Stark, robust, langlebig: Medienprodukte mit Präsenz
Interview mit Dr. Michael Weber, Geschäftsführer und Gründer der DResearch Digital Media Systems GmbH

Wirtschaftsforum: DResearch besteht heute aus insgesamt drei Unternehmen. Wie ist es dazu gekommen?
Dr. Michael Weber: Schon kurz nach der Gründung des Unternehmens, der DResearch Digital Media Systems GmbH im Jahr 1994, bildeten sich drei Geschäftsbereiche heraus: Consulting, Produkte und SAP. 2011 gründeten wir schließlich die DResearch Fahrzeugelektronik GmbH, die sich von da an hauptsächlich mit dem Bereich Produkte beschäftigte. Bereits im Jahre 2007 war ein Joint Venture zwischen dem Mutterunternehmen und der Bad Nenndorfer Rosho GmbH entstanden, das wir Derovis tauften. Mit der Gründung der DResearch Fahrzeugelektronik gingen die Anteile der Mutter an diese über.
Wirtschaftsforum: Insbesondere die Fahrzeugelektronik ist ein sehr dynamisches Unternehmen. Was ist der Grund für die starken Zahlen und Erfolge?
Dr. Michael Weber: Die Fahrzeugelektronik verzeichnet tatsächlich eine gute Umsatzsteigerung: von anfangs 2,6 Millionen auf einen bereinigten Umsatz von rund 15 Millionen EUR in 2019. Hierzu zählt auch der Umsatz der Derovis. Einen großen Anteil daran, dass wir mittlerweile mit beiden Unternehmen über 850 Kunden haben, hat allerdings auch unser Mutterkonzern. Ursprünglich haben wir damit begonnen, im eigenen Auftrag Dinge zu entwickeln, die anschließend zu unseren Produkten wurden. Später stellten sie die technische Basis für die Fahrzeugelektronik dar.
Wirtschaftsforum: Sie haben also Ideen entwickelt und nicht aufgegeben, an sie zu glauben.
Dr. Michael Weber: Genau. Durch eine kleine Geschäftsanbahnung sind wir damals mit einer Aufgabenstellung konfrontiert worden. Das Projekt ist zwar gestorben, aber wir fanden das Thema so spannend, dass wir weitergemacht haben. Wir haben dann einen Codec entwickelt, also eine Software, die ein Bild entgegennimmt und es so komprimiert, dass das Endergebnis nur noch einen geringen Datenumfang hat. Im Jahr 1996 waren wir nachweislich weltweit die Ersten, die es geschafft haben, damit zwei bis drei Bilder im QCIF-Format schwarz-weiß über den Datenkanal des Mobilfunknetzes mit einer Bandbreite von nur 9,6 KBit/s zu übertragen. Das reichte uns aber irgendwann nicht mehr und wir haben weitere Ideen und Produkte entwickelt. In einem ersten großen Projekt haben wir damals gemeinsam mit Siemens 400 Systeme an die BVG für die U-Bahnen verkauft, die heute größtenteils noch fahren – eine sehr robuste, zuverlässige, langlebige Technik. Inzwischen befinden sich weit mehr als 25.000 unserer Geräte im Einsatz.
Wirtschaftsforum: Der Weg dahin war nicht immer einfach, doch Sie haben ihn erfolgreich gemeistert. Wie schwer war es zuweilen, die Kunden von Ihren Produkten zu überzeugen?
Dr. Michael Weber: Wir mussten teilweise Missionsarbeit leisten. Doch es hat sich gelohnt. Die Kunden mussten selbst feststellen, dass unsere Produkte viele Vorteile haben. Also haben wir sie diese testen lassen. Nach der Probezeit empfanden die meisten diese Produkte als sinnvoll und haben sie gekauft und schließlich nachgerüstet. Nach und nach haben wir deutschlandweite Präsenz erreicht.
Wirtschaftsforum: Wie möchten Sie die Erfolgskurve Ihres Unternehmens noch weiter nach oben bringen?
Dr. Michael Weber: Wir möchten weitere Produkte entwickeln, die wir an unsere Kunden verkaufen können und natürlich auch neue Kunden gewinnen. Außerdem können wir uns in den kommenden Jahren zunehmend ins Ausland ausdehnen. Das sind unsere Wachstumspotenziale. Wichtig sind auch passende Partner: Solche, die im Markt eine Bedeutung haben und den Willen besitzen, zu wachsen, bringen uns weiter und machen uns gemeinsam stark!