Aprotec: Im Notfall immer den richtigen Weg finden

Interview mit Anne-Sophie Dunand-Blaesi, Geschäftsführerin der Aprotec SA

Wirtschaftsforum: Frau Dunand-Blaesi, unbestreitbar ist Notbeleuchtung ein essenzieller Teil des Sicherheitskonzepts in jedem öffentlichen Gebäude – wie produkt- oder projektbezogen gestaltet sich dabei Ihr Tagesgeschäft?

Anne-Sophie Dunand-Blaesi: Wir sehen uns klar als Dienstleistungsunternehmen, das seine Kunden vom ersten Gespräch über die Ausarbeitung und Implementierung der spezifischen Lösung bis hin zu den erforderlichen Wartungsarbeiten an unseren Produkten und Anlagen begleitet. Wir setzen also schon sehr früh in der Planungsphase an, um das beste Sicherheitskonzept für die individuellen Gegebenheiten vor Ort zu entwickeln. Neben den eigentlichen Notbeleuchtungsanlagen, auf denen zumeist das allseits bekannte Motiv eines Männchens neben einem Pfeil in Richtung Notausgang prangt, stellen wir dabei auch etwaige Schaltschränke und weitere technische Elemente zur Verfügung, mit denen sich gewährleisten lässt, dass unsere Lösung auch im Falle eines Stromausfalls weiterhin tadellos funktioniert – schließlich geht es gerade in Notsituationen um Menschenleben.

Wirtschaftsforum: Ist das Thema Notbeleuchtung für die meisten Bauherren und Architekten dabei nicht nur lästige Pflicht?

Anne-Sophie Dunand-Blaesi: Dass das Männchen vor grünem Hintergrund bei der Errichtung oder grundlegenden Sanierung eines Objekts nicht im Zentrum der ästhetischen Aufmerksamkeit steht, ist doch klar – und selbstverständlich ist es trotzdem unser Anspruch, durch eine auch visuell attraktive Lösung zu einem positiven Gesamterscheinungsbild beizutragen. Den Kern unseres Wertversprechens machen jedoch Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein aus, und diese Zielsetzungen verfolgen wir unermüdlich mit einer Vielzahl von Strategien. Schon seit unserer Gründung vor 65 Jahren legt Aprotec beispielsweise großen Wert auf eine möglichst vollständige Kreislaufwirtschaft, in die wir vornehmlich Zulieferer aus unserer Region im Großraum Genf einbinden. Die Verwerfungen der Coronapandemie haben uns in diesem Ansatz noch einmal bestärkt – so kommen die Batterien für unsere autarken Notbeleuchtungssysteme mittlerweile nicht mehr aus China, sondern aus Deutschland.

Wirtschaftsforum: Viele öffentliche Gebäude waren in den Hochphasen der Pandemie für den Publikumsverkehr geschlossen – der ideale Zeitpunkt für Renovierungsmaßnahmen, bei denen auch das Thema Notbeleuchtung eine Rolle gespielt hat?

Anne-Sophie Dunand-Blaesi: Am Anfang, als das öffentliche Leben deutlich heruntergefahren wurde, herrschte auch bei Aprotec zunächst viel Verunsicherung, schließlich hatte niemand von uns jemals eine derartige Situation erlebt. Nach einer kurzen Phase der Reflexion konnten wir aber tatsächlich erkennen, dass Hotels, Schulen und die Betreiber öffentlicher Gebäude nun einen idealen Zeitpunkt für umfangreiche Renovierungsarbeiten entdeckt hatten, sodass auch wir entsprechend viele Projekte umsetzen durften. Aufgrund offensichtlicher Vorsichtsmaßnahmen konnte unser Engagement in Kliniken und Pflegeheimen jedoch nicht in gleicher Weise von diesem Umstand profitieren.

Wirtschaftsforum: Schlug mit der COVID-19-Pandemie damit auch die Stunde der Nachhaltigkeit?

Anne-Sophie Dunand-Blaesi: Ein starkes wertezentriertes Bewusstsein, in dessen Rahmen wir unsere Rohstoffe und Vorprodukte vornehmlich von lokalen Partnern beziehen, war schon immer Teil unserer DNA. Dies ermöglicht uns jedoch nicht nur eine positive Umweltbilanz, sondern auch eine hohe Lieferverlässlichkeit, womit wir bei unseren Auftraggebern während der Pandemie natürlich besonders positiv auffallen konnten. Ebenso stark prägt uns zudem unsere Positionierung als Familienunternehmen. Dabei stehen wir für Authentizität, Professionalität, Respekt und Offenheit, kurz: APRO. Diese Werte im Geschäftsalltag jeden Tag aufs Neue mit Leben zu füllen und hierbei auch mit gutem Beispiel voranzugehen, ist eine zentrale Aufgabe jeder Führungspersönlichkeit bei Aprotec, damit unsere Überzeugungen auch in der gesamten Belegschaft nachhallen können: Viele unserer Mitarbeiter sind schon seit Jahrzehnten für uns tätig, und mit APROGOLD haben wir eine Initiative ins Leben gerufen, in deren Rahmen sich langjährige Kollegen und ehemalige Mitarbeiter im Ruhestand regelmäßig zum persönlichen Austausch treffen können, wovon auch wir als Unternehmen profitieren. Gleichzeitig unterstützen wir in unserer Region viele sportliche und kulturelle Initiativen – schließlich geht unsere gesellschaftliche Verantwortung weit über unseren eigentlichen Betriebszweck hinaus.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Visionäre Kunststofflösungen

