Perfekter Auftritt für den Tabakhandel

Interview mit Paolo Cappa, Geschäftsführer der Tekna Design Srl

Wirtschaftsforum: Herr Cappa, erzählen Sie uns etwas über die Entstehung von Tekna Design und wie sich das Unternehmen entwickelt hat.

Paolo Cappa: Unsere Wurzeln reichen bis in die 1960er-Jahre zurück. Mein Familienunternehmen hat sich bereits damals mit dem Design und der Ausstattung hochwertiger Einzelhandelsgeschäfte, insbesondere Bars, Tabakläden und Parfümerien, beschäftigt. Ich selbst bin in dieser Umgebung aufgewachsen, habe das Handwerk von Grund auf gelernt und mir später in einem größeren Unternehmen weiteres Know-how angeeignet. In Mailand habe ich Interior Design und Architektur studiert und mich als Designer etabliert. 2011 habe ich schließlich Tekna Design gegründet – mit klarem Fokus auf die Tabakbranche. Unser Ziel war es von Anfang an, uns auf dieses Marktsegment zu spezialisieren und innovative, maßgeschneiderte Lösungen zu bieten.

Wirtschaftsforum: Was genau bietet Tekna Design an?

Paolo Cappa: Wir sind auf die Gestaltung und Produktion von Einrichtungskonzepten für den Tabakhandel spezialisiert. Dabei geht es nicht nur um Design, sondern auch um Funktionalität und Effizienz. Unsere Lösungen optimieren die Warenpräsentation und verbessern die Arbeitsabläufe in den Geschäften. Wir arbeiten sowohl für einzelne Tabakläden als auch für große Industriekunden, die standardisierte Shop-in-Shop-Lösungen benötigen.

Wirtschaftsforum: Wie unterscheidet sich der Tabakhandel in verschiedenen europäischen Ländern?

Paolo Cappa: Die Unterschiede sind enorm. In Ländern wie Deutschland, der Schweiz und Frankreich sind Tabakläden oft sehr modern, mit einem breiten Sortiment und zusätzlichen Dienstleistungen. In Südeuropa hingegen, etwa in Italien oder Spanien, sind viele Geschäfte kleiner und weniger spezialisiert. Wir helfen unseren Kunden, sich diesen Marktgegebenheiten anzupassen und ihre Geschäfte bestmöglich zu optimieren.

Wirtschaftsforum: Welche Auswirkungen hatte die Pandemie auf Ihre Branche?

Paolo Cappa: Die Pandemie hat das Konsumverhalten stark verändert. In vielen Ländern blieben Tabakläden während der Lockdowns geöffnet, was dazu führte, dass viele Betreiber ihr Sortiment erweiterten – etwa mit Snacks oder Getränken. Wir haben diesen Wandel begleitet und unsere Konzepte entsprechend angepasst. Viele unserer Kunden setzen nun verstärkt auf ein erweitertes Produktangebot und eine modernere Ladengestaltung.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielen Messen für Tekna Design?

Paolo Cappa: Messen sind für uns ein zentraler Bestandteil unserer Marketingstrategie. Besonders wichtig sind die InterTabac in Dortmund und die Losangexpo in Paris, auf denen wir regelmäßig vertreten sind. Dort können wir direkt mit unseren Kunden und Partnern in Kontakt treten, Trends diskutieren und neue Konzepte präsentieren. Neben den Messen setzen wir auf gezieltes Networking, Fachpublikationen und Social Media, um unsere Sichtbarkeit weiter zu erhöhen. Unsere spezialisierten Lösungen erfordern oft eine direkte Beratung, weshalb der persönliche Austausch für uns essenziell bleibt.

Wirtschaftsforum: Nachhaltigkeit ist in vielen Branchen ein zentrales Thema. Wie sieht es bei Tekna Design aus?

Paolo Cappa: Wir setzen auf umweltfreundliche Materialien wie recycelbares Aluminium und FSC-zertifiziertes Holz. Zudem entwickeln wir langlebige Möbel, die sich am Ende ihrer Nutzungsdauer leicht recyceln lassen. Auch unsere Industriepartner legen immer mehr Wert auf nachhaltige Lösungen – insbesondere in Märkten mit strengen Umweltauf-lagen.

Wirtschaftsforum: Welche internationalen Märkte sind für Sie besonders relevant?

Paolo Cappa: Unser Geschäft ist stark international ausgerichtet. Rund 95% unserer Projekte für individuelle Ladenbaukonzepte realisieren wir außerhalb Italiens. Im Industriebereich liegt der Exportanteil bei etwa 50%. Besonders stark sind wir in Deutschland, Frankreich und der Schweiz vertreten. Zudem sehen wir großes Potenzial in Nordafrika – der Markt dort wächst, und die Nachfrage nach modernen Retail-Lösungen steigt kontinuierlich.

Wirtschaftsforum: Welche He-rausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Paolo Cappa: Die größte Herausforderung ist die zunehmende Regulierung des Tabakmarktes. In vielen Ländern gibt es strenge Werbe- und Präsentationsvorschriften, die sich ständig ändern. Unser Anspruch ist es, flexibel zu bleiben und unseren Kunden Lösungen zu bieten, die auch in Zukunft den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Gleichzeitig wollen wir unsere internationale Präsenz weiter ausbauen und neue Märkte erschließen.

