Einmal Spulen, bitte

Interview

Wenn man einen Blick in die Firmengeschichte von Johs. Förderer Söhne wirft, dann entsteht das Bild eines Unternehmens, das sogar Kriege überdauert hat und dem es stets gelungen ist, das Portfolio erfolgreich anzupassen. Gegründet 1886 von Johannes Förderer wurden im Laufe der Zeit Stanzteile für Uhren, Drehteile, Antennen für Automobile, Teleskopantennen und schließlich seit 1975 Magnetspulen hergestellt. Dr. Günther Möckesch stieg 2007 als Teilhaber ein und leitet die Firma seit 2011 als alleiniger Geschäftsführer. Er war es auch, der 2008 den Einstieg der Hechinger Gruppe initiierte. „Wir sind der Spezialist für kundenspezifische Magnetsysteme“, erklärt er. „Für kleine und mittlere Serien von bis zu 2 Millionen Stück per Auftrag. Größere Stückzahlen werden dann von Hechinger produziert.“

Zertifizierte Qualität

Insbesondere Magnete als Aktoren für Schaltungen und Regelungen werden von der Firma gemäß den Standarts der TS-Zertifizierung hergestellt. „Ein typisches Beispiel für den Einsatz von Magnetspulen im Auto ist zum Beispiel die temperaturabhängige Regelung einer Ölventilpumpe“, erläutert Dr. Günther Möckesch. Die Kunden stammen zu 80% aus der Autoindustrie, zu 20% aus dem Bereich Heiztechnik und Mobilhydraulik, vor allem für Bau- und Landmaschinen. „Der Bedarf an Magnetspulen, insbesondere im Automobilbereich, ist ungebrochen hoch und wird eher noch zunehmen“, schätzt Dr. Günther Möckesch.

Nah am Kunden

Aber schon jetzt kann sich die Firma mit einem Umsatz von 28 Millionen EUR 2013 bei einer Mitarbeiterzahl von 160 nicht beklagen. Das liegt auch an der hohen Entwicklungskompetenz. Innerhalb der letzten sechs Jahre wurden 80% des Portfolios ausgetauscht, und die Firma genießt einen hervorragenden Ruf bei den überwiegend deutschen Kunden. „Geliefert wird aber überall hin“, fügt Dr. Günther Möckesch hinzu. Deswegen wird das Unternehmen ab 2015 auch in China fertigen. „Das tun wir nicht etwa aus Kostengründen“, versichert Dr. Günther Möckesch. „Sondern nur um den dort produzierenden Kunden nahe zu sein.“ Denn ob nun Deutschland oder China, für ihn hat Qualität oberste Priorität. „Das ist nämlich das beste Marketing.“

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