Zug um Zug
Interview mit Stefan Kirsch, Vertriebs- und Marketingleiter der CE cideon engineering GmbH & Co. KG
„Wir bieten Konzeption von Schienenfahrzeugsystemen für Eisenbahn, Straßenbahn, Metro und Monorails. Das ist unser Steckenpferd“, bringt Vertriebs- und Marketingleiter Stefan Kirsch es auf den Punkt. „Wir erstellen Konzepte anhand der Daten, die wir von unseren Kunden bekommen, und prüfen, welche Fertigungsmöglichkeiten es gibt und in welchem Zeitraum das Konzept realisiert werden kann.“
Und das international: Von der Straßenbahn in Bielefeld bis zum Monorail in China werden cideon engineerings Konzepte weltweit umgesetzt. Im Zuge dessen bietet das Unternehmen Leistungen wie das Entwerfen von Baugruppen, Berechnungen, Prozessoptimierung, Softwarespezifikation, technische Analyse und Dokumentation sowie Unterstützung bei der Realisierung von Prototypen.
Außerdem ist cideon engineering von der Bundesbahn als Gutachter anerkannt. „Wir haben daher ein sehr breites Portfolio und sind mit unserem großen technischen und technologischen Knowhow und unserer umfassenden Erfahrung ein zuverlässiger Partner der Bahnindustrie und auch von Privatbahnen sowie städtischen Trägern, wo es um Straßenbahnen oder Metro geht“, betont Stefan Kirsch, der für die Bahnindustrie bereits in Shanghai gearbeitet hat.
International stark
Seine internationale Ausrichtung, seine Flexibilität und schnelle Reaktion auf den Markt sowie seine Fähigkeit, „auch über den Tellerrand zu schauen“, wie Stefan Kirsch es ausdrückt, sind die großen Stärken des 110 Mitarbeiter starken Unternehmens, das außer seinem Hauptsitz in Bautzen noch weitere Standorte in Chemnitz, Leipzig und Essen sowie im schweizerischen Basel hat.
Etwa 40%, also fast die Hälfte der von cideon engineering angebotenen Dienstleistungen, werden von Kunden aus dem Ausland in Anspruch genommen. „China ist ein wichtiger Markt für uns, weil er sich so rapide entwickelt“, macht der Vertriebs- und Marketingleiter deutlich und erklärt auch warum: „Das ging von null auf hundert in nur zehn Jahren. Neue Eisenbahnstrecken konnten daher gleich von Anfang an so geplant werden, dass sie auch für Hochgeschwindigkeitszüge geeignet waren. So gibt es auch einzelne Projekte im Iran, Katar und Saudi-Arabien. In Europa ist das anders, da hat die Eisenbahn eine lange Geschichte, und für die Hochgeschwindigkeit mussten erst alte Systeme durch neue Technologien ersetzt werden. Das bedeutet viel mehr Aufwand, als etwas von Grund auf neu zu planen und dann gleich richtig.“
Vielfältige Aufgaben
Der Vertriebs- und Marketingleiter sieht der Zukunft daher optimistisch entgegen, auch was die Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter angeht: „Es läuft gut bei uns. Wir sind deutlich am Wachsen und suchen derzeit Ingenieure. Gute Mitarbeiter zu finden, ist möglich.“
Er selbst kam vor eineinhalb Jahren zum Unternehmen, das einen Jahresumsatz von 13 Millionen EUR verzeichnet. Was ihn an seiner Arbeit reizt? „Die Vielfalt der Aufgaben“, sagt er. „Es gibt jeden Tag etwas anderes zu tun. Als Vertriebsleiter verkaufe ich das komplette Engineering von Fahrzeugen und unterstütze außerdem die Kollegen bei der Kommunikation mit China – wir haben ein Büro in Shanghai. Als Marketingleiter bin ich mit unserem Internetauftritt betraut und organisiere unsere Messepräsenz, etwa auf der alle zwei Jahre in Berlin stattfindenden Innotrans.“
Von der Politik wünscht sich Stefan Kirsch mehr zupackendes Handeln: „Nicht zu lange zögern und Projekte hinausschieben. Investitionsstau muss vermieden werden.“