Wirtschaftsforum: Welche Ziele haben Sie für die kommenden Jahre?

Paolo Cappa: Unser Ziel ist es, unsere Marktführerschaft im spezialisierten Ladenbau für den Tabaksektor weiter auszubauen. Dazu gehören die Erweiterung der Produktion, die Stärkung unseres internationalen Netzwerks und innovative Konzepte. Gleichzeitig wollen wir unser Serviceangebot optimieren – von der Planung bis zum Aftersales-Support –, um ein verlässlicher Partner für unsere Kunden zu bleiben.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Zuverlässige Kabeltechnik als globaler Erfolgsfaktor

Interview mit Johannes Wick, Geschäftsführer der RINGSPANN RCS GmbH

Zuverlässige Kabeltechnik als globaler Erfolgsfaktor

Mechanische Fernbetätigungen sind unscheinbar, aber unverzichtbar – ob in Zügen, Schiffen oder Industrieanlagen. Die RINGSPANN RCS GmbH mit Sitz in Oberursel hat sich seit ihrer Gründung 1984 zu einem Spezialisten…

Zukunft aus Holz bauen

Interview mit Georg Nef, Geschäftsführer der Vögeli Holzbau AG

Zukunft aus Holz bauen

Holz ist einer der ältesten Baustoffe – und aktueller denn je. Als nachwachsender Rohstoff verbindet er Nachhaltigkeit mit moderner Technik und präziser Vorfertigung. Ob historische Sanierung oder mehrgeschossiger Wohnungsbau: Holzbau…

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Interview mit Dr. Matthias Henyk, Geschäftsführer der Opelka GmbH

„Zufrieden, wenn der Kunde Geld verdient“

Die Opelka GmbH mit Sitz in Remseck am Neckar ist Spezialist für Maschinen zur Herstellung von Siedegebäck wie Berliner oder Donuts. Seit Anfang 2024 wird das Unternehmen von Dr. Matthias…

Spannendes aus der Region Alessandria (AL)

Fest verankert im Piemont

Interview mit Claudio Felice Laguzzi, Geschäftsführer der CMP s.r.l.

Fest verankert im Piemont

Predosa, ein kleiner Ort in der piemontesischen Provinz Alessandria, ist Sitz der CMP s.r.l. Das Familienunternehmen beliefert als Produzent von mechanischen Maschinenbauteilen wie ölhydraulischen Zylindern sowie vielen Arten von Schrauben,…

Edelste Weine aus dem Piemont

Interview mit Carlo Volpi, Geschäftsführer der Cantine Volpi S.r.l.

Edelste Weine aus dem Piemont

Die italienische Provinz Alessandria, im südöstlichsten Teil des Piemont gelegen, ist bekannt für ihre schöne, fruchtbare Hügellandschaft und ihre viele Jahrhunderte alte Winzertradition. An den Hanglagen gedeihen im milden Klima…

Sicher verpackt, weltweit im Einsatz

Interview mit Lucio Sirotti, Export Manager der Panaro S.r.l.

Sicher verpackt, weltweit im Einsatz

Ob sensible Elektronik, hochpräzises Werkzeug oder Outdoor-Equipment – für den sicheren Transport und die geschützte Aufbewahrung kommt es auf die richtige Verpackung an. Die familiengeführte Panaro S.r.l aus Vignola, Italien,…

Das könnte Sie auch interessieren

Transformation greift: Der neue Takt im Küchenmarkt

Interview mit Dr. Mehdi Al-Radhi, Geschäftsführer und Jochen Püls, Vertriebsleiter der Impuls Küchen GmbH

Transformation greift: Der neue Takt im Küchenmarkt

Als Spezialist für Küchenmöbel im Preiseinstieg verbindet die Impuls Küchen GmbH moderne Gestaltung mit industrieller Präzision und Preisbewusstsein mit Qualitätsanspruch. Was braucht es, um ein Traditionsunternehmen zum agilen Vorreiter im…

„Küchenumbau ist wie ein Musikstück“

Interview mit Marcel Spescha, Geschäftsführer der BISAG Küchenbau AG

„Küchenumbau ist wie ein Musikstück“

Seit 1977 steht BISAG für hochwertige Küchen – ein Erfahrungsschatz, der gerade in den unsteten Zeiten der Coronapandemie von großem Wert war. Warum der Küchenumbau viele Ähnlichkeiten mit einem Musikstück…

Grün denken, smart gestalten: Wie lebendige Mooswände Märkte erobern

Interview mit Carsten Schmieding, Geschäftsführer und Stefan Franke, Projektmanager bei NatureRooms

Grün denken, smart gestalten: Wie lebendige Mooswände Märkte erobern

Mit NatureRooms schlägt die Franke Filter GmbH ein neues Kapitel auf: Smarte, lebendige Mooswände bringen Natur, Design und Technologie zusammen – und eröffnen dem Unternehmen spannende Märkte über die Industrie…

TOP