Die verbindlichen Schweizer

Interview mit Marcel Dünner, Geschäftsführer der COMPONA AG

Wirtschaftsforum: Herr Dünner, Sie sind seit einem Jahr als Geschäftsführer für COMPONA tätig, kommen aus der Branche und kennen den Markt für Kabel- und Steckverbindungen somit bestens. Wie haben Sie das Unternehmen seitdem wahrgenommen?

Marcel Dünner: Ich bin beeindruckt von der 40-jährigen Erfolgsgeschichte – seit 1980 beliefert COMPONA den Schweizer Markt mit Steckverbindern und konfektionierten Kabeln. Steckverbinder machen heute rund zwei Drittel, konfektionierte Kabel ein Drittel des Angebots aus. Wir kennen unsere Nische wie kein zweites Unternehmen und können die Bedürfnisse unserer Kunden optimal mit passenden Produkten und Dienstleistungen abdecken. Im Laufe der Jahre hat COMPONA immer wieder strategisch sehr kluge Entscheidungen getroffen, die zu der starken Marktposition in der Schweiz geführt und COMPONA einen hervorragenden Ruf eingebracht haben. Besonders betonen möchte ich in diesem Zusammenhang die konsequente Kundenorientierung. Wir versuchen immer, Lösungen zu erarbeiten, die für alle Beteiligten passen.

Wirtschaftsforum: Gibt es besondere Meilensteine in der COMPONA-Geschichte, die sich positiv auf die Unternehmensentwicklung ausgewirkt haben?

Marcel Dünner: Nach der Gründung 1980 führte COMPONA relativ schnell gedruckte Kataloge ein, die jährlich überarbeitet wurden. Das war zu der Zeit einmalig. Im Laufe der Zeit ist das Unternehmen durch gezielte Übernahmen weiterer Distributoren konstant gewachsen. Heute arbeiten wir mit mehr als 30 der wichtigsten Steckverbinderhersteller zusammen. Wichtige Impulse brachte der neue Bereich Cable Assemblies. Mit schweizer und europäischen Partnern vertreiben wir konfektionierte Kabel. Es war eine weitsichtige Entscheidung, möglichst viel aus einer Hand anzubieten; wir haben damit den Nerv der Zeit getroffen. Selbiges gilt für unseren Webshop, der vor vier Jahren online ging und vor einem Jahr komplett überarbeitet wurde. Hier finden Kunden knapp 40.000 Artikel mit entsprechenden Datenblättern und technischen Unterlagen. Auch dieser Service kommt bei den Kunden an.

Wirtschaftsforum: Seit 2018 gehört COMPONA zu TTI Inc., einer Tochter des Firmenkonsortiums Berkshire Hathaway. Welche Änderungen gingen damit einher?

Marcel Dünner: Inhaltlich hat sich durch die neuen Eigentumsverhältnisse nichts geändert. COMPONA konzentriert sich weiterhin auf die traditionellen Kernkompetenzen – ein breit gefächertes Angebot an Steckverbindern und Kabelkonfektionen und Werte wie Kundenorientierung, Flexibilität und Verlässlichkeit.

Wirtschaftsforum: 40 Jahre erfolgreich am Markt, 36 Mitarbeiter, ein Jahresumsatz von 25 Millionen CHF, der konstant wächst – wie sieht die Strategie hinter dieser dynamischen Entwicklung aus?

Marcel Dünner: Wie bereits gesagt, hat COMPONA immer größten Wert darauf gelegt, Kunden 100%ig zufriedenzustellen. Das geschieht über Produkte, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind, und durch umfassende Services wie zuverlässige, pünktliche Lieferungen und kompetenten Support. Ein wichtiger Wachstumsmotor war ohne Zweifel der Ausbau des Bereichs konfektionierte Kabel, der sehr geschickt aufgezogen wurde.

Wirtschaftsforum: An wen wendet sich COMPONA mit den Produkten und wie erreicht das Unternehmen seine Kunden?

Marcel Dünner: Wir vertreiben direkt an OEMs, Leiterplattenbestücker und Kabelkonfektionäre, arbeiten aber auch mit verschiedenen Ingenieurbüros in der Schweiz zusammen. Die Maschinenindustrie, die in der Schweiz eine große Rolle spielt, ist ein zentrales Anwendungsfeld, daneben kommen die Kabel und Stecker in der Bahn- und Medizintechnik zum Einsatz. Durch unseren Außendienst haben wir sehr engen Kundenkontakt, kennen die Bedürfnisse und können agieren.

Wirtschaftsforum: Wie sehen aktuelle Zukunftspläne aus?

Marcel Dünner: Auch in Zukunft werden wir uns auf das konzentrieren, was wir besonders gut können. So hoffen wir, in beiden Geschäftsbereichen zu wachsen. Entscheidend dafür ist, dass wir unsere Chancen effizient nutzen und die Mitarbeiter ermutigen, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Es geht darum, eine neue Unternehmenskultur zu etablieren, proaktiv zu agieren, statt zu warten. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Potenzial dafür vorhanden ist. Wir haben mit rund 2.400 Kunden eine sehr breite Kundenbasis; da bieten sich vielversprechende Möglichkeiten. Ich bin ein Teamplayer, deshalb liegt mir persönlich viel daran, als Team Erfolg zu haben. Es soll hier allen gut gehen – unseren Mitarbeitern und deren Familien, den Lieferanten, deren Mitarbeitern und deren Familien. Um das zu erreichen, komme ich jeden Tag gern zur Arbeit.

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