Starten, wo andere aufhören

Interview mit Stefan Woitzik, Geschäftsführer GEWO-Feinmechanik GmbH

Wirtschaftsforum: „Herr Woitzik, wie hat sich Ihre Firma im Laufe der Zeit verändert?“

Stefan Woitzik: „Die GEWO Feinmechanik GmbH ist ein Unternehmen, das sich von der reinen Zerspanung zum Systemlieferanten entwickelt hat. Früher hatten wir nur Dreh- und Frästeile sowie Extraleistungen wie Oberflächen. Heute bestellt der Kunde meist Baugruppen und komplette Geräte. Auf Wunsch montieren wir diese auch für ihn unter Reinraumbedingungen. Außerdem ist Elektronik ein großes Thema geworden. Verdrahtungen und Platinen müssen hinzugefügt werden oder kleine Steuerungen. Das übernehmen wir komplett für unsere Kunden.“

Wirtschaftsforum: „Welches sind Ihre wichtigsten Kunden und auf welchen Geschäftsfeldern sind Sie aktiv?“

Stefan Woitzik: „Hauptkunden sind Unternehmen der Halbleiterindustrie sowie Hersteller von Elektronen-Rastermikroskopen. Mit ihnen erzielen wir etwa die Hälfte unseres Umsatzes. Weitere Auftraggeber sind die Luft- und Raumfahrtbranche, die TU München, Automobilhersteller und Zulieferer sowie die Medizintechnik.“

Wirtschaftsforum: „Erzählen Sie uns doch bitte etwas über den Werdegang der GEWO.“

Stefan Woitzik: „Meine Eltern Georg und Marianne Woitzik haben das Unternehmen 1981 als Zwei-Personen-Firma gegründet. Heute beschäftigen wir 230 Mitarbeiter und erzielen einen Umsatz von 40 Millionen EUR. Anfang des Jahres haben wir hier in Hörlkofen ein zweites Werk mit einem größeren Reinraum eröffnet.“

Wirtschaftsforum: „Wie sind die Eigentümerstrukturen?“

Stefan Woitzik: „Die GEWO Feinmechanik ist zu 100% im Besitz unserer Familie. Wir teilen uns die Aufgaben ebenso wie die Verantwortung. Mein Vater und mein Bruder sind für Planung, Kalkulation und Kundenbetreuung zuständig. Meine Mutter kümmert sich um Personalwesen und Finanzbuchhaltung und ich bin seit 2011 Geschäftsführer.“

Wirtschaftsforum: „Welches sind Ihre Märkte?“

Stefan Woitzik: „Unsere direkten Kunden stammen zu 90 Prozent aus Deutschland. Den Rest machen Exporte – zumeist in die EU – aus.“

Wirtschaftsforum: „Auf welchen Messen sind Sie präsent?“

Stefan Woitzik: „Mit unserer Tochterfirma Hölzel, die Pipettenreinigungsmaschinen für Labors baut, sind wir 2014 auf der Analytika in München.“

Wirtschaftsforum: „Was unterscheidet Sie eigentlich von Ihren Wettbewerbern?“

Stefan Woitzik: „Wir starten dort, wo es für andere nicht mehr machbar ist. In puncto Präzision sind wir ganz vorne mit dabei. Unsere Bauteile sind bis auf einen Mikrometer genau. Der Kunden kommt mit einer Zeichnung zu uns und wir stellen das Produkt her oder begleiten das gesamte Projekt.“

Wirtschaftsforum: „Wo sehen Sie die GEWO in den kommenden Jahren?“

Stefan Woitzik: „Die Kunden wollen komplette Baugruppen, Einzelteile spielen kaum noch eine Rolle. Da Reinheit immer wichtiger wird, nehmen wir eine neue Anlage in Betrieb, die Rückstände auf Bauteilen identifiziert.“

Wirtschaftsforum: „Welches sind Ihre strategischen Ziele?“

Stefan Woitzik: „Wir wollen verlässlicher Partner für unsere Kunden sein und für jedes Problem die passende Lösung bieten können. Mit unserem neuen Werk haben wir zudem die Kapazitäten geschaffen, neue Märkte und neue Kunden mit neuen Produkten schnell und in höchster Qualität zu beliefern.“

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