Software, die das Leben leichter macht

Interview mit Konrad Krafft, Geschäftsführer der doubleSlash Net-Business GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Krafft, was ist die Kernkompetenz von doubleSlash?

Konrad Krafft: Bei uns dreht sich alles um Software-defined Products. Unsere Kunden haben die Herausforderung, dass in ihren Produkten immer mehr Software vorkommt. Sie brauchen also Lösungen für die Extraktion von Daten. Data Factory ist hier das Stichwort, zum Beispiel für Fehlererkennung und Predictive Maintenance. Eines unserer Werkzeuge dazu ist unser Produkt ISII, das ein Basis-Set an Algorithmen zur intelligenten Störungserkennung bereitstellt. Der Kunde kann daran ganz unkompliziert seine Datenprodukte anschließen und muss sich weder um die Cloud, noch um die Technik kümmern.

Wirtschaftsforum: An welchen Trends und Innovationen arbeiten Sie zurzeit?

Konrad Krafft: Wir versuchen dem Markt gedanklich immer ein paar Jahre voraus zu sein. Aktuell sind intelligente Funktionen für die Unternehmen oft noch Zukunftsmusik. Man beschäftigt sich zurzeit hauptsächlich mit dem Thema Vernetzung. Ein Trendthema sind unsere Software-over-the-Air Lösungen, die eine permanente Aktualisierung des Endgerätes ermöglichen, ohne dass es ausfällt. Bei vielen Systemen, wie zum Beispiel einem Operationsroboter, ist ein Ausfall höchst kritisch.

Wirtschaftsforum: Der Software-Markt ist hochwettbewerbsintensiv. Was unterscheidet doubleSlash von den vielen anderen Anbietern?

Konrad Krafft: In erster Linie unterscheidet uns die zuverlässige Qualität. Unsere Lösungen funktionieren in kritischen Märkten, wie zum Beispiel der Medizintechnik. Zudem sind sie skalierbar. Unsere Software funktioniert weltweit. Um unseren Kunden möglichst viel Komplexität abnehmen zu können, sind wir in verschiedenen Produktpartnerschaften engagiert. Wir machen den Einsatz von Softwaretechnologie für unsere Kunden einfacher.

Wirtschaftsforum: Was waren bis heute besonders wichtige Entwicklungsschritte für doubleSlash?

Konrad Krafft: Wir haben das Unternehmen gemeinsam mit einer Gruppe aus sechs Informatikern und Ingenieuren gegründet. Wir kannten uns schon länger und hatten bereits zusammen für Karstadt, eines der ersten Internet-Kaufhäuser, entwickelt. Den Shut Down der New Economy haben wir gut überlebt. Wir hatten mit BMW und der Deutschen Post zwei sehr treue Kunden. 2006 hat uns BMW angefragt, die Internet-Fähigkeit von Autos mitzuentwickeln. Seitdem haben wir einen stärkeren Fokus auf IOT gelegt, also weg von Portalen in Richtung Mensch-zu-Maschine und Maschine-zu-Maschine Lösungen. Wir sind mit dieser Strategie kontinuierlich gewachsen und haben alle Krisen sehr resistent gemeistert. Dabei beschäftigen wir uns ausschließlich mit Themen, die wirklich relevant sind. Inzwischen haben wir 260 Mitarbeiter und realisieren jährlich Wachstum zwischen 10 und 20% .

Wirtschaftsforum: doubleSlash ist also bereits über 20 Jahre erfolgreich am Markt. Worauf führen Sie in letzter Konsequenz diesen sehr langfristigen Erfolg des Unternehmens zurück?

Konrad Krafft: Wir pflegen eine sehr offene Kultur und setzen nicht auf einzelne Supertalente, sondern auf eine Teamleistung. Wir sind von Qualität überzeugt und gehen hier keine Kompromisse ein. Das gilt für unsere Entwickler:innen und Consultants ebenso wie für unsere Führungskräfte. Jeder Einzelne bei uns hat einen Qualitätsanspruch an sich selbst und an seine Leistung.

Wirtschaftsforum: Was sind Ihre wichtigen Themen für das Jahr 2023?

Konrad Krafft: Wir werden weiter unsere Produkte verfolgen und versuchen, diese bei unseren Kunden zu platzieren. Da wir ein weites Themenspektrum abdecken, haben wir in unserem Führungskreis, der der aus 9 Personen besteht, alle Themen in Nordsterne aufgeteilt. So stellen wir sicher, dass jeder Bereich konsequent weiterentwickelt wird. Ich bin für den Bereich Business Development zuständig. Mein Ziel ist es, dass unsere Kunden kein Digitalisierungsprojekt bei null anfangen müssen. Ein Beispiel ist unsere Software Factory, mit der wir viele vorgefertigte Artefakte und Komponenten einsetzen, um schneller Lösungen zu erreichen.

