Durch Zusammenschluss stark
Interview mit Ernst Frutiger, Geschäftsführer der Brun Marti Dytan AG

Mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen ergänzen sich die Partner in der Brun Marti Dytan AG in idealer Weise. So vertreibt Marti Dytan zum Beispiel in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein exklusiv die Standardkräne des deutschen Herstellers ABUS, dem führenden europäischen Produzenten von Hallenkränen.
„Darüber hinaus fertigt Marti Dytan auch eigene Kräne“, sagt Geschäftsführer Ernst Frutiger. „Hier haben wir das erforderliche Engineering zum Bau personalisierter Kräne und Krananlagen. Sie werden unter anderem in Kehrichtverbrennungsanlagen oder Kraftwerken eingesetzt.“
Als Industrieunternehmen mit extrem hoher Fertigungstiefe ist Brun-Mech deutlich breiter aufgestellt. Auch hier gehört der individuelle Bau von Krananlagen nach den Vorgaben der Kunden, zum Beispiel für die Steuerung von Holzschnitzel-Ofenbefüllungen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien, zu unseren Kernkompetenzen.
3-Säulen-Strategie
„Ich habe viele Fusionen miterlebt – darunter auch misslungene – aber diese ist sehr positiv“, erläutert Ernst Frutiger. „Die Beschäftigten beider Unternehmen wurden übernommen. So haben wir die Kompetenz in der Firma halten können und unsere Kunden haben erfahrene Ansprechpartner.“
Aktuell beschäftigt Brun Marti Dytan 18 Servicetechniker. Sie warten nicht nur die eigenen Kräne, sondern auch die von ABUS sowie von Mitbewerbern. Für den Geschäftsführer sind deutliche Fokussierung und klare Kommunikation wesentliche Elemente der Unternehmensführung. So kommuniziert er den Kunden gegenüber eindeutig seine 3-Säulen-Strategie: „Unseren Kunden können wir Standard- und Spezialkransysteme sowie Wartung anbieten.“ Der Ausbau der Export-aktivitäten zählt ebenfalls zu den Prioritäten des Geschäftsführers. Aufgrund seiner Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten weiß er, wie die Produkte aus der Schweiz heraus effizient verkauft werden können.

„Unseren Kunden können wir Standard- und Spezialkransysteme sowie Wartung anbieten.“ Ernst FrutigerGeschäftsführer
Ernst Frutiger: „Wir analysieren die speziellen Bedürfnisse der Kunden im Land und passen unsere Produkte entsprechend dem jeweiligen Markt an. Das haben wir innerhalb kürzester Zeit intensiviert und erfolgreich praktiziert.“ Die wichtigsten Exportmärkte sind zur Zeit Deutschland, Großbritannien und Skandinavien. Die Exportquote von 8% soll auf Dauer deutlich ausgebaut werden.
Eigene Ausbilder
Mit 60 Beschäftigten erwirtschaftet Brun Marti Dytan einen Umsatz von 18 Millionen EUR. Wie in vielen anderen Branchen ist auch in dem schweizerischen Unternehmen der Fachkräftemangel ein großes Thema. Um dem entgegenzuwirken, werden die Servicetechniker intern gezielt durch eigene Ausbilder gefördert.
Die Kunden des Unternehmens betreiben Entsorgungsbetriebe, Nuklearanlagen, Wasserkraftanlagen sowie unterschiedlichste Industrien. „Für die Zukunft wäre auch die Offshorebranche ein interessantes Thema für uns“, erläutert Ernst Frutiger. „Schließlich sind unsere Winden sehr bekannt für ihre große Robustheit.“
Weiteres Standbein
Seit der Nachkriegszeit exportierte Brun-Mech seine Produkte. Nun sollen die Auslandsaktivitäten bei Brun Marti Dytan intensiviert werden. „Mit der Umrüstung von Krananlagen auf elektronische Steuerungen wollen wir uns auf Dauer ein weiteres Standbein schaffen“, nennt der Geschäftsführer ein Ziel. „Dabei können wir nicht nur unsere eigenen Produkte umrüsten, sondern ebenso die unserer Wettbewerber.“
Grundsätzlich ist die Digitalisierung ein großes Thema bei Brun Marti Dytan. Ein neues ERP-System mit direkter Anbindung der Servicetechniker ist im Aufbau.
Pilotprojekt
Besondere Highlights in der jungen Geschichte des fusionierten Unternehmens sind die Einführung von ABUS Control, einer modernen Anlage zur Steuerung der Kräne, sowie ein Pilotprojekt in der Region Zürich, wo Brun Marti Dytan als Partner eine Krananlage liefern durfte. Hier werden Sonder- und Schwermetalle aus Schlacken zurückgewonnen und besonders sensitive Krananlagen benötigt.
„Wir sind aktuell die Einzigen, die das dafür erforderliche Know-how besitzen und wollen dieses auch weitergeben“, betont Ernst Frutiger. Dabei ist der direkte Kontakt zu den Kunden – neben Print- und Onlineaktivitäten – die wichtigste Marketingstrategie. Die vielfältigen Kompetenzen von Brun Marti Dytan zu kommunizieren, ist deshalb für den Geschäftsführer eine der wichtigsten Aktivitäten für die Zukunft.