Medizin und Wirtschaftlichkeit vereinen

Interview

Wie viele andere Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft geriet auch das Klinikum Osnabrück in finanzielle Schwierigkeiten. Dank ihrer neuen Geschäftsführer, Frans Blok und Alexander Lottis, die das gesamte Unternehmen umstrukturiert haben, schreibt die Klinikum Osnabrück GmbH wieder schwarze Zahlen und kann sich wieder auf ihr großes Potenzial in der medizinischen Versorgung in der Region fokussieren.

„Das Klinikum hatte schon immer eine sehr gute medizinische Qualität“, sagt Frans Blok, der seit 2013 beim Unternehmen ist. „Neben den medizinischen Aspekten spielt jedoch auch die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle und genau das musste in das Bewusstsein der Mitarbeiter übergehen.“

Klinikum der Maximalversorgung

Rund 2.400 Mitarbeiter kümmern sich täglich um die Patienten: 90.000 wurden im vergangenen Jahr ambulant wie stationär versorgt. In dem Krankenhaus, dessen Geschichte über 200 Jahre zurückreicht, kann jeder medizinische Befund, ob einfach oder kompliziert, behandelt werden, denn fast alle medizinischen Fachrichtungen sind vertreten. 

„Wir positionieren uns zwischen den Regelversorgern und den Unikliniken“, erläutert Frans Blok. „Mit unserer Unfallchirurgie, Orthopädie und Neurologie ragen wir überregional heraus. Wir decken auch Fachrichtungen ab, die sich wirtschaftlich nicht tragen, aber für die Region einfach wichtig sind: Wir haben zum Beispiel eine sehr große Notaufnahme.“ „Wir positionieren uns zwischen den Regelversorgern und den Unikliniken“, erläutert Frans Blok. „Mit unserer Unfallchirurgie, Orthopädie und Neurologie ragen wir überregional heraus. Wir decken auch Fachrichtungen ab, die sich wirtschaftlich nicht tragen, aber für die Region einfach wichtig sind: Wir haben zum Beispiel eine sehr große Notaufnahme.“ 

140 Verbesserungsvorschläge

Frans Blok und Alexander Lottis haben das Klinikum mit Unterstützung ihrer Mitarbeiter und auch der Stadt Osnabrück als kommunaler Träger wieder auf Kurs gebracht. In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen ein Wachstum von 20% realisieren.

„Wir haben genau analysiert, wo das Klinikum steht, und entsprechende Konzepte zur Restrukturierung erstellt“, erläutert Frans Blok. „Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern haben wir 140 Verbesserungsvorschläge identifiziert, die im Rahmen eines Projektmanagementools nach und nach umgesetzt wurden.“ 

Der Geschäftsführer kommt ursprünglich nicht aus dem Gesundheitswesen, sondern hat langjährige Erfahrung im Bankenwesen. Die Erfahrung in der Restrukturierung wirtschaftlicher Prozesse kommt dem gelernten Wirtschaftsprüfer zugute.

Er hat viele Dinge umgesetzt, die für ein Krankenhaus nicht üblich sind, aber trotzdem sehr gut funktioniert haben. Dabei wurde er von der Politik und seinen Mitarbeitern unterstützt, die auf Gehalt und Arbeitszeitvergütung verzichteten, um die Zukunft des Krankenhauses zu sichern.

Gesicherte Zukunft

Für die Zukunft ist das Klinikum Osnabrück nicht zuletzt dank des Zukunftssicherungsvertrages wirtschaftlich gut aufgestellt. Pläne wie die neue Augenpraxis, die Klinik der Dermatologie oder der Gesundheitscampus sollen das medizinische Niveau noch verbessern.

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