Wegbereiter der E-Mobilität

Interview mit Joachim Fetzer, CEO der BRUSA Elektronik AG

Was heute in aller Munde ist, ist für die außergewöhnlich entwicklungsstarke BRUSA Elektronik AG bereits seit über 30 Jahren Gegenstand von Forschung und Praxis: „Das Unternehmen wurde 1985 unter dem Eindruck der Ölkrise von dem Ingenieur Josef Brusa gegründet“, bestätigt der CEO und Verwaltungsrat Joachim Fetzer, der die Geschäftsführung von BRUSA seit 2018 innehat.

Den promovierten Ingenieur haben die überwältigende Technikbegeisterung und der große Pioniergeist des Unternehmens sofort überzeugt: „BRUSA hat immer wieder Schlüsselkomponenten für Elektro- und Solarfahrzeuge sowie Solarenergie-Systeme entwickelt“, berichtet der CEO, „darunter das erste Induktivladesystem der Welt.“

Tatsächlich beschäftigt BRUSA heute eine beeindruckende Zahl von rund 100 Ingenieuren und Entwicklern, mehr als die Hälfte der gesamten Belegschaft – und selbst das umreißt noch nicht das volle Potenzial des Unternehmens: „BRUSA kooperiert eng mit der chinesischen Inovance Automotive, deren Board ich auch angehöre“, so Joachim Fetzer, „zusammen kommen wir auf etwa 1.000 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Damit können wir schon viel erreichen.“

„Es ist eine Frage der Ökologie, aber auch der Ökonomie. Wir sind überzeugt, dass sich diese Technologie durchsetzen wird.“ Joachim FetzerCEO und Verwaltungsrat

Die Dekarbonisierung der Wirtschaft kommt

Die beiden Standorte in der Schweiz sollen bald durch weitere in Deutschland ergänzt werden, natürlich in Reichweite der großen deutschen Automobilhersteller: „Unsere Expansionspläne sind konkret“, verrät der CEO, „Deutschland ist mit 70% Anteil unser größter Markt, aber wir haben auch Kunden in Italien, Frank reich, Japan sowie einen Vertrieb in den USA. In China suchen wir ebenfalls schon nach Standorten.“

BRUSA-Technologien bringen die Vorzüge von Elektromotoren endlich zum Vorschein: „Eine Elektrofahrzeug-Batterie ist heute nach 20 Minuten zu 80% geladen, kommt zukünftig ohne Schwermetalle aus und der Motor hält mit 500.000 km deutlich länger als ein Verbrennungsmotor“, urteilt der Ingenieur und fährt fort: „Die Elektronik ist unsere Stärke – wir entwickeln Antriebsstränge, Umrichter, Wandler und Ladegeräte. Für den BMW i3 und für den VW E-Golf haben wir etwa die Motoren entworfen, für das Volvo-Modell C-30 den Antriebsstrang.“

Und dank der Kooperation mit Inovance wird die Serienproduktion künftig eine ganz neue Dimension erreichen.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Technik

Intelligente Speicher

Interview mit Rebekka Schuster, Chief Commercial Officer Storage & C&I

Intelligente Speicher

Erneuerbare Energien sind die Zukunft – doch ohne leistungsfähige Speicher bleibt ihr Potenzial begrenzt. Hier setzt die EDF power solutions Deutschland GmbH an – das Unternehmen entwickelt intelligente Batteriespeicher, die…

Neue Hüfte, neues Knie: Mobilität bis ins hohe Alter

Interview mit Florian Hoffmann, Geschäftsführer der implantcast GmbH

Neue Hüfte, neues Knie: Mobilität bis ins hohe Alter

Die implantcast GmbH aus Buxtehude zählt zu den führenden Herstellern von Endoprothesen und Sonderimplantaten. Seit der Gründung im Jahr 1988 hat sich das Unternehmen zu einem international tätigen Medizintechnik-Spezialisten mit…

Grüne Energie wirtschaftlich nutzen

Interview mit Oliver Ziegler, Geschäftsführer und Ralf Höper, Geschäftsführer der ANE GmbH & Co. KG

Grüne Energie wirtschaftlich nutzen

In der heutigen, stark umkämpften Geschäftswelt steht das wirtschaftliche Argument für grüne Initiativen oft im Vordergrund. Unternehmen müssen zeigen, wie diese ökologischen Maßnahmen wirtschaftlich tragfähig sind. Die ANE GmbH &…

Spannendes aus der Region Sennwald

Wie man mit Pulver hochkomplexe Teile formt

Interview mit Thomas Bühler, CEO, und Jochen Prätz, Director Sales & Marketing der Alvier AG PM-Technology

Wie man mit Pulver hochkomplexe Teile formt

Metallteile lassen sich mit verschiedenen Verfahren herstellen: zum Beispiel durch Gießen, Schmieden oder mittels Pulvermetallurgie. Pulvermetallurgisch erzeugte Teile ermöglichen komplexe Geometrien in hohen Stückzahlen und zu geringen Kosten – und…

„Wir sind die Nummer 1 im historischen Fensterbau in der Schweiz“

Interview mit Thomas Künzli, Geschäftsführer der Vogel Fensterbauer AG

„Wir sind die Nummer 1 im historischen Fensterbau in der Schweiz“

Die Vogel Fensterbauer AG aus dem Kanton St. Gallen gilt als der prominenteste Spezialist bei der Restaurierung historischer Fenster in der Schweiz. Mittlerweile gehört das Unternehmen zur Künzli-Gruppe, die verschiedenste…

Flexibel in den Marktsegmenten

Interview mit Geschäftsführer John Piggen und Adrian Belz, Leiter Vertrieb und Marketing der VDL ETG Switzerland AG.

Flexibel in den Marktsegmenten

„Mich reizen die verschiedenen Möglichkeiten und Chancen, die sich in unserem Unternehmen bieten“, beschreibt Managing Director John Piggen den besonderen Reiz der VDL ETG Switzerland AG aus Trübbach im Kanton…

Das könnte Sie auch interessieren

Formvollendet

Interview mit Rainer Schenk, Geschäftsführer der FBR Facondrehteile GmbH

Formvollendet

Seit über 40 Jahren bringt die FBR Facondrehteile GmbH aus Kirchhaslach in Schwaben Metall in die richtige Form. Was bescheiden in einem Keller begann, ist heute ein international agierendes Unternehmen,…

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Interview mit Kilian Sohm, Geschäftsführer der Sohm HolzBautechnik GmbH

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Holz wächst leise – Schicht für Schicht, Jahr für Jahr. Es braucht Geduld, Beständigkeit und das richtige Maß. Wer mit Holz arbeitet, lernt diesen Rhythmus zu verstehen. Auch Unternehmen können…

„Wir wollen es dem Entwickler so  einfach wie möglich machen!“

Interview mit Roland Appel, Manager Technical Marketing und Tim Möbus, Key Account Manager der Embarcadero Germany GmbH

„Wir wollen es dem Entwickler so einfach wie möglich machen!“

Auch Softwareentwickler benötigen eine Software, auf deren Basis sie die Anwendungen ihrer Wahl programmieren können: Genau diese Werkzeuge stellt ihnen Embarcadero bereit, damit sie ausgehend von einer einzigen Codebase eine…

TOP