Ein Stoff mit großer Wirkung
Interview mit Massimiliano Perego, Geschäftsführer der ESAPHARMA S.p.A.

Wirtschaftsforum: Herr Perego, bei welchen Hauterkrankungen werden Ihre Produkte hauptsächlich eingesetzt?
Massimiliano Perego: Eines der wichtigsten Anwendungsgebiete ist die Psoriasis, also die Schuppenflechte. Doch auch bei Ekzemen und Hautausschlägen sowie bei Insektenstichen hat sich unser Medikament bewährt. Weitere Indikationen sind sonnenbedingte Hautveränderungen, zum Beispiel Sonnenallergien und Sonnenbrand.
Wirtschaftsforum: Warum konzentrieren Sie auf einen einzigen Wirkstoff, auf Clobetasolpropionat?
Massimiliano Perego: Andere Hersteller haben viele Produkte und können von daher nicht dieselbe Erfahrung für jedes einzelne haben. Wir aber verfügen über große und jahrelange Erfahrung mit unserem Produkt.
Wirtschaftsforum: Gibt es Ihren Wirkstoff in unterschiedlichen Darreichungsformen?
Massimiliano Perego: Unseren Wirkstoff, ein Gel zum Auftragen auf die Haut, verkaufen wir in vier pharmazeutischen Varianten. Grundsätzlich sind wir staatlich autorisiert, halbfeste, nicht obligatorisch sterile Produkte für die Haut zu fertigen.
Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns doch bitte etwas zur Entstehungsgeschichte von ESAPHARMA.
Massimiliano Perego: Entstanden ist das Unternehmen aus einer früheren Kosmetikfirma. 1992 bekamen wir die staatliche Erlaubnis zur Herstellung von dermatologischen Pharmazeutika. Die heutige ESAPHARMA haben wir um das Jahr 2000 mit großen Investitionen in anderthalb Jahren komplett erneuert, um sie auf die höchsten pharmazeutischen Standards zu bringen. Dazu wurde eine Produktionsstätte gekauft, die wir komplett neu ausgestattet haben. Heute gehört das Unternehmen zwei Familien und ich bin als Geschäftsführer einer der Gesellschafter. Aktuell beschäftigen wir 50 Mitarbeiter. Unser Umsatz liegt bei 20 Millionen EUR.
Wirtschaftsforum: Wo setzen Sie Ihre Produkte ab?
Massimiliano Perego: Bislang war Zentralafrika unser wichtigster Markt, aber wir haben jetzt auch Kunden aus Zentralamerika. In Afrika gehen wir auch in Richtung von Ländern wie Mali, Senegal, Tansania und Kenia. Unser Ziel ist es jedoch, immer auf neue Märkte zu gehen, auch außerhalb von Afrika. Vor allem der Nahe Osten und die USA sind für uns besonders interessant. Der ehrgeizigste und schwierigste Markt ist dabei die USA. Haben wir dort die Autorisierung, dann können wir auch leicht nach Südamerika gehen. Langfristig haben wir auch Europa und Japan im Blick.
Wirtschaftsforum: Welches sind Ihre Vertriebskanäle?
Massimiliano Perego: Es sind vor allem Großhändler, die Pharmaprodukte an- und verkaufen. Sie werden von vielen kontaktiert und haben eine sehr konsolidierte Kundschaft. Einen Teil der neuen Kunden finden wir aber auch über Businesskanäle wie LinkedIn. In der Zukunft wollen wir uns darüber hinaus auch gerne auf Fachmessen präsentieren.
Wirtschaftsforum: Warum sind Sie nach Ihrer Meinung bislang so erfolgreich?
Massimiliano Perego: Da spielen unterschiedliche Gründe eine Rolle. Dazu gehören die kontinuierliche Aktualisierung unseres Dossiers und unsere Analysen bezüglich der Reinheit des Produkts. Wir bieten gute Preise, da wir große Mengen produzieren. Wichtig ist auch die gute Verträglichkeit bei den Patienten. Das Produkt ist leicht anzuwenden und reizt nicht. Außerdem ist es im Vergleich zu anderen Standardprodukten mit einer Haltbarkeitsdauer von 24 Monaten ein Jahr länger haltbar.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in den kommenden drei bis fünf Jahren?
Massimiliano Perego: Ich bin mir sicher, dass wir Ziele wie die Registrierung unseres Produkts in weiteren wichtigen Ländern erreichen werden. Wir haben auch weitere, sehr ehrgeizige Ziele, über die ich jetzt aber noch nicht sprechen möchte. Grundsätzlich haben wir Lust, viele andere Dinge zu machen. Wir möchten unser Portfolio um weitere Produkte erweitern und auch neue Mitarbeiter einstellen.