Wachstum durch Innovation
Interview

Doch nicht nur mit der Errichtung dieser Starkholzlinie geht die Holzwerke Pröbstl GmbH neue Wege. Auch die Finanzierung überzeugt durch ein plausibles Konzept, das Waldbesitzern und Pröbstl gleichermaßen Vorteile verschafft. Mit Investitionskapital und gesicherten Liefermengen beteiligt sich die eigens zu diesem Zweck gegründete Genossenschaft Wald-Säge Fuchstal eG an der Starkholzlinie. Dadurch können die Holzwerke Pröbstl ihren Mitgliedern Lang- und Kurzholz aller Qualitäten zwischen 12 und 90 cm Durchmesser abnehmen.
Dividende in Aussicht
Die Genossenschaft stellt die voraussichtlichen Investitionskosten von 7,5 Millionen EUR als Darlehen bereit. Für die Mitglieder der Wald-Säge Fuchstal ist eine Dividende von vier Prozent geplant. Außerdem kann sich die Genossenschaft an den Holzwerken Pröbstl beteiligen. Bereits 700 Mitglieder haben Anteile der Genossenschaft erworben, weitere sind willkommen.
Vorteile für alle
Dank dieser Strategie verbessern die Waldbesitzer ihren Starkholzabsatz und steigen in die Wertschöpfungskette ein. Preisstabilität, Abnahmesicherheit, Geldanlage und Mitsprache sind weitere Pluspunkte. Den Holzwerken Pröbstl sichert das Konzept die Rundholzversorgung, es mobilisiert Mehrmengen und bietet Wachstumschancen durch Investitionskapital.
„Als Komplettanbieter für den konstruktiven Holzhausbau verarbeitet unser Familienunternehmen vorwiegend Fichte.“ Irmi Pröbstl Juniorchefin
Komplettanbieter
Mit dem Bau des Starkholzsägewerks und dem ambitionierten Finanzierungskonzept unterstreichen die Holzwerke ihre Position unter den Top zehn der Branche in Deutschland. "Als Komplettanbieter für den konstruktiven Holzhausbau verarbeitet unser Familienunternehmen vorwiegend Fichte", er läutert Juniorchefin Holzbetriebswirtin (HTR) Irmi Pröbstl.
Dabei konzentriert sich der bayerische Betrieb auf fünf Produktsparten: Schnittholz, Hobelware, Naturholzplatten, Duo- und Triobalken sowie Brettschichtholz (BSH) und Konstruktionsvollholz.
Verkaufsrenner Schnittholz
Wichtigstes Produkt ist das Schnittholz. Von ihm werden rund 60 Prozent verkauft und 40 Prozent im eigenen Betrieb weiterverarbeitet. Eingesetzt wird das Schnittholz sowohl in Wohnhäusern wie auch in Industriegebäuden. Höchste Maßgenauigkeit und eine glatte, nicht faserige Oberfläche sind Standard.
Das Schnittholz von Pröbstl lässt sich darüber hinaus ohne Probleme trocknen, hobeln und umweltverträglich imprägnieren. Auch an Hobelware bieten die Holzwerke Pröbstl ihren Kunden ein umfassendes hochwertiges Sortiment an. Dazu gehören Profilbretter mit Nut, Feder und Fase, Glattkantbretter und Rauhspund. Geliefert wird die Hobelware in unterschiedlichen Größen und Qualitäten.
Standard oder individuell
Bei den Naturholzplatten umfasst das Sortiment drei- und fünfschichtige Platten, Elementbauplatten und einschichtige Leimholzplatten aus verschiedenen Holzarten. Auch hier variieren Größen, Qualitäten und Verpackungseinheiten ganz nach den Bedürfnissen der Kunden.
Gleiches gilt für Duo- und Triobalken sowie Brettschichtholz (BSH). Diese umweltfreundlichen Holzprodukte überzeugen durch ein natürliches Erscheinungsbild, Formstabilität sowie eine grundsätzlich rissfreie Oberfläche und eignen sich besonders für den Holzhausbau. In vielen verschiedenen Querschnitten und mit einer Standardlänge von 13 m kann auch das PU-verleimte Konstruktionsvollholz geliefert werden.
Familienbetrieb seit 1945
Das 1945 vom Großvater von Irmi Pröbstl gegründete Unternehmen ist seit Jahrzehnten durch gesundes Wachstum und Innovationsfreude geprägt. So errichtet Pröbstl 1968 das erste Profilzerspanerwerk Deutschlands in Peiting. 1995 wird am heutigen Standort in Asch auf einer Fläche von 130.000 m² ein hochmodernes Sägewerk gebaut, das über 10.000 m² Produktionshallen verfügt. In jüngster Vergangenheit wurde die Produktion stark ausgeweitet und seit 2008 produziert Pröbstl auch rund 50.000 t Holzpellets pro Jahr.
„Durch Investitionen konnten wir unseren Umsatz in den letzten zwei Jahren verdoppeln.“ Irmi Pröbstl Juniorchefin
Starkes Umsatzwachstum
Heute beschäftigt Pröbstl 185 Mitarbeiter, von denen die meisten in der Produktion tätig sind, darunter sechs Auszubildende zu Holzbearbeitungsmechanikern. In der Verwaltung arbeiten 20 Personen. Imposant ist die Umsatzentwicklung der jüngsten Zeit. "Durch Investitionen konnten wir unseren Umsatz in den letzten zwei Jahren verdoppeln", freut sich Irmi Pröbstl.
Und ein Ende dieser Erfolgsgeschichte ist nicht abzusehen. Helmut Pröbstl, der Sohn des Firmengründers, leitet das Unternehmen heute gemeinsam mit seiner Tochter Irmi, die als Assistentin der Geschäftsleitung tätig ist.
Über Deutschland hinaus gefragt
Pröbstl vertreibt seine Hölzer ausschließlich über Holzgroßhändler wie Holzland oder EuroBaustoffe. Zu den Marketingaktivitäten gehören gelegentliche Anzeigen in Fachzeitschriften, der zweijährliche Stand auf der Holzmesse in Verona sowie der regelmäßige Versand von Newslettern an die Kunden. Hinzu kommen Aktionsangebote alle ein bis zwei Monate sowie die Teilnahme an der neuen Internet-Holzbörse Fordaq.
60 Prozent des Umsatzes erzielt die Holzwerke Pröbstl GmbH mittlerweile im Ausland. Wichtigste Abnehmerländer sind Italien, Schweiz, Frankreich und die Niederlande. Doch auch in anderen Ländern rund um den Erdball, inklusive der USA, ist das hochwertige Holz aus dem bayerischen Asch gefragt.
Neben der Stellung als Komplettanbieter zählen Produktqualität, Verlässlichkeit, Schutz der Umwelt sowie die exzellent ausgebildete und eigenständig arbeitende Belegschaft zu den großen Pluspunkten des Familienbetriebes.