Laborbedarf von A bis Z

Interview mit Michael Duchaussoy, Geschäftsführer der HUBERLAB. AG

Wirtschaftsforum: Herr Duchaussoy, was sind aktuell Ihre wichtigsten Produktbereiche?

Michael Duchaussoy: Eine der Säulen unseres Geschäfts ist unsere Partnerschaft mit Greiner Bio-One. Das Unternehmen fertigt Platten und Röhrchen für pharmazeutische und diagnostische Labore. Ebenso stark ist Greiner Bio-One im Bereich der Zellkultur. Zum Portfolio gehören zum Beispiel auch ELISA- und PCRPlatten. Ein weiterer wichtiger Partner ist DWK Life Sciences, ein Hersteller von Glas, Flaschen, Messkolben oder zum Beispiel Bechergläsern. DWK Life Sciences trifft genau den Bedarf der Labore. Darüber hinaus werden die Produkte auch in der Industrie eingesetzt. Ein wichtiger Partner ist auch Unigloves, ein Produzent von Schutzmaterial wie Handschuhen, Masken, Einwegkitteln, Produktionshauben oder Schuhüberziehern. Kimberly Clark mit PSA-Materialien sowie Usables, die Firma Binder mit Trockenschränken und CO2-Inkubatoren für Zellkulturen, Julabo als Spezialist für Thermostate und Honeywell mit Lösemitteln und Chemikalien komplettieren unser Programm.

Wirtschaftsforum: Abgesehen von der Tiefe des Produktangebots: Was unterscheidet HUBERLAB. Vom Wettbewerb?

Michael Duchaussoy: Wir sind in der Lage, unsere Kunden über verschiedene Systeme anzubinden. Der gesamte Purchase to Pay-Prozess von der Bestellung bis zur Rechnung ist bei HUBERLAB. vollständig digital umgesetzt. 90% unserer Kunden erhalten heute bereits ihre Rechnungen via EDI. Unsere extrem hohe Kundenorientierung, unsere großen Lagerkapazitäten hier vor Ort und unsere familiäre Struktur, die uns ein Höchstmaß an Flexibilität ermöglicht, sind weitere wichtige Aspekte. Zudem haben wir früh angefangen, uns zu digitalisieren, was sich jetzt als wichtiger Vorteil erweist. Nicht zuletzt schätzen unsere Kunden, dass wir Wert auf europäische Markenprodukte legen.

Wirtschaftsforum: Wie hat sich bislang die Pandemie mit ihren besonderen Herausforderungen auf Ihr Geschäft ausgewirkt?

Michael Duchaussoy: Das Jahr 2020 war ein starkes Jahr für uns. Wir konnten unseren Umsatz um rund 30% steigern, insbesondere natürlich über COVID-relevante Produkte, wie zum Beispiel Masken. Wir waren der erste Anbieter in der Schweiz, der 2R-Masken liefern konnte. Durch die Pandemie konnten wir Kunden aus neuen Bereichen gewinnen, wie zum Beispiel Physiotherapeuten und Friseure. Aktuell sind die Lieferengpässe, die durch die Pandemie entstanden sind, ein großes Problem. Vor allem Produkte aus Kunststoff sind Mangelware, zum Beispiel Mikrotiterplatten oder Filterpipettenspitzen. Ein großer Vorteil ist, dass wir unsere Ware selbst ausliefern, mit eigenen Lkw und Fahrern. Zudem haben wir landesweit das größte Lager für Labormaterial. Darüber haben wir während der Pandemie einige große Kunden gewinnen können, die bislang ausschließlich Exklusivprodukte bei uns gekauft, andere Produkte aber bei anderen Anbietern bezogen haben. Wir konnten mit unserem überzeugenden Service beweisen, dass wir auch in schwierigen Zeiten ein zuverlässiger Partner sind. Eine weitere Stärke von HUBERLAB., gerade in diesen Monaten, ist auch unsere Vernetzung im internationalen Einkauf.

Wirtschaftsforum: Das Thema Nachhaltigkeit rückt immer mehr in den Vordergrund. Wird das Thema auch bei Ihren Kunden wichtiger?

Michael Duchaussoy: Nachhaltigkeit ist noch kein Fokusthema in unserer Branche, aber wir merken, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt. Bei uns selbst spielt Nachhaltigkeit schon länger eine große Rolle. So ist zum Beispiel unser Gebäude ein Niedrigenergiehaus. Aktuell evaluieren wir die Möglichkeiten für Elektro- oder hybride Lkw. Als Service für unsere Kunden nehmen wir auch Verpackungen zurück und benutzen diese weiter, wenn es Sinn macht.

