Rund ums Heizen
Interview mit Harald Wendt, Geschäftsführer der Döbeln Elektrowärme GmbH

„Es gibt nicht mehr viele Hersteller für die kleinen Größen“, stellt Geschäftsführer Harald Wendt fest. Er leitet Döbeln gemeinsam mit dem weiteren Geschäftsführer Ulrich Gottlebe. „Wir stellen Rundrohr-Heizelemente aus Edelstahl und Kupfer in 6,5 und 8,5 mm her“, fährt er fort. „Wir sind damit einer der wenigen Marktteilnehmer, die so ein Rundrohr-Heizelement herstellen können. Deshalb haben wir auch unser ingenieurtechnisches Personal verstärkt. Wir wollen unsere Kunden beraten und das Heizelement entsprechend ihren Bedürfnissen konstruieren.“
Jahrzehnte Erfahrung
Die Firma ist bei Kunden unter anderem deshalb so gut bekannt, weil sie schon so lange auf dem Markt ist. Bereits vor 88 Jahren hat Döbeln die ersten Heizelemente hergestellt und zu DDR-Zeiten zählte die Firma zu den Großen.
Harald Wendt, der seit 1988 für das Unternehmen tätig ist, hat die Zeit des Umbruchs miterlebt. „Nach der Wende ist das heutige Unternehmen aus der alten Firma ausgegründet worden“, erinnert er sich. „Wir haben mit 50 Leuten begonnen. Es war eine Herausforderung, uns am freien Markt zu platzieren und neue Kunden zu gewinnen. Bis 2011 sind wir dann kontinuierlich gewachsen.“
Mit dem Aufkommen der Energiewende musste die Firma 2012 einen Umsatzrückgang hinnehmen; es gelang aber schnell, einen neuen Kundenkreis aufzubauen. „Es gab zudem auch Anlagenbauer, die zu uns zurückgekommen sind, als es ihnen wieder besser ging“, fügt Harald Wendt hinzu.
Ein robuster Markt
Seitdem war die Entwicklung durchweg positiv. Inzwischen erreicht Döbeln mit 91 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von neun Millionen EUR bei einer Exportrate von 35%. Europa ist dabei ein wichtiger Absatzmarkt, vor allem Holland, Frankreich, die Slowakei und Ungarn.
„Wir wollen auch in Zukunft so stabil aufgestellt wie heute sein.“ Harald WendtGeschäftsführer
„Der Markt ist robust“, beobachtet Harald Wendt. „Wir sehen aber auch eine Überhitzung des Marktes. Die Lieferzeiten für Kaufteile verlängern sich, da die Firmen keine kapazitiven Reserven mehr haben. Also legen sie sich wieder größere Bestände an. Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt.“
Außerdem plant Harald Wendt, weiter zu rationalisieren und parallel zu investieren. „Wir wollen darüber hinaus Elemente für 12,5 mm herstellen“, verrät er. „Und wir wollen unsere Kunden noch mehr unterstützen, indem wir den Bereich der Regelungstechnik aufbauen und dort Leistungen anbieten.“