Engagiert, offen und herzlich: Arbeitnehmerüberlassung mit Haltung
Interview mit Ingrid Hofmann, Geschäftsführerin der I.K. Hofmann GmbH
Wirtschaftsforum: Frau Hofmann, inzwischen engagieren Sie sich mit Ihrem Unternehmen seit fast 40 Jahren in der Arbeitnehmerüberlassung und Personalvermittlung – eine sehr lange Zeit, in der die Arbeitswelt tiefgreifende Veränderungen erfahren hat!
Ingrid Hofmann: Das stimmt. Doch bei unserer Tätigkeit haben wir schon immer klar den Menschen ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit gerückt und streben damals wie heute einen engagierten, offenen und herzlichen Umgang mit den Arbeitnehmerinnen wie mit unseren Kunden an. Natürlich sind die Bedingungen, unter denen wir Menschen erfolgreich vermitteln, heute andere als vor 20 Jahren – aber bei der engen persönlichen Zusammenarbeit, die stark auf gegenseitigem Vertrauen und einer gewachsenen Empathie aufbaut, hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert.
Wirtschaftsforum: Dabei haben Sie mit Ihrer Tätigkeit sowohl starke Boom-Phasen als auch einschneidende Krisenzeiten erlebt. Wo liegen heute die Herausforderungen?
Ingrid Hofmann: Das Schlagwort Fachkräftemangel ist natürlich gerade in aller Munde – dabei ist das ja kein neues Phänomen. Schon um die Jahrtausendwende waren qualifizierte Facharbeiterinnen in der Automotive-Branche oder gut ausgebildete Sanitärmonteure rar gesät. Auch unser Unternehmen hat in den letzten Jahren viele neue Wege eingeschlagen, um ein zielgenaues internationales Recruiting zu betreiben; zudem setzen wir stark auf das Thema Weiterbildung. Als Experten für Personalfragen unterstützen wir unsere Kunden gerne mit unserem gewachsenen Know-how, unserer umfassenden Erfahrung und unserem weit reichenden Netzwerk. Doch eine wirklich zielführende Ausweitung der Möglichkeiten, sich gut qualifiziertes Personal zu verschaffen und langfristig an das Unternehmen zu binden, lässt sich nur durch das konzentrierte Zusammenwirken aller beteiligten Gruppen erreichen – dazu stehen wir natürlich auch in einem intensiven Austausch mit unseren Kunden.
Wirtschaftsforum: Wie verlaufen diese Gespräche?
Ingrid Hofmann: Von allen Bewerbern können wir am Schluss nur etwa 15% auch wirklich für die zu besetzenden Ausschreibungen einstellen – das zeigt, dass das Arbeitskräftereservoir viel größer ist als wir letztlich effektiv in den Unternehmen einsetzen können. Das Potenzial der Menschen ist also da, nur passen sie eben nicht immer unbedingt zum gegenständlichen Arbeitsplatz. Ein möglicher Lösungsansatz liegt somit in der wechselseitigen Angleichung der Qualifikation des Bewerbers und der konkreten Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes – das kann Maßnahmen zur Weiterqualifikation oder eine Anpassung des Tätigkeitsspektrums bedeuten. Der wichtigste Schlüssel liegt aber generell in einer konsequenten Aus- und Weiterbildung, denn die nicht ausgebildeten Menschen von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen. Gleichzeitig müssen sich die Unternehmen natürlich genau überlegen, wie sie sich selbst und die von ihnen angebotenen Berufe für die jetzigen und künftigen Generationen spannend und interessant machen können. Dabei hat es in den letzten Jahren sicherlich auch gesamtgesellschaftliche Fehlanreize gegeben: Die zu starke Fokussierung darauf, möglichst vielen Menschen eine akademische Ausbildung schmackhaft zu machen, geht bisweilen nicht nur an den Bedürfnissen des Marktes, sondern auch an den tatsächlichen Talenten mancher Menschen vorbei und entwertet zudem ganz unnötig die Leistung und das Know-how von Menschen mit einem nicht-akademischen Berufsabschluss. Das Lohngefüge spricht ohnehin für sich – denn Handwerksberufe versprechen nahezu durch die Bank ein attraktives Einkommen.
Wirtschaftsforum: Warum entscheiden sich viele Fachkräfte schließlich für ein Arbeitsverhältnis mit Ihrem Unternehmen, anstatt sich direkt von Ihren Kunden einstellen zu lassen?
Ingrid Hofmann: Sie hätten sogar noch eine dritte Option: Denn eine Bewerberin kann sich auch von uns vermitteln lassen und müsste dann gar nicht den Weg einer Direktbewerbung beschreiten. Doch unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des jeweiligen Arbeitsverhältnisses schätzen viele Fachkräfte die dauerhafte, kompetente und empathische Betreuung, die sie von uns erhalten. Denn wir sind überzeugt, dass ein offener Austausch über die Wünsche, Stärken und Ziele der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, zu den besten Job-Fit-Entscheidungen führt. Dabei erleben wir, dass gerade junge Arbeitnehmer gerne in diesen Dialog mit uns treten und sich sehr über die Unterstützung und Beratung freuen, die wir ihnen dank unserer Erfahrung anbieten können.
Wirtschaftsforum: Was unterscheidet Ihr Unternehmen dabei von anderen Zeitarbeits- und Personalvermittlungsfirmen?
Ingrid Hofmann: Wir waren schon immer sehr stark mittelständisch geprägt und treten mit voller Überzeugung als Familienunternehmen auf – eine Positionierung, die sowohl bei unseren über 10.000 Mitarbeitern als auch bei unseren Kunden eine große Wertschätzung erfährt. Mit meiner Tochter engagiert sich auch bereits die nächste Generation in leitender Funktion bei I.K. Hofmann und bringt viele spannende, neue Impulse mit, die wir auch auf der Führungsebene ergebnisoffen und auf Augenhöhe erörtern: Denn unsere offene, engagierte und herzliche Haltung soll in jedem Winkel unseres Unternehmens mit Leben gefüllt werden.