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Interview mit Kenn Byllemos, Managing Director der Emtelle GmbH

„Etwa 6% der Haushalte in Deutschland haben eine Glasfaserverbindung – in Skandinavien sind es 60 bis 70%, in Südkorea sogar 100%“, macht Kenn Byllemos, Managing Director der Emtelle Scandinavia A/S und Verantwortlicher für die Produktion in Deutschland, den deutschen Rückstand deutlich. Deshalb werde nun kräftig investiert. „Es gibt auch politischen Druck, aktiv zu werden“, erklärt Kenn Byllemos.
So setzen Telekommunikationsunternehmen wie Telekom oder Vodafone auf die Produkte und Lösungen des Unternehmens, das zu den Marktführern im Bereich Glasfasernetzwerke und FttC-Lösungen zählt. Zu seinen Hauptprodukten gehören Mikrorohre und Mikrorohrinstallationen.
„Solche Installationen haben wir zum Beispiel im Gotthard-Basistunnel gebaut. Für den Ausbau der Throgs Neck Bridge in New York haben wir die FibreFlow-Lösungen geliefert“, nennt der Manager nur einige Großprojekte, an denen Emtelle mitgewirkt hat. Das Unternehmen produziert daneben für die Stadtwerke und andere Energieversorger Plastikrohre zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.
„Etwa 6% der Haushalte in Deutschland haben eine Glasfaserverbindung – in Skandinavien sind es 60 bis 70%.“ Kenn ByllemosManaging Director
Service und Innovation
Die Emtelle GmbH ist aus der amerikanischen Firma Moore hervorgegangen, die von der Emtelle-Gruppe aufgekauft wurde. Forschung und Entwicklung sind in Schottland angesiedelt, wo die 1989 gegründete Gruppe ihren Sitz hat.
„Wir sind sehr service- und innovationsgetrieben. Das ist der einzige Weg, die Konkurrenz fernzuhalten“, so der Manager. Produziert wird in Dänemark und seit Kurzem auch in Erfurt. Von dort aus soll hauptsächlich der deutsche Markt beliefert werden.
Von den 450 Mitarbeitern der Gruppe sind 40 am deutschen Standort beschäftigt. Der Kauf der Erfurter Firma war für Emtelle ein perfekter Schachzug, ist Kenn Byllemos überzeugt: „Es war wichtig, um einen Fuß in den deutschen Markt zu bekommen. Erfurt ist, auch logistisch gesehen, ein perfekter Standort.“