Maßgeschneiderte Automobilelektronik

Interview mit Annett Fischer, Sprecherin der Bosch Engineering GmbH

Schon 1999 entstand das Unternehmen als Ausgründung der Robert Bosch GmbH, um den Kleinserienkunden des Bereichs Automotive als separater Entwicklungsdienstleister ein entsprechendes Portfolio anzubieten.

Wie vorausschauend dieser Schritt war, zeigt die weitere Entwicklung der Bosch Engineering GmbH: Von anfangs 13 ist die Zahl dynamisch auf heute 2.100 Mitarbeiter gestiegen, die am Hauptsitz in Abstatt sowie auch an den Standorten Weissach, Holzkirchen, Ingolstadt und Braunschweig sowie in Nord- und Südamerika, Ostasien und dem europäischen Ausland beschäftigt sind.

„Als Systementwicklungspartner für die Automobilindustrie hat sich die Bosch Engineering GmbH bewusst in der Nähe ihrer Kunden positioniert“, erklärt dazu die Sprecherin des Unternehmens, Annett Fischer.

Bewährte Technik in neuer Umgebung

Vor allem mit Entwicklungsdienstleistungen für den Antriebsstrang konnte sich die Bosch Engineering GmbH schnell vergrößern und internationalisieren. Hinzu kamen maßgeschneiderte Lösungen für Sicherheits-, Komfort- und Fahrdynamiksysteme und ganze Elektronikarchitekturen für Fahrzeuge. Eine zunehmend größere Rolle spielte außerdem die Implantation von Automobilkomponenten mit neuer Software in Schienen- und Freizeitfahrzeuge, Off-Highway-Anwendungen und den  stationären Bereich – doch das Kerngeschäft konzentriert sich weiter auf Automobile.

„Heute macht deren Anteil gegenüber Nichtautomobilen wie beispielsweise Baggern, Straßenbahnen oder Schneemobilen 90% aus“, so Annett Fischer. Das Entwickeln maßgeschneiderter Elektroniksysteme vorhandener Technik ist dennoch die größte Stärke des Unternehmens geblieben: „Damit verbinden wir das Beste zweier Welten: die qualitativ äußerst hochwertigen und zuverlässigen Bosch-Komponenten einerseits und andererseits die präzise Anpassung der Elektroniksysteme und Softwarefunktionen nach den gewünschten Anforderungen unserer Kunden.“

Mit dem umfangreichen Expertenwissen der eigenen Ingenieure ist es dann zum Beispiel möglich, die Fahrdynamik eines Supersportwagens markencharakteristisch zu gestalten.

Start-up mit Know-how

Die Kernkompetenzen des Unternehmens wachsen analog zur immer weiter zunehmenden Elektrifizierung und datentechnischen Vernetzung der Fahrzeugkomponenten. Unter den Tätigkeitsfeldern hervorzuheben sind die Themen Antriebsstrang – egal ob mit Verbrennungsmotor oder elektrifiziertem Antrieb – , E/E-Systeme und Energiemanagement, Fahrdynamik, Sicherheit und Komfort, des Weiteren Cockpit- und Infotainment-Systeme sowie Motorsport.

„Daneben bietet Bosch Engineering auch Consulting in verschiedenen Funktionsbereichen an und kann zudem Komponentenanpassungen vornehmen“, ergänzt Annett Fischer.

Obwohl längst selbst ein Unternehmen beachtlicher Größe, profitiert Bosch Engineering selbstverständlich von der engen Vernetzung mit dem Mutterkonzern und dessen vielgestaltigen Sparten. Das Spezialunternehmen versteht sich dennoch als Start-up mit den markanten Charakteristika schneller Entscheidungswege und schlanker Strukturen, innerhalb deren die Mitarbeiter stark projektorientiert und damit äußerst flexibel, agil und mit hoher unternehmerischer Verantwortung agieren können.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Technik

