Preisgekrönte Ideen vom Bauen
Interview mit Prof. Hilde Léon, Geschäftsführerin der léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbH

Die Referenzliste des 40 Mitarbeiter starken Büros spiegelt das breite Spektrum der kreativen Köpfe von léonwohlhage. Darauf stehen zum Beispiel die Indische Botschaft in Berlin, das VTG Center in Hamburg, aber auch Konzepte wie das adidas office west in Herzogenaurach oder das neue Bauprojekt am Leipziger Platz in Berlin Mitte.
Ideen müssen überraschen
„Unsere Zielgruppe sind Investoren, die öffentliche Hand, Kommunen sowie Wohnungsbaugesellschaften. Der soziale Wohnungsbau spielt eine große Rolle“, sagt die Geschäftsführerin.
Flache Hierarchien und eine spielerische Herangehensweise an jedes neue Projekt prägen die Arbeitsweise der Architekten von léonwohlhage.
„Wir produzieren Gedanken“, beschreibt es die Architektin und Professorin am Institut für Entwerfen und Gebäudelehre an der Leibniz-Universität Hannover. „Bei der Ideenfindung müssen wir überraschen“, nennt sie einen Schlüssel zum Erfolg. Ebenso wichtig sind die seriöse Ausführung der Projekte und deren Wirtschaftlichkeit.
Um das zu erreichen, setzt das Team auf kreative Effektivität. „Dabei sind wir extrem konjunkturabhängig“, so Hilde Léon. Das Büro gründete sie 1987 gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Konrad Wohlhage. Nach dessen Tod vor zehn Jahren ist sie noch alleinige Geschäftsführerin.
Unterstützt wird sie von den beiden Associates und zukünftigen Büropartnern Peter Czekay und Tilman Fritzsche. „Allein würde ich sofort aufhören. Ich bin nicht so eine One-Woman-Show“, bekennt Hilde Léon. Dabei ist Architektur ihre große Leidenschaft. „Architektur hat viel mit Leidenschaft zu tun“, ist sie überzeugt. Letztlich gehe es darum, mit jedem Projekt die Welt schöner zu machen. „Dabei kämpfen wir permanent gegen den Pragmatismus des Machens. Denn davon wird das Leben nicht schöner“, so Hilde Léon.
Wiederholungen sind für das Team tabu. „Jedes Projekt ist ein total neues Projekt. Es gibt neue Konstellationen auf der menschlichen Ebene. Das hat immer etwas mit Gemeinschaft zu tun, es gibt immer eine andere gestalterische Fragestellung“, erklärt sie.

„Es gibt diese Leidenschaft des Architekten, die Welt schöner zu machen.“ Prof. Hilde LéonGeschäftsführerin
Ein gemeinschaftlicher Geist wird auch im Büro selbst gelebt. Als kollegial, offen und intellektuell beschreibt die Geschäftsführerin das Miteinander. Fachkräftemangel kennt léonwohlhage nicht. „Wir sind ein anerkanntes Büro in Berlin. Studenten und Praktikanten kommen gern zu uns“, so die Geschäftsführerin. Einige sogar aus Italien. Denn mit der Universität Roma III unterhält das Büro eine Partnerschaft.