Die Mitarbeiterumfrage ist jetzt auf Knopfdruck verfügbar

Interview mit Johannes Prüller, Head of Global Communications & Insights der kununu GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Prüller, seit vergangenem Jahr sind Sie bei kununu tätig. Haben Sie kununu zuvor schon einmal persönlich zum Bewerten beziehungsweise Informieren genutzt?

Johannes Prüller: Ja, das habe ich tatsächlich. Aber nicht nur, um mich persönlich über potenzielle Arbeitgeber zu informieren, sondern auch in meiner Zeit als Unternehmensberater. Jedes Mal, wenn ein Unternehmen mit einem Kommunikationsproblem auf uns zukam, war einer der ersten Checks kununu. Wir wollten ein Gespür dafür bekommen, wie die Mitarbeiter die jeweilige Firma aktuell wahrnehmen.

Wirtschaftsforum: Kununu zählt als größte Arbeitgeber-Bewertungsplattform in Europa. Was machen für Sie die Erfolgsfaktoren des Angebots aus?

Johannes Prüller: Arbeitgeber-Bewertungsplattformen ergänzen persönliche Netzwerke. Wenn Sie als Bewerber heute wissen wollen, wie es bei einem potenziellen Arbeitgeber ist, werden Sie als erstes schauen, ob Sie jemanden kennen, der dort arbeitet. Wenn nicht, lohnt sich ein Blick auf kununu. Hier stehen mehr als zwei Millionen Erfahrungsberichte zu 500.000 Unternehmen – und zwar von denen, die sie am besten kennen: Mitarbeiter und Bewerber. Innerhalb von wenigen Minuten kann ich mir mein eigenes Bild von einem Arbeitgeber machen – abseits der vom Unternehmen formulierten Botschaften. kununu bringt Transparenz in Unternehmensstrukturen.

Johannes Prüller, Kununu
„Innerhalb von wenigen Minuten kann ich mir mein eigenes Bild von einem Arbeitgeber machen – abseits der vom Unternehmen formulierten Botschaften.“ Johannes PrüllerHead of Global Communications & Insights der kununu GmbH

Wirtschaftsforum: Ein Claim auf der Website lautet „Finde heraus, wie es wirklich ist“. Wie stellen Sie sicher, dass bei den Bewertungen die Wirklichkeit ihren Platz findet und nicht nur von ehemaligen Angestellten Dampf abgelassen wird?

Johannes Prüller: Da lohnt sich ein Blick in unsere Datenbank. Zwei Drittel der Bewertungen auf kununu sind positiver Natur. Klarerweise steht bei uns auch Kritik von enttäuschten Mitarbeitern. Das ist auch gut so. Aber so unterschiedlich die Erlebnisse am Arbeitsplatz sind, so unterschiedlich sind auch die Motive, den Arbeitgeber zu bewerten. Wir empfehlen jedem Mitarbeiter, sich bei der Abgabe einer Bewertung nicht nur an Gesetzen, sondern auch an moralischen Richtlinien zu orientieren. Konstruktive Kritik ist immer zielführender. Klare Verbesserungsvorschläge geben dem Arbeitgeber die Chance, Missstände zu beheben. In diesem Fall profitieren alle Seiten.

Johannes Prüller, Kununu
„Wir empfehlen jedem Mitarbeiter, sich bei der Abgabe einer Bewertung nicht nur an Gesetzen, sondern auch an moralischen Richtlinien zu orientieren.“ Johannes PrüllerHead of Global Communications & Insights der kununu GmbH

Wirtschaftsforum: Unternehmen scheinen den Bewertungen, insbesondere den schlechten, häufig eine geringe Bedeutung beizumessen, wenn sie darauf angesprochen werden. Inwiefern können Sie diesen Eindruck teilen?

Johannes Prüller: Das lässt sich pauschal nicht sagen, denn jeder Arbeitgeber reagiert anders auf Bewertungen. Aber ja, natürlich gibt es jene, die kununu nicht weiter beachten. Das ist natürlich okay, wenngleich ich es persönlich in Zeiten sozialer Medien für etwas riskant halte. Andere setzen sich ganz intensiv mit dem Feedback auseinander, weil sie verstehen möchten, wie ihre Arbeitgeber-Marke am Bewerbermarkt wahrgenommen wird. Und weil sie sich als Arbeitgeber verbessern möchten. Der Vorteil von kununu: die Bewertungen und Erfahrungsberichte behandeln genau die Themen, die die Mitarbeiter gerade beschäftigen. Was früher einmal im Jahr in Mitarbeiterumfragen eruiert wurde, ist nun auf Knopfdruck verfügbar – und früher lösbar.

Johannes Prüller, Kununu
„kununu wird zu einer Community („kununity“), die Jobinteressierte mit anderen Usern und Insidern aus einem Unternehmen direkt verbindet.“ Johannes PrüllerHead of Global Communications & Insights der kununu GmbH

Wirtschaftsforum: Gerade bei digitalen Angeboten ist Veränderung eine Konstante. Wie wird sich kununu künftig ausrichten, um attraktiv zu bleiben?

