Automatisierungslösungen, die den Test bestehen
Interview mit Maik Schurrer, CEO und Vorstand der Pematech AG

„Genauigkeit und Qualität sind stets charakteristisch für unser Unternehmen gewesen“, betont Maik Schurrer, CEO. „Wir haben vor etwa 40 Jahren mit Prüfadaptern und einfachen Automatisierungslösungen begonnen. Im Laufe einer bewegten Geschichte haben wir uns weiterentwickelt und sind nun im Bereich des Anlagenbaus für die Elektronikfertigung breit aufgestellt. Mit 80 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 19 Millionen EUR sind wir in Deutschland eine relevante Größe.“
Die Aktivitäten des Unternehmens sind jedoch keineswegs auf das Inland beschränkt, wie der CEO bestätigt: „Wir liefern weltweit und begleiten Projekte ins Ausland. Meist handelt es sich um größere Kunden mit Konzernstruktur, zum Beispiel im Automotivesektor.“ Pematech ist eine 100%ige Tochter der Schweizer Asic-Robotics-Gruppe und kann sich auf ein internationales Servicenetz stützen.
Schlüsselfertige Lösungen
Im Anlagenbau bietet Pematech Lösungen für die Prozessintegration von Montage und Prüfung sowie Sonderlösungen in den Varianten vollautomatisch, semiautomatisch, Lean-Line und One-Piece-Flow. Hochwertige Komponenten sorgen für langjährige Verfügbarkeit und machen Pematech-Anlagen zu einer wertstabilen Investition. Wechselgreifer und -aufnahmen und das offene Baukastenprinzip machen das System für weitere Produkte nutzbar.
„Wir sind bekannt für Qualität und können uns auf langjährige Erfahrung und Expertise stützen“, ergänzt Maik Schurrer. „Dabei verstehen wir uns als Generalunternehmer für Automatisierungslösungen. Wir bieten schlüsselfertige Lösungen, wobei fast jede individuell auf den Kunden zugeschnitten ist.“
Anspruchsvolle Projekte
Mit der Verantwortung als Generalunternehmer bietet Pematech nicht nur Automatisierungslösungen aus einer Hand, sondern übernimmt auch die komplette Prozessverantwortung. Dabei kommt dem deutschen Unternehmen seine große Erfahrung im Projektgeschäft für weltweit agierende Kunden zugute.
„Unsere Projekte liegen fast ausschließlich im Bereich der Elektronikfertigung“, erläutert der CEO. „Wir verfügen über alle entsprechenden Technologien wie Montage, Prüf- und Kontaktierstationen, Nutzentrennautomaten, Dosier- und Dispensanlagen, um das fertige Produkt zu erstellen. Oft ist auch ein elektrischer Test notwendig.“ Ausgereifte, hochpräzise Testapplikationen sowie eine 24-Stunden-Hotline und zuverlässiger Support und Service gehören zu den Kernkompetenzen, die Pematech als Projektpartner auszeichnen.
Anspruchsvolle Anwendungen
Angesichts des hohen Automatisierungsgrades in der Automobilindustrie überrascht es kaum, dass der Automotivesektor wichtiger Kunde der Pematech ist. Aber auch Telekommunikation, Konsumgüter, Weiße Ware und Medizintechnik sind bedeutende Anwendungsbereiche.
„Das Thema Diversifizierung ist für uns immer von großer Wichtigkeit gewesen“, bestätigt Maik Schurrer. „Allerdings haben wir einen hohen Automotiveanteil, denn hier wird bei großen Stückzahlen viel automatisiert. Im Zuge der Corona-Krise wurde die Automobilproduktion heruntergefahren, was wiederum die Zulieferer traf, die unsere Kunden sind. Wir haben das Jahr mit einem guten Auftragsbestand begonnen und davon zehren wir. Das ‘Loch’ wird in der zweiten Jahreshälfte spürbar werden.“
Neue Perspektiven
Pematech ist entschlossen, sich diesen und zukünftigen Herausforderungen mit Zuversicht zu stellen. „Auch wenn die Situation für Neuanschaffungen und Investitionsgüter zurzeit schwierig ist, möchten wir doch möglichst viel an Projekten mitnehmen, um eine möglichst gute Auslastung im zweiten Halbjahr zu erzielen“, sagt Maik Schurrer. „Dazu intensivieren wir unsere vertrieblichen Aktivitäten. Bisher haben wir uns auf den klassischen Vertrieb konzentriert, denn der direkte Kontakt ist uns wichtig. In Zukunft möchten wir auch Onlinemarketing betreiben und unsere Internetpräsenz verstärken, denn wir sehen hier noch Potenzial für neue Kundenkontakte.“
Neue Perspektiven nimmt der CEO auch im Konsumgüterbereich wahr, wo die Geräte immer intelligenter werden und neue Anwendungsmöglichkeiten für die Elektronik eröffnen. „Während die Notwendigkeit Produktionsschritte zu dokumentieren im Automotivesektor längst selbstverständlich geworden ist, stellt sie den Konsumgüterbereich vor neue Anforderungen“, fügt er hinzu. „Für uns ergeben sich hier neue Möglichkeiten. Mit einem eigens entwickelten Softwareprodukt bieten wir eine flexibel konfigurierbare Schnittstelle zwischen Anlagensteuerung und kundenseitigem MES-System.“
Positiver Ausblick
Alles in allem hat Pematech guten Grund, die Zukunft optimistisch zu sehen. In der Krise hat das Unternehmen bewiesen, dass es sich nicht nur auf seine tradierten Werte, sondern auch auf seine Reaktionsfähigkeit und das Knowhow seiner erfahrenen Mitarbeiter stützen kann. Hinzu kommen die langjährigen Kundenbeziehungen.
„Langfristig streben wir weiteres, kontinuierliches Wachstum an“, betont der CEO. „Wir wollen einer der führenden relevanten Lieferanten in unserem Bereich sein und bleiben. Wir rüsten uns für die Zeit, wenn der Markt wieder anzieht. Dazu wollen wir Prozesse optimieren und uns ins Gespräch bringen, um auch so neue Kunden zu gewinnen.“