„Den Kunden das Leben einfacher machen“
Interview mit Zeb Shahin, Managing Director EMEA der Premier Cables Ltd


IEWC wurde 1962 in den USA gegründet. Der Eintritt in den kontinentaleuropäischen Markt begann erst 2008 mit dem Kauf des Standorts Friedrichsdorf im Hochtaunuskreis. 2015 übernahm IEWC den britischen Kabelhersteller Premier Cables.
„Der deutsche Standort ist eine Tochtergesellschaft der US-Mutter, operiert aber unter Premier Cables“, erklärt Zeb Shahin, Managing Director der IEWC Germany GmbH. Der Ingenieur ist vor einem Jahr ins Unternehmen eingestiegen und war zuvor in Asien und Europa tätig. Der Name IEWC steht für ‘Industrial Electrical Wiring Cable’.
„Er zeugt von unserem Hintergrund als Kabelzulieferer. Wir wollen aber mehr als das sein. Unser Angebot reicht von der Infrastruktur und Fertigung über den audiovisuellen Bereich und Fasern bis hin zur Telekommunikation“, sagt Zeb Shahin. Für das OEM-Geschäft produziert IEWC selbst, das Unternehmen fungiert aber auch als Distributor für andere Zulieferer. Zeb Shahin erklärt den Anspruch von IEWC an sich selbst: „Wir möchten eher Lösungen anbieten als Produkte. Unser Ziel ist, unseren Kunden das Leben einfacher zu machen.“
Attraktiver Partner für Zulieferer
Die Kunden von IEWC kommen aus verschiedenen Industrien, insbesondere aus den Bereichen Automotive, Kabelbäume und Stromverteilung. Ein starkes Angebot bietet IEWC etwa auf dem Gebiet der E-Mobilität, hebt Zeb Shahin hervor. Hier liefert das Unternehmen Produkte für die Fahrzeugverkabelung. Ein weiterer großer Bereich, der immer weiter wächst, sei die Ladeinfrastruktur, erklärt der Managing Director. Seine Vision für das Unternehmen: „Wir wollen für Zulieferer der interessanteste Partner sein.“
Der europäische Markt für Kabelanbieter sei sehr groß und reiche von Nischenplayern bis zu riesigen Gesellschaften. In diesem Umfeld profitiert IEWC von dem breiten Produktangebot von Premier Cables sowie der Tatsache, dass man als lokales Unternehmen die Unterstützung eines internationalen Netzwerks hat.
„Das macht die Firma sehr flexibel und versetzt uns in die Lage, uns an die Bedürfnisse unserer Kunden anzupassen“, macht Zeb Shahin deutlich. Dass IEWC heute eine breite Auswahl an Produkten anbieten kann, verdankt das Unternehmen dem Wachstum und dem Zukauf weiterer Firmen.
Neue Industrien
Eines der Themen, die IEWC besonders bewegen, ist die Digitalisierung. „Für uns stellt sich die Frage, wie wir die digitale Welt mit der persönlichen Interaktion mit unseren Kunden zusammenbringen. Wir nutzen Echtzeitinformationen, auf die wir schnell reagieren. Die Herausforderung besteht nun darin, unsere traditionelle Stärke im Vertrieb mit den Möglichkeiten des modernen digitalen Business zu verbinden. Wir haben jetzt die Größenordnung, um mit unterschiedlichen Methoden und Ideen spielen zu können“, führt Zeb Shahin aus.
Auch was die Produkte angeht, hat sich das Unternehmen weiterentwickelt, sodass es heute den Zugang zu Industrien wie Datenmanagement, Telekommunikation und E-Mobilität hat. „Wir verstehen uns jetzt eher als eine Verbinderfirma als eine Kabelfirma“, sagt er. Nachhaltigkeit und Umwelt ist ein weiteres Thema, das bei IEWC ganz oben auf der Liste steht. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich daran, seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
An neue Zeiten anpassen
„Die Geschwindigkeit, in der sich die System-Infrastruktur entwickelt, nimmt zu. Diese verändert sich jetzt laufend, und wir müssen uns kontinuierlich anpassen“, so der Managing Director. Derzeit entwickelt das Unternehmen eine Omnichannel-Plattform für seine Kunden, die in Zukunft noch weiter wachsen soll. Zeb Shahin erklärt dazu: „Wir müssen uns an die Kommunikationsbedürfnisse der neuen Generation anpassen. Außerdem versuchen wir, immer kreativ zu sein und stellen unsere alten Ideen infrage.“
Die neuen Technologien stellen auch neue Herausforderungen an die Kabel. „Auch das macht Veränderungen notwendig“, sagt Zeb Shahin. Die Gruppe zusammenbringen IEWC ist als Gruppe weltweit tätig. In Europa sind Deutschland und Großbritannien die wichtigsten Märkte. IEWC Germany ist aber auch in weiteren Ländern bis hin zum Mittleren Osten aktiv, und plant, geografisch weiter zu wachsen. Zeb Shahin berichtet, dass der Fachkräftemangel spürbar ist. „Wir mussten schon immer kämpfen, um die richtigen Leute zu finden, und der Kampf wird härter. Arbeitgeber müssen intensiv darüber nachdenken, wie sie Talente anziehen können.“
Um den Angestellten mehr Freiheiten zu geben, hat das Unternehmen den flexiblen Freitag, an dem ‘von wo auch immer’ gearbeitet werden kann. Seinen persönlichen Antrieb sieht Zeb Shahin darin, die gesamte Gruppe näher zusammenzubringen und die europäischen Tochtergesellschaften dabei zu unterstützen, enger an die US-Mutter zu rücken.
„Ich möchte meine eigene Handschrift hinterlassen und meine Leute dahingehend weiter entwickeln“, betont er. Seine Zukunftspläne sind darauf gerichtet, das Team weiter aufzubauen und einen Kulturwandel herbeizuführen. „Wir sind schnell gewachsen und haben eine Menge Firmen akquiriert. Jetzt müssen wir zusammenwachsen.“