Johannes Prüller: Während die Bewertungen und Erfahrungsberichte der User weiterhin die Basis der Plattform bilden, ergänzen wir kununu gerade um eine relevante Informationsebene mit Echtzeit-Charakter. kununu wird zu einer Community („kununity“), die Jobinteressierte mit anderen Usern und Insidern aus einem Unternehmen direkt verbindet. Künftig findet sich auf jedem Unternehmensprofil ein neuer Tab namens „Fragen“. Hier haben User die Möglichkeit, ihre individuellen und detaillierten Fragen zu Arbeitgebern zu stellen – und die Antworten direkt von denen zu bekommen, die es am besten wissen: aktuelle Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter, andere Bewerber oder Partner, Verwandte und Freunde von Mitarbeitern – und natürlich das Unternehmen selbst. Denn wir wissen: unsere User wollen nicht nur lesen, sondern auch Fragen stellen.

Interview: Markus Büssecker

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Sicherheit, die wächst – Brandschutz mit Erfahrung,Vision & Verantwortung

Interview mit André Schulze Forsthövel, geschäftsführender Gesellschafter der Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH

Sicherheit, die wächst – Brandschutz mit Erfahrung,Vision & Verantwortung

Brandschutz ist mehr als nur Technik - er ist Sicherheit, Verantwortung und Vertrauen. Genau dafür steht die Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH, die seit Jahrzehnten als verlässlicher Partner in der Region…

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Interview mit Dr. Matthias Henyk, Geschäftsführer der Opelka GmbH

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Die Opelka GmbH mit Sitz in Remseck am Neckar ist Spezialist für Maschinen zur Herstellung von Siedegebäck wie Berliner oder Donuts. Seit Anfang 2024 wird das Unternehmen von Dr. Matthias…

Brot mit dem Geschmack von morgen

Interview mit Andreas Swoboda, Geschäftsführer der BIO BREADNESS GmbH

Brot mit dem Geschmack von morgen

Als Teil der Pandriks Gruppe arbeitet BIO BREADNESS in Fulda, Deutschland, eng mit dem niederländischen Schwesterunternehmen Pandriks Bake Off B.V. zusammen, um Bio-Brot zu produzieren, das sich durch Qualität, Geschmack…

Spannendes aus der Region Wien

Spitzenmedizin aus Wien – weltweit gefragt & geschätzt

Interview mit Thomas-Peter Ebm, Geschäftsführer der Wiener Privatklinik Betriebs-Ges.m.b.H. & Co. KG

Spitzenmedizin aus Wien – weltweit gefragt & geschätzt

Repräsentativer Standort im Herzen Wiens: Die traditionsreiche Wiener Privatklinik verbindet eindrucksvolle Architektur aus der Kaiserzeit mit moderner Infrastruktur für Spitzenmedizin auf internationalem Niveau…

Business Charter – individuell, effizient, nachhaltig

Interview mit Antonia Gilbert CCO und Darko Cvijetinovic CEO der MJet GmbH

Business Charter – individuell, effizient, nachhaltig

Die Digitalisierung ermöglicht Business-Meetings unabhängig von Raum und Zeit. Aber nicht immer kann ein Bildschirm ein persönliches Treffen ersetzen, zum Beispiel, wenn wichtige Verhandlungen oder Abschlüsse anstehen oder persönliche Beziehungen…

Die Zukunft im Immobilienmarkt

Interview mit Markus Auernigg, Geschäftsführer der PlanetHome Immobilien Austria GmbH

Die Zukunft im Immobilienmarkt

Der Immobilienmarkt befindet sich in einer Phase intensiver Veränderungen und Herausforderungen, die sowohl von globalen als auch lokalen Faktoren geprägt werden. Steigende Zinsen, wachsende Baukosten und eine zunehmende Inflation haben…

Das könnte Sie auch interessieren

„Unser Ziel? Menschen miteinander verbinden!“

Interview mit Johannes Marschner, Geschäftsführer der UNICOPE GmbH

„Unser Ziel? Menschen miteinander verbinden!“

Nichts ist flexibler als ein Mobiltelefon – doch gerade im Unternehmenskontext hält das Festnetz weiterhin viele Vorteile bereit. Der Kommunikationsdienstleister UNICOPE wird seine mobile Festnetzlösung nach dem erfolgreichen Markteinstieg in…

Fenster zur Zukunft

Interview mit Miriam Berzen, Geschäftsführerin der Klaes GmbH & Co. KG

Fenster zur Zukunft

Als Horst Klaes 1983 eine Softwarelösung für die freie Fensterkonstruktion entwickelte, legte er damit den Grundstein für ein Unternehmen, das heute weltweit führend in der Softwareentwicklung für die Fenster-, Türen-,…

Maschinen ein zweites Leben schenken

Interview mit Christian Munzinger, Geschäftsführer und André Elz, Geschäftsführer der GSN Maschinen-Anlagen-Service GmbH

Maschinen ein zweites Leben schenken

Neu bedeutet nicht zwangsläufig besser – insbesondere, wenn man die Kosten berücksichtigt. Als führender, herstellerunabhängiger Anbieter von innovativen Engineering-Lösungen im Bereich der Sondermaschinen und Automatisierungstechnik hat sich die GSN Maschinen-Anlagen-Service…

TOP