Edelste Weine aus dem Piemont
Interview mit Carlo Volpi, Geschäftsführer der Cantine Volpi S.r.l.

Seit Gründung des Unternehmens 1914 pflegt die Cantine Volpi S.r.l. eine umsichtige Balance zwischen Tradition und Fortschritt: „Das Bewahren alter Techniken spielt für uns eine ebenso große Rolle wie neue Technologien zur Qualitätskontrolle“, so der Geschäftsführer Carlo Volpi. Sein Pioniergeist prägt den Aufstieg des Unternehmens: „Schon Ende der 1990er Jahre haben wir uns als einige der ersten in Italien auf die Produktion von Biowein verlegt. Heute machen Bioweine 60% unseres Geschäfts aus.“
Während sich der Weinverkauf der Cantine Volpi bis 1999 zum überwiegenden Teil auf Italien beschränkte und der Export nur eine kleine Rolle spielte, führte der Geschäftsführer neben dem biologischen Anbau auch eine Änderung der Unternehmensstrategie durch: „Wir haben unsere Bioweine auf entsprechenden Fachmessen beworben und so den Export deutlich intensiviert – zuerst innerhalb Europas, dann folgten die USA und Japan.“
Preisgekrönt und eigentümlich
Der außergewöhnliche Charakter und die leichte Zugänglichkeit der Weine ebneten ihnen den weiteren Weg, zahlreiche Auszeichnungen begleiten sie bis heute. Der Exportanteil kletterte infolgedessen auf 85%: „Durch die Internationalisierung hat sich das Verhältnis von Export zu Binnenverkauf beinahe umgekehrt“, resümiert Carlo Volpi.
Einen Teil der gestiegenen Einnahmen nutzte er, um weitere Weinberge aufzukaufen und einige davon für den Anbau seltener Rebsorten wie Timorasso zu reservieren: „Seit über hundert Jahren ist Wein unser Leben, und natürlich fühlen wir uns auch unserer Heimat eng verbunden. Es ist also nur konsequent, wenn wir unseren Teil dazu beitragen, die Tortoneser Weinkultur zu bewahren und sie anderen zugänglich zu machen“, bekräftigt Carlo Volpi.
Den lokalen Charakter bewahren
Dem dynamischen Geschäftsführer gehen noch längst nicht die Ideen aus: „Derzeit besitzen wir 4,5 ha Weinberge. Wir wollen auf zehn Hektar vergrößern, außerdem arbeiten wir ständig daran, unseren Weinkeller mit neuen Anlagen und Technologien auszustatten.“
Das hohe Niveau und der regionale Charakter der angebotenen Weine sind durch Qualitätssiegel bezeugt. Entsprechend wählerisch ist Carlo Volpi beim Ergänzen des Sortiments: „Zusätzliche Reben und Weine kaufen wir ausschließlich von uns gut bekannten Winzern hinzu, die ebenfalls in den Hügeln Tortonas anbauen“, so Carlo Volpi. Zusammen mit dem eigenen Besitz ergibt sich so eine Wirtschaftsfläche von etwa 40 ha.
In die fünfte Generation
Die kontinuierlich hohe Qualität des Sortiments und unternehmerische Tatkraft hat Cantine Volpi jede Krise gut verkraften lassen und zu einer echten Referenz auf dem Markt gemacht.
Carlo Volpi freut deshalb umso mehr, dass beide seiner Kinder großes Interesse zeigen, den Betrieb mit seinen 30 Mitarbeitern zu übernehmen: „Meine Tochter Chiara studiert Wirtschaft, mein Sohn Marco hat bereits sein Examen abgelegt und eine Weiterbildung in Madrid abgeschlossen. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass sie sich unserem Familienunternehmen so verbunden fühlen und es in die nächste Generation führen werden.“