Leidenschaft für Präzision
Interview mit Giancarlo Corrada, Präsident und Verwaltungsratsmitglied der Corrada S.p.A.

„Wir haben uns in diesem Bereich sehr spezialisiert“, sagt Giancarlo Corrada. „Wir arbeiten mit Werkzeugmaschinen höchsten technischen Niveaus: Koordinatenschleifmachinen, Drahterodiermaschinen und können Werkzeuge bis zu 3 m Länge produzieren.“
Chance in der EURO GROUP
Als Teil der weltweit tätigen EURO GROUP erwirtschaftet Corrada mit seinen 70 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund elf Millionen EUR. Die gesamte Gruppe kommt auf einen Jahresumsatz von 290 Millionen EUR.
Dass er 1987 den Schritt des bis dahin unabhängigen Unternehmens mit Sitz im italienischen Lainate in die EURO GROUP ging, sei für das Unternehmen der Schlüssel zur weiteren Entwicklung gewesen, sagt Giancarlo Corrada. „Ich habe damals gemerkt, dass viele Kunden die eigenen Stanzbetriebe einstellen wollten. Wir hätten riskiert, unsere Kunden zu verlieren“, blickt der Unternehmer zurück. Heute arbeiten die Partner innerhalb der Gruppe eng zusammen und helfen einander, neue Märkte zu erschließen. Denn die Produktion außerhalb Italiens diene ausschließlich dem Zweck, neue Märkte zu beliefern. Rund die Hälfte seiner Produkte liefert Corrada ins Ausland. Kunden aus 40 Ländern stehen auf der Referenzliste von Corrada. „Deutschland ist ein Land, in das wir sehr viel exportieren“, sagt Giancarlo Corrada. Die Produkte aus dem Hause Corrada überzeugen nicht nur durch ihre Präzision, sondern auch durch ihre Langlebigkeit.
„Wir haben Stempel und Matrizen aus Hartmetall und geben eine Garantie von 200 Millionen Hüben auf eine Presse“, erläutert Giancarlo Corrada. Zum Einsatz kommen die Werkzeuge in den unterschiedlichsten Elektromotoren. „Nicht nur im Bereich Automotive, sondern in vielen Dingen, die wir jeden Tag benutzen, wie Waschmaschinen, Kühlschränke und mehr“, sagt Giancarlo Corrada.
Eine große Herausforderung und ebenso große Chance sieht er in der rapiden Entwicklung der Elektromobilität. „Die Leistung der Elektromotoren wird immer besser sein. Für uns ist das auch eine Herausforderung, denn wir müssen dann Werkzeuge mit immer besseren Technologien herstellen“, so Giancarlo Corrada.
Auch wenn er sich mit seinen 82 Jahren weitestgehend aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat, schlägt sein Herz noch immer für das Unternehmen. „Zum einen wegen der Geschichte. Dass mein Vater das Unternehmen gegründet hat, ist schon eine große Motivation. Ich habe noch immer eine große Leidenschaft und bin gerne in der Werkstatt und in den Büros“, bekennt er. Das soll so bleiben, solange es seine Gesundheit erlaubt.
Den unternehmerischen Blick wirft Giancarlo Corrada gern nach vorn. „Wir bereiten einen Entwicklungsplan für die kommenden drei Jahre vor“, verrät er. Ziele? „Wir wollen die Präsenz auf dem Markt verstärken und in neue Maschinen, aber auch in Marketing und Projektentwicklung investieren.“