„Es gibt weltweit Bedarf an unseren Produkten!“

Interview mit Michael Halboth, Geschäftsführer der BASTRA GmbH

„Wir sind ein kleiner Familienbetrieb und darauf legen wir Wert“, beschreibt Michael Halboth, Geschäftsführer der BASTRA GmbH, das Selbstverständnis und die große Stärke des Unternehmens. „Wir haben kurze Wege – sowohl intern als auch extern. Außerdem gehen wir flexibel auf Kundenbedürfnisse ein.“ In den mehr als 75 Jahren seines Bestehens hat sich BASTRA weit über die Grenzen Deutschlands einen hervorragenden Ruf erworben. Deshalb werden die Anlagen über die Hauptmärkte Deutschland, Österreich und die Schweiz hinaus auch weltweit vertrieben.

Breite Produktpalette

Mit den Anlagen zum Räuchern, Kochen, Klimatisieren und Intensivkühlen bedient BASTRA wichtige Verarbeitungsschritte von Fleischereien und anderen Lebensmittelproduzenten. So umfasst die Classic Line mit den Universal-Koch- und Räucheranlagen Bastramat maßgeschneiderte Lösungen zur Verarbeitung und Veredelung von Fleisch, Fisch, Geflügel und Käse im Handwerk.

„Wir bauen unsere Anlagen komplett selbst hier am Standort Arnsberg“, betont Geschäftsführer Michael Halboth. „Wir beschäftigen ein großes Serviceteam und bieten ein Servicenetzwerk für die Betreuung unserer Kunden. So können wir ihnen ein Komplettpaket anbieten.“

BASTRA auch die Industrial Line. Hier finden sich Industrieanlagen, die mit Kapazität, Technik und Ausstattung genau auf die spezifischen Anforderungen industrieller Fleisch-, Wurstwaren- und Nahrungsmittelhersteller zugeschnitten sind. Ein Highlight im Sortiment von BASTRA ist das Multifunktionsgerät BASTRA SMART500. Dieses in unterschiedliche Ladenbaukonzepte integrierbare Gerät ermöglicht sowohl das Heiß- und Kalträuchern als auch das Braten, Umröten, Trocknen, Kochen und Dämpfen. Abgerundet wird die Produktpalette durch diverse Kochkessel, die sich allesamt durch Langlebigkeit, höchste Qualität und optimale Funktion auszeichnen.

Mittelstand im Fokus

„Unsere Kunden sind vor allem die Metzger, die jeder kennt, sowie die mittelständischen Metzgerei-Familienbetriebe“, beschreibt Michael Halboth das Kundenspektrum, „Die ganz großen Verarbeiter sind nicht in unserem Fokus. Wir haben hingegen auch großes Interesse an Newcomern aus dem Bereich alternativer Proteine. Auch Hotels und Kreuzfahrtschiffe zählen zu den Kunden.“

Gegründet wurde die heutige BASTRA GmbH 1946 als Bayha & Strackbein GmbH von Gustav Bayha und Theodor Strackbein. Von Beginn an lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Geräten und Betriebsausstattungen für das Fleischerhandwerk. Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von Expansion, Internationalisierung sowie der Erweiterung des Portfolios.

Heute ist die familiengeführte Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MB) aus Osnabrück Hauptgesellschafterin von BASTRA. Über seine Verbindung zur MB kam Michael Halboth zu BASTRA. Bevor er Ende 2021 als Geschäftsführer in das Unternehmen eintrat, hatte er 20 Jahre bei Thyssen-Krupp gearbeitet und war dann sieben Jahre für eine asiatische Unternehmensgruppe tätig gewesen. Die Branche war neu für ihn, aber Strukturen und Prozesse im Maschinen- und Anlagenbau ähneln sich, genauso wie Probleme und Lösungen.

Herausforderungen

„Momentan gibt es viele Herausforderungen“, skizziert der Geschäftsführer die aktuelle Lage. „Das betrifft den Markt und die Gewinnung von Mitarbeitern ebenso wie das Material. Edelstahl ist unsere wesentliche Produktkomponente und dessen Preis hat sich in den zurückliegenden zwei Jahren verdreifacht. Außerdem haben wir mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen.“

Doch auch Nachhaltigkeit ist ein aktuelles Thema, dem sich BASTRA stellt. Michael Halboth: „Unsere Herausforderung ist, dass Rauch eine Emission ist. Da muss sich in Zukunft viel tun. Das Gleiche gilt für das Thema Energieeinsparung. Wir reagieren auf diese Themen und sind zum Beispiel einer der ersten Rauchanlagenhersteller, die ein eigenes patentiertes Clean Smoke-System auf den Markt gebracht haben. Bestimmte Innovationen können wir aber nicht mehr alleine stemmen. Deshalb arbeiten wir zum Beispiel bei der Abgasreinigung mit dem Fraunhofer-Institut zusammen. In Arnsberg bekommen wir außerdem viel Unterstützung durch die lokale Wirtschaftsförderung. Auf Landesebene berät uns etwa die Effizienz-Agentur NRW.“

Viel Potenzial

Das zu den Top 3 der Branche gehörende Unternehmen ist längst im digitalen Zeitalter angekommen, wie Michael Halboth verdeutlicht: „Moderne Metzger sind schon lange digital unterwegs. Mit unserem Remote Service und Remote Control gehen wir bereits seit Jahren darauf ein.“ Für die kommenden Jahre hat der Geschäftsführer eine klare Perspektive: „Wir werden beim Vertrieb weiße Flecken auf der Landkarte füllen. Weltweit gibt es Bedarf an unseren Produkten. Gerade die amerikanischen und die asiatischen Märkte bieten enormes Potenzial.“

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