„Wir gestalten das  Nervensystem der Fabrik!“

Interview mit Dr. Daniel Tomic, Geschäftsführer der Tomic TEC GmbH

„Wir gestalten das Nervensystem der Fabrik!“

Seit beinahe 50 Jahren engagiert sich die Tomic TEC GmbH als Systemlieferant für Produktionsanlagen, die vornehmlich in der Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Wie das Unternehmen dabei an der ökologischen und…

Leuchtende Ergebnisse in der Autoreparatur

Interview mit Michael Siegel, Betriebsleiter der Brillant GmbH

Leuchtende Ergebnisse in der Autoreparatur

Die Automobilbranche erlebt stetige Wandlung und dennoch bleiben gewisse Aspekte beständig. Trotz der Wende zur E-Mobility gibt es Unfallschäden und Instandsetzung. Die Brillant GmbH in Köln ist ein glänzendes Beispiel…

„Bei der Circular Economy liegt Europa sehr weit vorn!“

Interview mit Martin Aeschlimann, General Manager Engineering Plastics der Asahi Kasei Europe GmbH

„Bei der Circular Economy liegt Europa sehr weit vorn!“

Der über 50.000 Mitarbeiter starke japanische Weltkonzern Asahi Kasei setzt mit seiner „Materials“-Sparte in seiner europäischen Niederlassung in Düsseldorf auf wichtige Innovationen, aus denen sich mitunter auch neue Ansätze für…

Spannendes aus der Region Landkreis Heilbronn

Neu denken, neu erfinden

Interview mit Dr. Andreas Stumpe, Geschäftsführer der Haug Chemie GmbH

Neu denken, neu erfinden

Eine Firma aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und fit für die Zukunft zu machen und das unter dem Eindruck von Corona und dem Krieg in der Ukraine – eine Mammutaufgabe.…

Zwischen Tradition und Innovation

Interview mit Andreas Becker, Geschäftsführer der Weroform GmbH

Zwischen Tradition und Innovation

Kunststoffprofile spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Konstruktion von Gebäuden, insbesondere im Bereich der Bedachung und Verkleidung. Sie vereinen ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten mit hervorragenden technischen Eigenschaften, wodurch sie sich…

„Wer es ernst meint, kommt zu Bott!“

Interview mit Jan Willem Jongert, CEO & Sprecher der Geschäftsführung der Bott GmbH & Co. KG

„Wer es ernst meint, kommt zu Bott!“

„Ordnung ist das halbe Leben“ lautet ein gängiger Spruch. An Arbeitsplätzen, in Werkstätten oder Handwerker- und Montagefahrzeugen ist jedoch 100%ige Ordnung gefragt. An dieser Stelle kommen die ausgefeilten Lösungen der…

Das könnte Sie auch interessieren

Zufriedene Kunden als Maßstab aller Dinge

Interview mit Michael Wilding, Geschäftsführer der Eolane SysCom GmbH

Zufriedene Kunden als Maßstab aller Dinge

Fehlende elektronische Bauteile haben in der Coronakrise zu ernsthaften Problemen in der Elektronikbranche geführt. Betroffen war zum Beispiel die Chipindustrie – und damit auch die Eolane SysCom GmbH aus Berlin.…

Unternehmenskultur meets Digitalisierung

Interview mit Ulrike Meyer, Geschäftsführerin der Willenbrock Fördertechnik GmbH

Unternehmenskultur meets Digitalisierung

Als Vertragshändler für Linde Material Handling ist die Willenbrock Fördertechnik GmbH mit Sitz in Bremen einer der erfolgreichsten deutschen Anbieter für Intralogistiklösungen. Ihre Stapler, Lagertechnikfahrzeuge und Co. sorgen in Bremen…

Klassiker in neuem Gewand

Interview mit Thomas Grübel, Gründer und CEO der GOVECS AG

Klassiker in neuem Gewand

Und immer das Gefühl von Freiheit im Gepäck... Motorroller genießen Kultstatus, sind Inbegriff von Leichtigkeit und Lässigkeit. Eine Ikone in der Welt der Roller ist die Schwalbe, die nach dem…

TOP