Wirtschaftsforum: Welches Ziel verfolgen Sie langfristig mit doubleSlash?

Konrad Krafft: Wir möchten stabil weiterwachsen und unsere Organisation so entwickeln, dass unsere Kultur nicht verloren geht. Letztendlich sollen digitale Lösungen dazu beitragen, die Welt nicht noch komplexer zu machen. Unsere Vision lautet: Digital Products for a better life. Das bedeutet echte Wertschöpfung.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Interview mit Philipp ten Eicken, Geschäftsführer der CLEANGAS Verwaltungs GmbH

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Ob in der Lebensmittelindustrie, beim Versand sensibler Waren oder in der Automobilbranche – Trockeneis ist ein unverzichtbarer Helfer. CLEANGAS zählt hier zu den führenden Anbietern. Geschäftsführer Philipp ten Eicken spricht…

Troubleshooter, Psychologen, Zuhörer

Interview mit Mag. Karl Wiesflecker, Geschäftsführer der Franz Kramas Gebäudeverwaltung GmbH

Troubleshooter, Psychologen, Zuhörer

Die Franz Kramas Gebäudeverwaltung GmbH mit Sitz in Wien zählt zu den traditionsreichsten Hausverwaltungen der Stadt. Seit fast einem Jahrhundert betreut das Familienunternehmen Miet- und Wohnungseigentumsliegenschaften mit besonderem Augenmerk auf…

Präzision aus Metall – Wertschöpfung in Perfektion

Interview mit Rob Paulissen, Managing Director der Doesburg Components B.V.

Präzision aus Metall – Wertschöpfung in Perfektion

Vom Guss bis zum einbaufertigen Bauteil: Die Doesburg Components B.V. steht für metallurgisches Know-how, moderne Fertigung und enge Kundenbeziehungen. Das Unternehmen produziert präzise bearbeitete Gusskomponenten für Motoren, Getriebe und Fahrwerke.…

Spannendes aus der Region Bodenseekreis

„Energie ist unser Antrieb“

Interview mit Dr.-Ing. Ulrich Wörz, Geschäftsführer der edel Energietechnik GmbH

„Energie ist unser Antrieb“

Kaum ein Thema beschäftigt die Wirtschaft derzeit mehr als die nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung. Die Richtung ist klar: weg von fossilen Brennstoffen, hin zu nachhaltigen Alternativen – doch der Weg…

Mit Magnetlösungen Märkte bewegen

Interview mit Jürgen Malz, Geschäftsführer der Schienle Magnettechnik + Elektronik GmbH

Mit Magnetlösungen Märkte bewegen

Mit explosionsgeschützten Magnetlösungen, hoher Fertigungskompetenz und wachsender Präsenz in der Medizintechnik positioniert sich die Schienle Magnettechnik + Elektronik GmbH als innovativer Mittelständler aus dem Bodenseekreis. Geschäftsführer Jürgen Malz spricht mit…

Misch- und Trocknungsanlagen, die Jahrzehnte halten

Interview mit Alexander Pfleghaar, Managing Director der Bolz Process Technology GmbH

Misch- und Trocknungsanlagen, die Jahrzehnte halten

Über viele Jahrzehnte hat sich Bolz Process Technology einen Ruf als verlässlicher, weltweit operierender Hersteller von Maschinen und Systemlösungen für industrielle Misch- und Trocknungsprozesse aufgebaut – eine Basis, auf der…

Das könnte Sie auch interessieren

IT-Komplettanbieter mit familiären Werten

Interview mit Dr. Benjamin Strehl, Geschäftsführer der USU GmbH

IT-Komplettanbieter mit familiären Werten

Wer als Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben will, muss die digitale Transformation aktiv gestalten. Dabei geht es um mehr als ein technologisches Update; es geht um einen tiefgreifenden Wandel, der alle…

Nah am Kunden, stark im Wachstum

Interview mit Donald Badoux, Geschäftsführer und Christian Leupold, Marketing Manager der NorthC Deutschland GmbH

Nah am Kunden, stark im Wachstum

Die NorthC Deutschland GmbH hat sich in kurzer Zeit europaweit als relevanter Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen etabliert und verbindet dabei nachhaltiges Wachstum und einen klaren Fokus auf die Zukunftsthemen Digitalisierung und…

Echtzeitlösungen für Wirtschaft und Technik

Interview mit Dr. Michael Aichinger, Geschäftsführer der uni software plus GmbH

Echtzeitlösungen für Wirtschaft und Technik

Ob in Finanzwelt oder Industrie – komplexe Berechnungen müssen heute in Echtzeit erfolgen. Darauf ist die uni software plus GmbH spezialisiert: Sie verbindet Informatik, Mathematik und Physik zu Lösungen, die…

TOP