ottonova: „so schnell und unkompliziert wie der Einkauf auf Amazon!“

Interview mit Dr. Roman Rittweger, CEO und Gründer der ottonova Holding GmbH

Wirtschaftsforum: Gesundheit ist ein sensibles Thema, bei dem es viel um Vertrauen geht. Warum sollten Kunden ottonova anderen Versicherungen vorziehen  und somit auf eine digitale private Krankenversicherung setzen?

Roman Rittweger: Weil private Krankenversicherungen oft individuellere Leistungen anbieten, um Versicherte noch besser zu betreuen. Und in der digitalen Welt erwarten Kunden, dass die Beratung und Abwicklung für diese Leistungen genauso schnell und unkompliziert passieren wie Einkäufe auf Amazon oder die Online-Buchung von Flügen. Auf diese Lebenswelten passen wir uns bei ottonova mit einem rein digitalen Angebot an. Dabei verbinden wir unser medizinisches Know-how mit einem hohen Servicegedanken. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Concierge-Service, der über die ottonova-App jederzeit via Chat zu erreichen ist. Dass unser Ansatz funktioniert, zeigt der Net Promoter Score, durch den wir erfahren, ob Kunden uns weiterempfehlen würden. Er lag zuletzt bei 70, während er im PKV-Markt im Schnitt nur bei zwölf liegt.

„Das deutsche Gesundheitssystem hat noch enorm viele Hürden zu meistern, bevor es vollständig in der digitalen Welt angekommen sind.“ Roman RittwegerCEO und Gründer der ottonova Holding AG
Dr Roman Rittweger, CEO und Gründer von ottonova

Wirtschaftsforum: Sie ermöglichen einen digitalen Arztbesuch mit Arzt-Video-Call. Diesem sind jedoch rechtliche Grenzen gesetzt. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

Roman Rittweger: Gerade für unsere digital-affinen Versicherten ist das Angebot eines Online-Arztbesuchs von großem Vorteil. Daher arbeiten wir seit 2017 mit einem Dienstleister aus dem Ausland zusammen, um diesen Service auch hierzulande anbieten zu können. Wir wollten uns von veralteten Gesetzen nicht ausbremsen lassen. Sie verhindern oft Innovationskraft und können langfristig keine zeitgemäße Versorgung gewährleisten. Dass das Gesundheitsministerium nun Zugänge zu digitaler Versorgung schafft, ist ein wichtiger Schritt in Zeiten digitaler Transformation. Jedoch ist es erst der Anfang: Das deutsche Gesundheitssystem hat noch enorm viele Hürden zu meistern, bevor es vollständig in der digitalen Welt angekommen ist.
 
Wirtschaftsforum: Wie kann der digitale Arztbesuch auf sinnvolle Weise zu Ihrem Geschäftsmodell beitragen?

Roman Rittweger: Uns ist Innovation sehr wichtig: Wir nutzen neueste technische Lösungen, um die Usability von Versicherungsservices zu vereinfachen. So verlieren unsere Kunden bei uns keine Zeit, wenn sie erst einen Arzt aufsuchen und im Wartezimmer warten müssen. Sie können mit dem digitalen Arztbesuch direkt von Zuhause aus den Arzt konsultieren. So können viele unkompliziertere Anfragen direkt gelöst werden – das sorgt für kurze Wege, schnelle Lösungen und natürlich auch für zufriedene Kunden.

„Unsere Kunden können mit dem digitalen Arztbesuch direkt von Zuhause aus den Arzt konsultieren.“ Roman RittwegerCEO und Gründer der ottonova Holding AG
Dr Roman Rittweger, CEO und Gründer von ottonova

Wirtschaftsforum: Der Löwe Frank Thelen hat sich bereits für ottonova ausgesprochen.  In einem vorangegangenen Interview hat er uns erzählt, dass es für eine Unternehmensgründung „einen echten Gründer und keinen Erfinder“ braucht. Was macht für Sie den Gründerspirit aus?

Roman Rittweger: Gründer zu sein heißt mutig sein und weiterdenken. Wir wollen mit digitalen Innovationen eine bessere Beratung, einen einfacheren Zugang und intuitivere Dienstleistungen im komplexen Gesundheitssystem anbieten. Dabei erfinden wir die Krankenversicherung nicht komplett neu, aber machen sie durch unsere Produkte erheblich attraktiver. Genau diesen Spirit des Muts darf man als Gründer im Gesundheitssystem nicht aus den Augen verlieren.

Wirtschaftsforum: Sie sind Mediziner. Inwiefern beeinflusst das die Ziele, die sich ottonova setzt?

