Die Queen ins Licht gerückt
Interview mit Jasper Hijink, Vertriebsleiter Europa und Mittlerer Osten der Holophane Lichttechnik GmbH

LED hat den Markt quasi überrollt und neu geordnet. Das überrascht kaum, denn neben Faktoren wie Preis, Lebensdauer, Unterhalt und Energieverbrauch spielt auch die gute Ausleuchtung und die bestechende Lichtqualität moderner LED-Lichttechnik eine entscheidende Rolle für den Siegeszug der neuen Lichtquelle.
„Die Entwicklung hin zu LED setzte 2002 ein. Damals glaubten viele nicht an einen Erfolg von LED als allgemeine Lichtquelle, doch die Entwicklung wurde immer rasanter. Heute verkauft die Lichtindustrie mehr als 50% der Beleuchtungsmittel als LED und den nächsten paar Jahren werden wir bei 100% angekommen sein“, unterstreicht Jasper Hijink, als Vertriebsleiter bei Holophane für Europa und den Mittleren Osten zuständig. Seit nunmehr drei Jahren ist er im Unternehmen, zuvor arbeitete er im Beleuchtungssegment von Philips.
Berühmte Referenzen
Bei Holophane setzt man voll auf LED für industrielle und öffentliche Beleuchtungslösungen und ist mit der Zeit gegangen. Das Traditionsunternehmen wurde bereits 1896 in London gegründet und hat sich seitdem ausschließlich auf das Thema Beleuchtung konzentriert.
„Wir haben in unserer Geschichte immer wieder Beleuchtungen für bekannte Gebäude entwickelt“, erklärt Jasper Hijink. So war Holophane beispielsweise für die Beleuchtung der St. Paul’s Cathedral und Westminster Abbey während der Krönungsfeierlichkeiten von Königin Elizabeth verantwortlich.
Als 1987 ein starkes Feuer in der Londoner U-Bahn wütete, hatte das Thema Sicherheit höchste Priorität und fortan waren nur noch nicht entzündliche Elemente zugelassen. Hier lieferte Holophane fast alle der 65.000 Leuchten der U-Bahn.
Am deutschen Markt ist Holophane bereits seit den 1950er-Jahren aktiv und vor allem im industriellen Bereich mit einem Schwerpunkt bei den Autobauern und der Metallindustrie.
„Wir liefern für alle Großen in diesem Segment unter anderem Hallenleuchten. Früher waren dies konventionelle Leuchtmittel, heute jedoch sind das ausschließlich LED“, so Jasper Hijink. „Unsere Leuchtmittel zeigten durchweg bessere Ergebnisse als die der Konkurrenz. Zum Portfolio gehören neben Poller-, Wand- und Hallenleuchten auch Flutlichter sowie Mast- und Straßenleuchten, also die sogenannten Verticals.“

„Wir legen großen Wert auf hochwertige Beleuchtungslösungen.“ Jasper HijinkVertriebsleiter Europa und Mittlerer Osten
Immer optimal beleuchtet
Lösungen von Holophane finden sich auch in den Bereichen Logistik und Lagerhaltung und hier bietet das Unternehmen ein umfassendes Angebot das fast alle Kundenwünsche abdeckt – quasi ein One-Stop-Shop-Anbieter für die Kunden.
Neben Endkunden bedient Holophane Lichtplaner und Installationsunternehmen. „Wir operieren mit einem eigenen einzigartigen Verkaufsmodell am Markt, das sich deutlich vom Wettbewerb unterscheidet“, erläutert Jasper Hijink. „Wir beschäftigen Verkaufsingenieure, die über eine hohe Expertise in Fragen rund um Licht und Beleuchtung verfügen und auch Themen wie Beleuchtungssteuerung und Kalkulation mit in ihre Planung einbeziehen. So finden sie immer die optimale Lösung für den Kunden.“
Heute beschäftigt das Unternehmen insgesamt 105 Mitarbeiter, doch durch den starken Rückhalt des Mutterunternehmens profitiert Holophane beim Einkauf und der technischen Entwicklung.
„Die letzten Jahre haben sich überaus positiv für uns entwickelt“, sagt Jasper Hijink. „Wir haben unsere deutsche Niederlassung umstrukturiert, was zu einem um 50% höheren Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr geführt hat.“
In Deutschland und Österreich hat Holophane den Außendienst verstärkt und sich auf die Kundenfelder Logistik und Lagerhaltung fokussiert. „Wir haben ein neues Konzept mit einem 25-Meter-Masten entwickelt, das sich als sehr erfolgreich erweist“, so Jasper Hijink. Doch nicht nur in Deutschland ist Holophane derzeit sehr erfolgreich unterwegs.
Weltweite Präsenz
Auch in anderen westeuropäischen Ländern konnte das Unternehmen seine Marktposition ausbauen. Es rangiert nun beispielsweise bei Straßenbeleuchtungen an dritter Stelle in Großbritannien sowie Irland und hat sich als starker Spieler in den Bereichen Bahn und öffentliche Plätze positioniert.
Neben Deutschland und Österreich ist Holophane auch in den Beneluxländern, Skandinavien, Frankreich und dem Mittleren Osten stark aufgestellt. Im spanischen Barcelona agiert das Tochterunternehmen Carandini, das sich vor allem auf Straßenleuchten konzentriert, die es nach Portugal und weiter bis nach Südamerika exportiert. Zudem gibt es verschiedene kleinere Projekte, etwa in China oder in Australien.
„Unser Potenzial haben wir noch lange nicht ausgereizt. Neue Trends wie das ‘Internet of Things’ mit grenzenlosen verbundenen Systemen, bei denen der Beleuchtungskörper als GPS-Punkt fungiert, werden den Markt erobern“, sagt Jasper Hijink. Hierbei kann über das Smartphone in Relation zum Licht die aktuelle GPS-Position bestimmt werden. Vielleicht noch Zukunftsmusik, doch die Zukunft hat bei Holophane schon längst begonnen.