Bauteile, die den Unterschied spürbar machen

Interview mit Philipp Bentzinger, geschäftsführender Gesellschafter der H+E Gruppe

Die H+E Gruppe überzeugt als Entwicklungspartner der internationalen Automobilindustrie mit kurzen Entscheidungswegen, hoher technischer Kompetenz und einer starken Innovationskraft. Eigenentwicklungen, strategische Patente und voll automatisierte Prozesse sichern dem Mittelständler aus Sinsheim eine führende Position – zuverlässig, flexibel und stets nah am Kunden.

Vom Werkzeugbauer zum Entwicklungspartner

Die Wurzeln der H+E Gruppe reichen bis 1976 zurück, als die Firma Hero gegründet wurde. 2003 kam die Firma Engel hinzu, die sich auf Gasinnendrucktechnik spezialisierte. 2014 stieg Philipp Bentzinger bei Hero ein, drei Jahre später folgte die Übernahme von Engel. „Wir konnten die Kompetenzen beider Unternehmen erfolgreich zusammenführen und firmieren seither unter dem Markennamen H+E“, berichtet er. Heute umfasst die Gruppe drei Gesellschaften mit rund 210 Mitarbeitern und einem Umsatz von 50 Millionen EUR. Trotz des Wachstums ist man der Philosophie treu geblieben: kurze Entscheidungswege, hohe technische Kompetenz und Innovationskraft. „Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital – viele sind absolute Spezialisten. Diese Kompetenz gezielt einzusetzen, ist einer unserer Erfolgsfaktoren“, betont Philipp Bentzinger. Zu den Kunden zählen neben Automobilherstellern wie Mercedes, für die H+E Türbetätigungen der A- und B-Klasse liefert, auch Bosch, Siemens und Liebherr. Zum Portfolio gehören dekorative Kunststoffbauteile und kinematische Baugruppen wie Griffe, Dachhaltegriffe oder Zuziehmechanismen.

Chancen im Wandel

Die Branche verändert sich rasant: Elektromobilität, autonomes Fahren und kürzere Produktzyklen bringen Unsicherheit. Philipp Bent­zinger sieht darin aber auch Möglichkeiten: „Der Innenraum eines Fahrzeugs ist nicht an den Antrieb gebunden. Er wird künftig eine noch größere Rolle spielen, weil sich Hersteller darüber differenzieren werden.“ Mit eigener Entwicklung, strategischen Patenten und hoher Fertigungstiefe ist die H+E Gruppe bestens positioniert. Voll automatisierte Prozesse, unterstützt durch digitale Lösungen und künstliche Intelligenz, sichern Qualität und Effizienz. „Wir arbeiten heute mit hoch automatisierten Verfahren, etwa bei der Fehlererkennung. Digitalisierung eröffnet uns neue Potenziale“, so Philipp Bentzinger. Auch die Internationalisierung schreitet voran: Neben Europa beliefert H+E Kunden in den USA und China. Mit einem Projekt für den amerikanischen Hersteller Lucid ist ein weiterer Schritt nach Nordamerika getan. „Mittelfristig wollen wir unseren Produktions-Footprint erweitern – sowohl in Europa als auch in Nordamerika“, sagt Philipp Bentzinger.

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