Die Zukunft im Immobilienmarkt

Interview mit Markus Auernigg, Geschäftsführer der PlanetHome Immobilien Austria GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Auernigg, das Dienstleistungsspektrum der PlanetHome Immobilien Austria GmbH gliedert sich genau wie jenes der deutschen Konzernmutter in den Dreiklang: Immobilien verkaufen, suchen und finanzieren. Wo genau unterstützen Sie Ihre Kunden in diesen Bereichen?

Markus Auernigg: Grundsätzlich bieten wir ein integriertes Geschäftsmodell an, in dessen Rahmen der Kunde in uns einen zentralen Ansprechpartner für alle Parameter rund um den Immobilienankauf oder -verkauf findet. Wenn ein Verkäufer unsere Leistungen in Anspruch nimmt umfasst dies die sachkundige Bewertung der Bestandsimmobilie; sohin der Ermittlung des Marktwertes, die Zusammenstellung aller erforderlichen Dokumente bis hin zur Begleitung zum Kaufvertragstermin und der anschließende Übergabe der Immobilie. Potenziellen Immobilienkäufern stehen wir mit professionellen Maklerdienstleistungen sowie eine entsprechende Immobilien­finanzierung zur Verfügung.

Wirtschaftsforum: Die vergangenen Jahre, geprägt vom Krieg in der Ukraine, steigenden Zinsen und zunehmender Inflation, haben die Immobilienwirtschaft vor ­große Herausforderungen gestellt, Welche Auswirkungen hatten diese Entwicklungen auf die PlanetHome Immobilien ­Austria GmbH?

Markus Auernigg: In der Phase des Aufschwungs haben wir ein massives Wachstumsprogramm in Österreich gestartet sowie neue Mitarbeiter aufgebaut und unsere Kompetenzen ausgebaut. Aus der Kumulation der genannten Rahmenbedingungen ist eine Veränderung im Markt eingetreten auf die wir reagieren mussten. Wir waren in den Jahren 2022 und 2023 gezwungen unseren Mitarbeiterstamm zu verringen und Standorte zu schließen. Meine Prognose ist, dass die Talsohle durchschritten ist. Unsere Umsätze zeigen aktuell einen spürbaren Aufwärtstrend ausgelöst unter anderem durch die moderate Zinssenkung sowie den Erleichterungen hinsichtlich des Wegfalls der grundbücherlichen Eintragungsgebühren. Diese Parameter in Verbindung mit steigenden Mieten durch Verknappung des Wohnangebotes infolge von Baustopps führen zu steigender Nachfrage nach Eigentum. Ich gehe davon aus, dass wir sehr bald wieder neue Mitarbeiter einstellen können. Wir haben sehr früh auf die Veränderungen reagiert und unsere strategische Ausrichtung entsprechend angepasst.

Wirtschaftsforum: Wie genau sehen diese Anpassungen aus?

Markus Auernigg: Aktuell strukturieren wir die gesamte Vertriebs- und Marketingstrategie um. Wir werden uns in vielen Teilbereichen neu orientieren und bewegen uns von einer eher objektbezogenen Strategie mit Fokus auf dem Verkäufer in Richtung optimierter Dienstleitung für Kaufinteressenten. Ergänzend errichten wir ein Kompentenzzentrum für spezielle Immobiliensegmente. Bestandswohnungen bleiben unser Kerngeschäft, hierbei orientieren wir zunehmend Richtung des Verkaufs von luxuriösen Immobilien.

Wirtschaftsforum: Die Planet­Home Group ist einer der führenden Immobiliendienstleister in Deutschland und Österreich. Was die Basis für vergangenen und auch zukünftigen Erfolg?

Markus Auernigg: Wir haben einen Stamm von langjährigen, exzellent ausgebildeten Mitarbeitern, die wahrscheinlich unsere größte Stärke sind. Unsere deutsche Mutter stellt technische Innovation zur Verfügung, zum Beispiel in Bereichen der Digitalisierung oder KI, die uns ermöglichen, den aktuellen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Einsatzbereiche sind zum Beispiel der automatisierte Kundenkontakt oder die Erstellung von Exposés, so dass der Kunde rascher serviciert wird und der Makler mehr Zeit in die direkte Betreuung seiner Kunden legen kann. Die Nutzung der neuen Technologien in Kombination mit der hohen Kompetenz und Qualität unserer Makler gibt uns einen starken Wettbewerbsvorteil.

Grundsätzlich ist unser Geschäftsmodell relativ krisensicher, denn wir kooperieren mit den größten Finanzdienstleistungsunternehmen Deutschlands und Österreichs. Wir profitieren von einer entsprechenden Reputation und setzen auf Empfehlungsmanagement. Wir planen stärkeres Wachstum mit unseren Finanzdienstleistungspartnern und wollen auch unser B2C-Geschäft deutlich stärken. Wir erleben eine Phase der Marktbereinigung. Diese sehe ich als Chance, dass sich in der Branche Qualität, Leistung und Effizienz durchsetzen werden, um die Krise am Ende gut und gestärkt zu überstehen, und die Branche insgesamt zu einem besseren Ruf gelangt.

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