Verschleißarm und vielseitig
Interview mit Dipl.-Wirtschaftsingenieur Stefan Veltum, Geschäftsführer der Dortmunder MOESCHTER Group GmbH.

Hochleistungsmaterialien, die gegenüber anderen Werkstoffen deutliche Vorteile bieten, kennzeichnen das Portfolio der MOESCHTER Group GmbH. So steht DOTHERM als erste Gesellschaft der Firmengruppe für thermische Isolierungen aus technischen Kunststoffen, Faser- Kunststoff-Verbundmaterialien und modernsten Hightech-Werkstoffen.
Abhängig vom Material halten die Teile Temperaturen bis zu 1.600 °C stand. Gefragt sind diese Lösungen im Maschinen- und Anlagenbau ebenso wie in der Automotiv-Industrie. Mit Bauteilen aus Hochleistungskeramik befasst sich DOCERAM.
Die extrem verschleißarmen Komponenten übertreffen aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften Alternativen aus Metall und werden vor allem im Maschinen- und Anlagenbau eingesetzt. „Wir entwickeln duktile Keramik, die sich wie Stahl berechnen lässt“, erklärt Stefan Veltum. „Sie gibt den Konstrukteuren Sicherheit, denn sie können voraussagen, ob eine Anwendung funktioniert oder nicht.“
Verwendete Werkstoffe sind Zirkonoxid, Siliziumnitrid, Aluminiumoxid und CERAZUR®. Die prozesstechnische Kompetenz der MOESCHTER Group ist auch in die Entwicklung der Produktmarke Nacera® eingeflossen. Unter diesem Namen entwickelt, fertigt und produziert DOCERAM Medical Ceramics seit 2005 Halbzeuge für dentaltechnische Anwendungen aus Yttriumstabilisiertem Zirkoniumdioxid.
Das professionelle Anwendungs- und Entwicklungsteam der MOESCHTER Group wurde 2016 beim Innovationswettbewerb TOP 100 als eines der innovativsten mittelständischen Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet.
‘Blaue Keramik’
Mit der 1992 aus einem Management-Buy-out entstandenen DOTHERM schuf Firmengründer Jürgen Moeschter die Keimzelle der heutigen Unternehmensgruppe. Einer der Meilensteine des Unternehmens war die fünfjährige Entwicklung von CERAZUR ®, der „blauen Keramik“, durch DOCERAM.
Neben vielen anderen positiven Eigenschaften überzeugt CERAZUR® durch extreme Verschleißfestigkeit sowie Temperaturstabilität und ist elektrisch und magnetisch neutral. Die MOESCHTER Group beschäftigt heute 160 Mitarbeiter, der Umsatz liegt bei 30 Millionen EUR.

„Wir entwickeln duktile Keramik, die sich wie Stahl berechnen lässt.“ Stefan VeltumGeschäftsführer
„Unser Hauptsitz ist Dortmund.“ sagt Stefan Veltum. „Hier wird auch produziert.“ Außerdem ist die Gruppe über Niederlassungen und Vertriebspartner weltweit präsent. „Unsere Exportquote liegt bei knapp 40%, Tendenz steigend“, freut sich der Geschäftsführer. Neben den USA und China sind auch Süd- und Osteuropa wichtige Absatzmärkte.
Online stark
„Wir sind online sehr stark“, beschreibt Stefan Veltum den Internetauftritt, der bald durch einen Onlineshop ergänzt wird. Als weitere Marketingmaßnahmen kommen soziale Netzwerke und Printmedien ebenso hinzu wie eigene Messestände auf rund 20 Veranstaltungen.
„Ich glaube, dass wir vom Engineering her individuell auf unsere Kunden zugehen“, ist sich Stefan Veltum sicher. „Die Kunden suchen einen Partner, der für sie da ist.“