Vielseitig verpackt

Interview mit Stefan Flatz, CEO der Flatz GmbH

Eine der großen Stärken der Flatz GmbH ist es, dass der Familienbetrieb immer in der Lage war, sein Portfolio den Bedürfnissen seiner Kunden anzupassen. Auf diese Weise hat sich das Unternehmen von einer ursprünglichen Buchbinderei zu einem der führenden Verpackungshersteller Österreichs entwickelt.

Innovation als USP

Ob als Transportschutz, Marketinginstrument am Point of Sale oder Dämmung – die Verpackung erfüllt heute verschiedene Aufgaben. Flatz hat es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen und Lösungen zu entwickeln, die den wachsenden Ansprüchen des Marktes gerecht werden. „Wir sind nicht das größte Unternehmen am Markt, aber wir gehören definitiv zu den innovativsten“, so CEO Stefan Flatz. „Auf diese Weise heben wir uns von allen anderen ab. Wir bieten bezüglich des Verpackungsmaterials immer die innovativste und optimalste Lösung.“ Von Faltkartons, gestanzten Verpackungen und Displays aus Wellpappe über Ziehdosen, Verpackungen aus Styropor und Kombiverpackungen aus Styropor und Wellpappe bis hin zu Flapor-Dämmung im Baubereich sowie Formteilen aus unterschiedlichen Materialien bietet das Unternehmen heute sämtliche Produkte aus einer Hand an.

Stefan Flatz CEO
„Wir sind nicht das größte Unternehmen am Markt, aber wir gehören definitiv zu den innovativsten.“ Stefan FlatzCEO

Systemlösungen

Die Wurzeln der Flatz GmbH gehen bis in das Jahr 1934 zurück, als sie von Eduard Flatz als Buchbinderei in Lauterach gegründet wurde. Nach kurzer Zeit begann das Unternehmen dann mit der Herstellung von Verpackungen aus Kartonagen, die zum Großteil noch in Handarbeit gefertigt wurden. Schließlich entwickelte sich Flatz in Richtung der Produktion von Verpackungslösungen aus Wellpappe, die noch heute das Hauptgeschäftsfeld der Firma darstellt. In den 1970er-Jahren begann der Betrieb mit der Herstellung von Styropor-Verpackungen aus EPS, nachdem Kunden Anfragen nach diesen Produkten gestellt hatten. „Die Zumtobel Gruppe hatte auf einer Messe in Japan die ersten EPS-Verpackungen gesehen und uns gefragt, ob wir das nicht auch machen können“, erzählt Stefan Flatz. „Da diese Verpackungen eine gute Ergänzung zu unseren Produkten war, haben wir die Produktion aufgebaut. Der Vorteil war, dass wir somit auch Systemlösungen aus Karton- und Styroporverpackungen anbieten können. Diese Systemlösungen zeichnen uns noch heute aus.“

Galerie | Flatz GmbH

Für neue Anforderungen

Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt in der Unternehmensgeschichte war die Erweiterung des Portfolios um Dämmstoffe. Diese werden ebenfalls aus Styropor hergestellt und kommen in ganz unterschiedlichen Anwendungen zum Einsatz. Aktuell arbeitet die Flatz GmbH an der Entwicklung neuer Werkstoffe, denn der Markt für EPS-Verpackungen in Europa bietet kaum noch Wachstumsmöglichkeiten.

„Aus diesem Grund fertigen wir zunehmend technische Formteile, vor allem für die Automobilindustrie“, erläutert der CEO. „Für die Formteile arbeiten wir mit den Partikelschäumen EPS, EPP, Piocelan und ETPU, mit denen sich ganz neue Möglichkeiten in der Produktion eröffnen. Damit können wir nicht nur sehr individuelle Verpackungslösungen bieten, sondern auch hochmoderne Dämmstofflösungen sowie technische Formteile.“Da Kunststoff aktuell sehr stark in der Diskussion steht, beschäftigt sich das Unternehmen jedoch auch mit alternativen Rohstoffen. In Kürze bietet die Flatz GmbH auch Formteile aus Faserguss an, die eine Alternative zu den Lösungen aus Kunststoff darstellen, obwohl Styropor im Hause Flatz zu 100% recycelt wird.

Stefan Flatz CEO
„Wir lehnen die Anfragen unserer Kunden nie ab, sondern haben bislang immer die gewünschten Systemlösungen entwickeln können.“ Stefan FlatzCEO

Neue Lösungen für hohe Ansprüche

Im Laufe seiner Geschichte hat das Unternehmen bereits revolutionäre Lösungen für namhafte Kunden entwickelt. So fertigt die Flatz GmbH zum Beispiel die Verpackungen für die Nespresso-Kaffeemaschinen. „Nespresso hat marketingtechnisch extrem hohe Ansprüche, gleichzeitig sollten die Verpackungen günstig und nachhaltig sein“, beschreibt Stefan Flatz. „Wir lehnen die Anfragen unserer Kunden nie ab, sondern haben bislang immer die gewünschten Systemlösungen entwickeln können. Diese Revolution mit völlig neuen Lösungen soll auch weiterhin in unserem Fokus stehen, denn heute verändert sich die Welt sehr schnell. Wenn man auf den alten Zügen weiterfährt, kann man schnell auf dem Abstellgleis enden.“

Ideen für die Zukunft

In der Zukunft dürfen die Kunden der Flatz GmbH sicher noch viele revolutionäre Ideen und Lösungen erwarten. Das Unternehmen wird auch weiterhin seiner Strategie treu bleiben und einen großen Anteil seines Umsatzes von 72 Millionen EUR in Forschung und Entwicklung investieren. Auf diese Weise wird es den immer höheren Ansprüchen der Branche gerecht und verteidigt seine Position als Österreichs führender Verpackungshersteller.

Flatzer GmbH | In Kürze

Kernkompetenz
  • Systemverpackungslösungen aus Wellpappe, EPS, EPP und Faserguss
Zahlen & Fakten
  • Gegründet: 1934
  • Struktur: GmbH
  • Mitarbeiter: 320
  • Umsatz: 72 Millionen EUR
  • Export: 55%
Leistungsspektrum
  • Verpackungen aus Wellpappe, EPS, EPP und Faserguss
  • Technische Formteile aus EPS, EPP, ETPU
  • Dämmstoffe sowie die Wärmedämmplatten-Marken Flapor und Flaporplus
  • Lagerkapazität: 25.000 Paletten-Plätze in vier vollautomatischen Hochregallagern
  • Eigener Fuhrpark: 22 Lkw-Züge
Zielgruppen
  • Industrie, Lebensmittelbranche, Investitionsgüterbereich, Automobilindustrie
Philosophie
  • Vision: Erfolgreich wirtschaften, revolutionäre Lösungen und begeisterte Menschen
  • Ständige Forschung und Entwicklungen• Systemlösungen nach den Bedürfnissen der Kunden
  • Innovationen
Zukunft
  • Revolutionäre Ideen und Lösungen entwickeln
  • Formteile aus Faserguss als neues Produkt
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