Wirtschaftsforum: Auf welche Themen konzentrieren Sie sich in den kommenden Monaten?

Michael Duchaussoy: Zunächst ist die Integration in die Calibre Scientific Gruppe, die uns Anfang dieses Jahres übernommen hat, ein großes Thema. Natürlich werden wir unsere Kundenbeziehungen sukzessive stärken und ausbauen. Langfristig möchten wir noch weitere Business Units unter unserem Dach vereinen, zum Beispiel für Reagenzien oder die Chromatografie. Dies sind wichtige Märkte, in denen wir unsere Marktanteile strategisch ausbauen möchten.

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Lebensqualität und gute Sicht

Interview mit Domenic von Planta, CEO der SCHWIND eye-tech-solutions GmbH

Lebensqualität und gute Sicht

„Better Quality of life for patients“ lautet die Vision der SCHWIND eye-tech-solutions GmbH in Kleinostheim. Mit seinen Lasersystemen für die refraktive Augenchirurgie setzt das Unternehmen seit über 30 Jahren immer…

Passion für Veränderungen

Interview mit Volker Brielmann, CEO der Adval Tech Gruppe

Passion für Veränderungen

Gerade im weltweit hart umkämpften Automotive-Segment hat sich Adval Tech mit seiner starken technologischen Expertise als kompetenter Zulieferer von Kunststoff-, Metall- und Hybridkomponenten nachhaltig als geschätzter Partner etablieren können. Welche…

Entlastung für blinde und sehbehinderte Menschen durch KI

Interview mit Klaus Knüpfer, Geschäftsführer der EV Optron GmbH

Entlastung für blinde und sehbehinderte Menschen durch KI

EV Optron ist als Hersteller von Produkten für blinde Anwender sowie von Lese- und Vorlesegeräten für Menschen mit Sehbehinderungen bekannt: eine Technologie, die nicht zuletzt aufgrund der rasend schnellen Entwicklungsmöglichkeiten…

Spannendes aus der Region Aesch

Genuss in Transformation

Interview mit Dr. Raphael Gugerli, CEO der Delica AG

Genuss in Transformation

In den letzten Jahren hat es große Umwälzungen im Kaffeemarkt gegeben. Erst kamen Kaffeekapseln auf, dann wurde die digitale Transformation ein Thema. Der Delica AG ist es jedoch mit Leichtigkeit…

Energie aus der Tiefe

Interview

Energie aus der Tiefe

Erneuerbare Energie ohne CO2 -Emissionen ist gefragt und neben Sonne und Wind gehört auch die Erde zu den erneuerbaren Energiequellen. Geothermie, die Erdwärme, wurde schon in der Antike genutzt, wenn…

Den Lebensstandard erhöhen

Interview mit Andrew Weiss, Senior Vice President der Actelion Pharmaceuticals Ltd

Den Lebensstandard erhöhen

Die Medizin hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Immer wieder werden neue Therapieformen für die unterschiedlichen Krankheiten entwickelt, welche die Lebenszeit erhöhen und den Lebensstandard der Patienten entscheidend…

Das könnte Sie auch interessieren

WEPA – Verlässlichkeit und  Innovation für die Apothekenwelt

Interview mit Raphael de Sá Almeida, Leitung Marketing der WEPA APOTHEKENBEDARF GmbH & Co. KG

WEPA – Verlässlichkeit und Innovation für die Apothekenwelt

Die Apothekenwelt wandelt sich rasant: Digitalisierung, Versandhandel und neue gesetzliche Rahmenbedingungen fordern innovative Lösungen. Die WEPA APOTHEKENBEDARF GmbH & Co. KG ist seit über 140 Jahren ein verlässlicher Partner der…

Formvollendet: Wie Kunststoff echte Lösungen schafft

Interview mit Philipp Hartung, Geschäftsführer der KVH Hartung GmbH

Formvollendet: Wie Kunststoff echte Lösungen schafft

Die KVH Hartung GmbH ist seit über 50 Jahren eine feste Größe in der Thermoformbranche. Ob Gehäuseteile für medizinische Geräte, technische Kunststofflösungen oder anspruchsvolle Verkleidungssysteme – das Unternehmen kombiniert traditionelle…

Mit Radiopharmaka Leben verbessern

Interview mit Jens Junker, CEO der ROTOP Pharmaka GmbH

Mit Radiopharmaka Leben verbessern

Am Standort der ROTOP Pharmaka GmbH in Dresden wird bereits seit 1958 im Bereich der Nuklearmedizin geforscht. Heute produziert das Unternehmen Pharmazeutika für die nuklearmedizinische Diagnostik, unter anderem im Bereich…

TOP