Das gewisse Extra in Sachen Steuern und Wirtschaft

Interview mit Dipl.-Kauffr. Dr. Julia Schneider, Geschäftsführende Gesellschafterin der Dr. Dienst & Partner GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Frau Dr. Schneider, sie sind Geschäftsführende Gesellschafterin und als Diplom-Kauffrau, Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin seit 20 Jahren bei DDP. Wie sehen Sie die Entwicklung der Gruppe, die 2017 ihr 50-jähriges Bestehen feiern konnte?

Dr. Julia Schneider: Unser Unternehmen wurde 1967 von Dr. Diether Dienst als Einzelpraxis gegründet. Entscheidend war dann der Eintritt der heutigen Senior-Partner, der Herren Höffling, Doll und Prof. Dr. Schneider 1984 sowie Mertens 1988. Ein Jahr später war der Beitritt zum deutschen, aber auch internationalen Netzwerk HLB ein weiterer Schritt, der bis heute nachwirkt. Inzwischen betreuen wir eine große Anzahl internationaler Kunden. Umgekehrt können wir für unsere deutschen, international agierenden Kunden auf HLB als ein Netzwerk mittelständischer, unabhängiger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften zurückgreifen.

Wirtschaftsforum: Kontinuität gilt als ein Merkmal der Unternehmensentwicklung?

Dr. Julia Schneider: Tatsächlich ist unsere Gruppe durch den kontinuierlichen Aufbau deutschlandweiter Standorte gewachsen, beginnend mit der Eröffnung unseres ersten Büros in Erfurt 1990. Fünf Jahre später konnten wir eine alteingesessene Kanzlei in Frankfurt übernehmen, heute unser zweitgrößter Standort. Die Gruppe DDP verfügt heute über elf Niederlassungen. Mit der Beteiligung an der GAR Gesellschaft für Aufsichtsrecht und Revision mbH haben wir 2014 einen weiteren Sprung nach vorn gemacht: Wir können somit als Wirtschaftsprüfer den steuerlichen Teil der Betreuung beitragen. Etwa zeitgleich hat der Umzug in unser neues Büro in Koblenz die Möglichkeit eröffnet, auch Mandantenveranstaltungen im eigenen Hause zu organisieren. Außerdem konnten wir die Attraktivität unserer Arbeitsplätze erhöhen, nach wie vor eines meiner großen persönlichen Anliegen.

Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie die unternehmerische Verantwortung für den Erfolg der Gruppe?

Dr. Julia Schneider: Der gewachsene Erfolg der Gruppe DDP ist der Verdienst der Senior-Partner. Der verstorbene Firmengründer und seine Partner haben mutige Entscheidungen getroffen. Sie waren, wie gerade auch mein Vater Prof. Dr. Schneider, starke Netzwerker und haben das Unternehmen vorangetrieben. Heute sind wir Junior-Partner in der Verantwortung. Seit 2017 gibt es zehn Gesellschafter, sodass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt ist. Jeder hat seine spezifische Kompetenz, wir sind ein echtes Team. Ich bin für das Personalwesen und den Bereich HLB zuständig, damit knüpfe ich an das Netzwerken meines Vaters an.

Wirtschaftsforum: Welche Impulse haben Sie oder möchten Sie DDP noch geben?

Dr. Julia Schneider: Ich denke, dass meine Mandanten und Mitarbeiter mich aufgrund meiner positiven Grundhaltung und Leidenschaft für den Beruf als verlässlichen Partner sehen. Mein Elan motiviert mich und meine Mitarbeiter Arbeitsabläufe zu verbessern. Im August 2019 haben wir mit HRWorks eine Web-basierte Personalverwaltungssoftware eingeführt. Die Einführung einer webbasierten Datenaustauschplattform (Nextcloud) hat uns auch im Hinblick auf Corona geholfen, da so gut wie alle Prüfungen aus dem Büro oder Homeoffice remote abgewickelt werden konnten. Die Digitalisierung ist für uns ohnehin sehr wichtig. Wo immer sinnvoll, nutzen wir sie, um effizienter zu werden.

Wirtschaftsforum: Ihr Leistungsangebot umfasst die klassische Steuerberatung inklusive Buchhaltung, Steuerberatung, Audit/Wirtschaftsprüfung und steuerrechtliche Spezialfragen. Welches sind Ihre besonderen Stärken, und was möchten sie in Zukunft erreichen?

Dr. Julia Schneider: Steuer- und Wirtschaftsprüfer gibt es viele, aber was uns hervorhebt, ist vor allem unsere Anbindung an das deutsche und internationale HLB Netzwerk. Interessant ist auch der hohe Frauenanteil: fünf unserer zehn Partner sind Frauen. Der soziale Aspekt gehört bei uns dazu, gemäß unserem Leitsatz ‘Miteinander’. So haben wir zum 50-jährigen Firmenjubiläum für den Bau einer Schule in Togo gespendet, und aktuell unterstützen wir die regionale Kulturszene. Im Einsatz für unsere Kunden sind wir vielseitig und bedienen eine große Bandbreite an Branchen. Unsere Mandanten erreichen wir auch auf Veranstaltungen zu nicht fachlichen Themen, zum Beispiel IT Security oder BitCoin. Das Netzwerk zu erweitern ist das A und O. Wir möchten unsere Stärke in der Region ausbauen, die Nummer 1 in Koblenz und an anderen Standorten werden. Dazu wollen wir auch unser Leistungsangebot ausweiten, das Beratungsangebot stärken und unseren digitalen Marktauftritt verbessern. Wir möchten uns vom Alltagsgrau der Branche abheben!

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