Ein Gaumenschmaus für Gourmets
Interview

Kühlmann wurde bereits 1912 gegründet und konzentrierte sich zunächst auf die Produktion von Kartoffeln und Korn aus einer eigenen Mühle. „Die nachfolgende Generation um Ewald und Antonia Kühlmann begann dann, die Produkte zu veredeln“, erklärt Frauke Sych, Marketingmanagerin von Kühlmann und seit März 2013 im Unternehmen tätig.
Ihr Sohn Heinrich übernahm die Geschicke der Firma im Jahr 1979 und agiert bis heute als Geschäftsführer. „Seither wurde die Feinkostproduktion stetig ausgeweitet“, berichtet die Marketingmanagerin. „Die geschäftsführenden Gesellschafter Heinrich und Andrea Kühlmann entwickelten gemeinsam weitere neue und innovative Konzepte für den Lebensmitteleinzelhandel und den Fachhandel & Gastronomie.“
„Frisch dekorierte Salate, etwa mit Eiern oder Kräutern on top, sind unsere persönliche Handschrift.“ Frauke Sych Marketingmanagerin
Ein großes Team
Gemeinsam mit den Eigentümern Heinrich und Andrea Kühlmann führen Stephan Bähr, als Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, sowie Antonius Borgmeier, Geschäftsführer für den Bereich Produktion und Technik, das Unternehmen erfolgreich.
„Darüber hinaus bauen wir auf ein qualifiziertes Team von derzeit 550 festen Mitarbeitern“, sagt Frauke Sych. „Neben unserem Hauptsitz im deutschen Rietberg unterhalten wir zwei weitere Werke in Westerwiehe und Westenholz mit Produktion und Verwaltung, sowie ein Vertriebsbüro in den Niederlanden.“
Viele Gaumenschmeichler
Das Leistungsspektrum von Kühlmann deckt alle nur erdenklichen Wünsche hochwertiger Speisen für den Lebensmitteleinzelhandel, die Gastronomie und den Fachhandel ab. „Wir bieten gefüllte und ungefüllte Antipasti, Feinkostsalate, exklusive Antipasti-Früchte wie unsere Honey Peppers und Chili Sweeters, Cremes, Dressings und Desserts an“, erklärt Ivonne Niemeier, Junior Produktmanagerin von Kühlmann und seit Juli 2012 im Unternehmen aktiv.
„Auf Wunsch des jeweiligen Kunden sind wir zudem in der Lage, auch spezielle Entwicklungen zu kreieren, beispielsweise, um das Programm des Kunden abzurunden. Darüber hinaus werden auch saisonale Themen mit bestimmten Geschmacksrichtungen abgedeckt oder aktuelle Trend-Rohstoffe mit in die Neuentwicklung eines Produktes einbezogen. Zurzeit sind vor allem Bulgur und Houmous sehr gefragt.“
Erst kürzlich erreichte Kühlmann eine Anfrage für Pesto aus dem Fachhandel, die prompt mit zwei neuen Artikeln umgesetzt wurde.
„Diese sind seit dem 1. April dieses Jahres für den Fachhandel & Gastronomie erhältlich“, berichtet die Junior Produktmanagerin. „In der Vergangenheit wurden für Kunden auch Genießer-Aufstriche mit frischen Kräutern kreiert. Klassische Aufstriche mit Kräutern sind bereits von vielen anderen Anbietern erhältlich, aber unsere frischen Zutaten geben dem Produkt eine ganz neue Geschmacksnuance. Auch frisch dekorierte Salate, etwa mit Eiern oder Kräutern, sind unsere persönliche Handschrift.“
„Seit jeher wird eine Verquickung von Tradition und Moderne angestrebt, die Kunden und Konsumenten in den Mittelpunkt stellt.“
Frauke Sych Marketingmanagerin
Lizenzmarken
Neben den eigenen Kreationen fungiert Kühlmann auch als starker Lizenzpartner von anderen namhaften Unternehmen der Lebensmittelbranche. „Zwar basiert unser Kerngeschäft auf eigenen Feinkostsalaten und Antipasti, aber wir kooperieren auch mit WeightWatchers und Mövenpick“, sagt Ivonne Niemeier. „Während Mövenpick über einen verwöhnenden Charakter verfügt, bedient WeightWatchers den Markt für dynamische und gesundheitsbewusste Verbraucher.“
Nischenprodukte findet man bei Kühlmann am ehesten im Dessert-Bereich. „In der Gastronomie sind unsere Desserts schon seit langem etabliert“, erklärt Frauke Sych. „Im Lebensmitteleinzelhandel besteht aber durchaus noch Potential. Daran lassen sich die unterschiedlichen Bedürfnisse der Zielgruppen gut erkennen.“
Gelebte Nachhaltigkeit
Hinsichtlich des eigenen Angebots an frischen Produkten ist der Unternehmerfamilie ein ganzheitlich nachhaltiges Konzept wichtig, das sowohl Themen der Ökologie als auch Ökonomie behandelt.
