenes Unternehmen gegründet. Das Unternehmen ist 2011 mit insgesamt sieben Mitarbeiter und den drei Gründern gestartet.
Wirtschaftsforum: Wie ging es weiter?
Michael Schmitz: Wir wussten, dass sich die Arbeitswelt verändert. Wir erkannten, dass Produkte die Probleme unsrer Kunden alleine nicht lösen. Deshalb haben wir von Beginn an den Fokus auf die Dienstleistung gelegt. Es gibt ja immer Gründe, warum ein Unternehmen sich räumlich verändert, zum Beispiel einen Generationswechsel, Wachstum oder neue strategische Ausrichtungen, um nur einige zu nennen.
Wirtschaftsforum: Wie steht die PRG Projekt Rheinland heute da?
Michael Schmitz: Seit der Gründung konnten wir in jedem Jahr in allen drei Sparten im zweistelligen Prozentbereich wachsen. 2019 hatten wir einen Umsatz von 13 Millionen EUR und wir möchten natürlich weiterwachsen.
Wirtschaftsforum: Spielt Corona hier vielleicht eine Rolle?
Michael Schmitz: Sicherlich. Auch wir haben Rückläufe zu verzeichnen, speziell im Bestandskundenbereich bei der Objekteinrichtung. Auf der anderen Seite bietet uns Corona bei den Dienstleistungen neue Chancen. Themen wie etwa New Work und Agilität beschäftigen uns schon seit zehn Jahren und werden durch Corona deutlich gepusht. Mobiles Arbeiten und Smart Office sind die Themen der Stunde.
Wirtschaftsforum: Und wie geht es weiter?
Michael Schmitz: Wir haben keine Wachstumsstrategie, die uns in fünf Jahren zum Marktführer macht. Wir wollen Wachstum vor allem auf der Wertschöpfungsseite generieren. Wir wollen gesund und unabhängig wachsen, können uns aber auch irgendwann Zukäufe oder weitere Satelliten-Standorte vorstellen. Wichtig ist uns vor allem unsere wirtschaftliche Unabhängigkeit.