Interview mit Martin Hierl, Geschäftsführer der TR PLAST GmbH

Visionäre Kunststofflösungen

Die TR PLAST GmbH, ein führendes Unternehmen der Kunststoffverarbeitungsbranche, ist spezialisiert auf die Entwicklung und Fertigung von maßgeschneiderten Kunststofflösungen – von der Prototypenentwicklung bis zur Serienfertigung. Im Gespräch mit Geschäftsführer…

Einzigartiges Ambiente über den Wolken

Interview mit Emanuel Berger, Geschäftsführer der Bergeralm Hotelbetriebsgesellschaft mbH

Einzigartiges Ambiente über den Wolken

Im Herzen der Kärntner Alpen, hoch oben auf der majestätischen Gerlitzen Alpe, thront das Hotel Feuerberg und vereint auf einzigartige Weise die Elemente Wasser, Feuer und Luft. Umgeben von atemberaubenden…

50 Jahre Vertrauen

Interview mit Britta Marwede, Mitglied der Geschäftsleitung der MSM Bäder + Wärme GmbH

50 Jahre Vertrauen

Ein halbes Jahrhundert Kundenvertrauen in den Bereichen Bäder und Wärme: Nicht viele Unternehmen können eine solche Erfolgsbilanz vorweisen. Für die MSM Bäder + Wärme GmbH war das Vertrauen der Kunden…

Spannendes aus der Region Carouge

Hygienisch sauber vom Check-in bis zum Check-out

Interview mit Francois Morvan, Direktor Hilton Geneva Hotel & Conference Centre

Hygienisch sauber vom Check-in bis zum Check-out

Das Hilton Geneva Hotel & Conference Centre bietet 496 komfortable Zimmer, über 5.500 m2 Veranstaltungsfläche und drei erstklassige Restaurants. Wirtschaftsforum hat von Direktor Francois Morvan erfahren, wie man die Corona-Krise…

Sternenzelt auf Zifferblatt

Interview mit Peter Stas, Managing Director der Frederique Constant S.A.

Sternenzelt auf Zifferblatt

Eine Armbanduhr ist nicht nur ein Zeitmesser. Sie ist auch ein Schmuckstück, das einiges über die Vorlieben ihres Trägers verrät. Wer seine persönliche Note besonders betonen möchte, trägt Uhren der…

Metalle, die verbinden

Interview

Metalle, die verbinden

Ob in der hydraulischen Antriebstechnik, im Schwermaschinenbau, der Luftfahrtindustrie, dem Transportwesen oder dem Bereich Windkraftanlagen – in all diesen Bereichen gelten extreme Betriebsbedingungen und die Anforderungen an die Komponenten und…

Das könnte Sie auch interessieren

„Wir machen Deutschland sicherer“

Interview mit Kai Gutzke, Geschäftsführer der OBK Ortung & Bergung von Kampfmitteln GmbH

„Wir machen Deutschland sicherer“

Unter Kampfmittelberäumung wird oft die Bergung von Bombenblindgängern aus dem 2. Weltkrieg verstanden, doch in Deutschland liegen noch weit mehr militärische Altlasten im Boden. Deren Beräumung ist das Geschäft hoch…

Agieren statt reagieren

Interview mit Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer der Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG

Agieren statt reagieren

„Wenn man keine Visionen und Ziele mehr hat, sollte man nur noch Golf spielen.“ Hans-Jürgen Schwarz, von dem das Zitat stammt, spielt noch längst nicht Golf. Der Gründer und Geschäftsführer…

Wenn es hoch hinaus gehen soll

Interview mit Frank Scheidt, Geschäftsführer der Deutsche Industrie Dienstleistungs GmbH

Wenn es hoch hinaus gehen soll

Mit dem Ansatz „Für jede Aufgabe das richtige Gerät“ bietet die DID Group die passende Lösung, wenn es darum geht, große, schwere oder sperrige Objekte in die Höhe zu transportieren.…

TOP