Roman Rittweger: Ich will als Mediziner, dass unsere Kunden über die ottonova-App immer einen persönlichen Arzt in der Westentasche haben, sei es, um gesund zu bleiben oder um gesund zu werden.

Mehr Infos zu diesem Thema finden Sie aus der Website des Unternehmens: www.ottonova.de.

Interview: Aurelia Leppen | Fotos: ottonova Holding GmbH

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Digitalisierung

Kooperation, die Vertrauen schafft

Interview mit Oliver Hertrich, Geschäftsführender Gesellschafter der atlas Zentraleinkauf GmbH

Kooperation, die Vertrauen schafft

Die in Bad Kissingen ansässige atlas Zentraleinkauf GmbH feierte am 1. Oktober 2023 ihr 45-jähriges Jubiläum. Oliver Hertrich, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, gibt Einblick in die bewegte Geschichte und die…

Verstehen, was die Menschen brauchen

Interview mit Christian Rawcliffe, Geschäftsführung der Assure Consulting GmbH

Verstehen, was die Menschen brauchen

Die Welt dreht sich zwar nicht schneller, aber die Geschwindigkeit, mit der sie sich verändert, macht die Herausforderungen komplexer. Als Spezialist für Leistungen im Bereich Projekt Management sorgt die Assure…

Willkommen im digitalen Einzelhandel

Interview mit Frank Hagemann, Geschäftsführer der xplace GmbH

Willkommen im digitalen Einzelhandel

In vielen deutschen Innenstädten ist der Wandel des Einzelhandels sichtbar – leere Ladenflächen und eine sinkende Anzahl an Kunden in den Geschäften. Der stationäre Einzelhandel befindet sich vielerorts in einer…

Spannendes aus der Region München

„IT ist kein Selbstzweck!“

Interview mit Thomas Fraenzke, Vorstand der birkle IT AG

„IT ist kein Selbstzweck!“

Mit ihrem Bestshoring-Konzept vereint die birkle IT AG profundes Digital-Know-how aus dem Baltikum mit den bewährten agilen Prozessstrukturen eines deutschen mittelständischen IT-Dienstleisters, um für Kunden Lösungen am Puls der Zeit…

IT-Lösungen für „Next-Generation Project and Portfolio Management“

Interview mit Marvin Adami, COO der collaboration Factory AG

IT-Lösungen für „Next-Generation Project and Portfolio Management“

Starre Lösungen und Silo-Denken haben ausgedient. Gefragt sind agile Methoden, die abteilungs- und unternehmensübergreifend angewendet werden können. Die collaboration Factory AG trägt den Kooperationsgedanken bereits in ihrem Namen. Das Unternehmen…

Neue Lebensfreude nach der Pandemie mit Campari

Interview mit Andrea Neri, Geschäftsführer der Campari Deutschland GmbH

Neue Lebensfreude nach der Pandemie mit Campari

Aperol und Campari bekommen Zuwachs: In den letzten beiden Jahren brachte die Campari Group mit Crodino und zuletzt Sarti Rosa zwei weitere Aperitif-Brands auf den Markt, die das Kundenerlebnis um…

Das könnte Sie auch interessieren

People First – gevekom zeigt‘s allen

Interview mit Roman Molch, CEO der gevekom GmbH

People First – gevekom zeigt‘s allen

Der Fachkräftemangel ist aktuell und auch in der kommenden Zeit eine ‘der’ großen Herausforderungen für Unternehmen. Roman Molch ist CEO der gevekom GmbH, einem der größten inhabergeführten Callcenter Deutschlands. Er…

Mehr als nur Logistik – ganzheitliches Fulfillment

Interview mit Daniel Deckers, Geschäftsführer der atrikom fulfillment Gesellschaft für Projekt- Dienstleistungen mbH

Mehr als nur Logistik – ganzheitliches Fulfillment

Die Entwicklung des E-Commerce hat in den letzten Jahren tatsächlich eine neue Dimension erreicht und wird weiterhin stark beeinflusst durch technologische Fortschritte, veränderte Verbrauchergewohnheiten und wirtschaftliche Trends. Die atrikom fulfillment…

Mit Sicherheit die richtige Wahl

Interview mit Herbert Feller, Geschäftsführer der Pfalz-Alarm GmbH

Mit Sicherheit die richtige Wahl

Mittelständischen Unternehmen sagt man gerne nach, dass sie flexibler auf individuelle Kundenanforderungen eingehen können als große Firmen. Ein perfektes Beispiel hierfür ist die Pfalz-Alarm GmbH. Der rheinland-pfälzische Mittelständler ist spezialisiert…

TOP