„Der Familie liegen glückliche Mitarbeiter sehr am Herzen“, berichtet die Marketingmanagerin. „Auch Umweltaspekte spielen eine bedeutende Rolle. Nachhaltige Anbaugebiete, beispielsweise für Antipasti-Früchte in Ungarn, ein geringer Energie- und Wasserverbrauch, MSC-zertifizierter Fisch und regionale Produktionsstandorte sind nur einige der Themen, denen man sich bei Kühlmann widmet. Perspektivisch sollen Projekte zur Wärmerückgewinnung umgesetzt und die Reduzierung von Folienverpackungen, Abfällen und aussortierten Rohstoffen weiter vorangetrieben werden. Nachhaltigkeit bedeutet gleichermaßen auch ökonomisches Wachstum samt dem Erhalt von Arbeitsplätzen, einer hohen Kundenzufriedenheit, der Besetzung von Führungspositionen mit weiblichem Personal und einer Sicherung der Beziehungen zum Handel.“
Kunden und Marketing
Diese Eigenschaften schätzen nicht nur Partner aus dem Fachhandel und der Gastronomie, sondern auch der Lebensmitteleinzelhandel mit seinen zahlreichen Supermark- tund Discounterketten.
„Dieser Bereich macht eine große Zielgruppe aus“, sagt Frauke Sych. Im In- und Ausland unterhält Kühlmann eigene Vertriebsbereiche mit Key Account Managern, die direkt mit den Kunden in Kontakt stehen. „In unserer Marketingstrategie sind vor allem nationale und internationale Fachmessen von Bedeutung“, erklärt die Marketingmanagerin. „Wir sind unter anderem auf der PLMA in Amsterdam, auf der ANUGA in Köln sowie der INTERNORGA in Hamburg zugegen. Zudem machen wir von Printwerbung, Gewinnspielen und Aktionen am POS Gebrauch.“
Positiver Ausblick
Gegenwärtig beschert diese Vorgehensweise dem Unternehmen einen Platz am Markt unter den Top 3 der Branche. „Wir profitieren klar von unserem Wertesystem und der Leidenschaft der Familie für die eigenen Mitarbeiter“, berichtet Frauke Sych. „Durch diese Struktur ist es möglich, auf Kundenanfragen schnell und flexibel zu reagieren. Seit jeher wird eine Verquickung von Tradition und Moderne angestrebt, die Kunden und Konsumenten in den Mittelpunkt stellt. Dieses freiheitliche Konzept macht es möglich, mutig zu agieren und neue Wege zu gehen. Der Handel schätzt diese Innovation und Ideenkraft.“
In Zukunft soll dieses Konzept auch verstärkt im Ausland vermarktet werden. „Momentan summiert sich unser Export auf 7%“, sagt die Marketingmanagerin. „Abhängig von der Frische, insbesondere der Clean- Label-Produkte, wird die Distribution in Nachbarländer wie die Niederlande, Belgien, Dänemark, Polen und Österreich ausgeweitet. Es gilt, am Puls der Zeit zu bleiben und auf die Veränderungen am Markt zu reagieren. Insbesondere Convenience Food wird dabei von großer Wichtigkeit sein.“