Gehopft wie gelungen
Interview

"Unser Jubiläumsbier 1883 wird uns aus den Händen gerissen", meint Geschäftsführerin Maria Martin. "Schon zweimal waren wir nicht lieferfähig, so groß ist die Nachfrage." Ein anderes, außergewöhnliches Bier, das Martinsbräu dieses Jahr vorgestellt hat, ist das 01 Kalt Gehopftes in der 0,75 Bügelflasche.
"Dieses Bier ist limitiert auf 1.000 Flaschen, per Hand abgefüllt, handetikettiert und nummeriert", erläutert Maria Martin. "Das mache ich mit meiner Familie zusammen. Während der Kältephase wird das Bier noch einmal gehopft. Das ergibt eine ganz spezielle Note. In den nächsten Jahren wird diese Auflage unter den Kürzeln 02, 03, 04 und so weiter fortgesetzt werden."
Einschließlich alkoholfreier Biere sind insgesamt 16 Sorten im Sortiment, wobei Pils mit 60% am meisten verkauft wird.
Ein persönlicher Kontakt
Der Betrieb ist fest in Familienhand, bis auf die Flaschenabfüllung wird alles noch im eigenen Hause gemacht. Für die Firma arbeiten 22 Mitarbeiter, Brauer und Mälzer werden selbst ausgebildet. Auch die Auslieferung wird mit dem eigenen Fuhrpark vorgenommen.
"Manche Kunden wollen vom selben Fahrer beliefert werden", weiß Maria Martin zu berichten. "Wir pflegen einen engen persönlichen Kontakt zu allen Kunden."

„Ohne beste Qualität brauchen wir gar nicht erst zu arbeiten.” Maria MartinGeschäftsführerin
Qualität ist alles
Das allerwichtigste aber ist die Bierqualität. "Die passt bei uns", betont Maria Martin. "Wir haben mehrere Jahre DLG Gold bekommen." Und sie als Expertin muss es schließlich wissen. Die Betriebswirtin übernahm das Familienunternehmen nach dem Tode ihres Vaters.
"Das war ein Sprung ins kalte Wasser", gibt sie zu. "Die kleine Maria, die mit ihrem Rädchen durch die Brauerei fährt und nun plötzlich sagt, wo es lang geht. Und das in einer reinen Männerdomäne."
Regionale Spezialität
Sie hat sich aber durchgesetzt, und es trotz des anhaltenden Preiskampfes in dem Bereich geschafft, den Umsatz konstant zu halten. Sie hat sich auf den regionalen Verkauf konzentriert.
Das örtliche Brauereifest ist eine ebenso gute Werbung wie das eigene Bräustüble in Marktheidenfeld. Beliefert werden vor allem Gastronomen und Fachhändler im näheren Umkreis.
"Zum Glück sind die Zeiten vorbei, als vor allem überregionale Bieren in den Kellern standen", meint Maria Martin, "nun findet wieder ein Umdenken zurück zum Regionalen statt."