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Interview mit Wolfgang Brunner, Geschäftsführer der Appia Contract GmbH

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Wirtschaftsforum: Herr Brunner, Sie sind seit der ersten Stunde für die Appia Contract tätig, haben bereits für das Vorgängerunternehmen gearbeitet und begleiten das Unternehmen demnach seit beinahe 30 Jahren. Wie haben Sie die Entwicklung erlebt?

Wolfgang Brunner: Seit der Gründung 2003 hat sich Appia von einer Möbelmanufaktur zu einem 360-Grad-Anbieter entwickelt, der für die komplette Planung und Realisierung eines Hotels ein kompetenter Ansprechpartner ist. Wir decken sämtliche Bereiche von der Hotelarchitektur über den Hotelbau und Innenausbau bis hin zur Ausstattung ab und stehen sowohl für Neubauten als auch für Renovierungen zur Verfügung. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden das Facility Management an.

Selbstverständlich sind wir auch nach Projektabschluss für die Hoteliers da. Das unterstreicht die hohe Qualität von Appia. Einen wichtigen Meilenstein markierte 2020 die Eröffnung unseres Innovationszentrums; auch in der Außendarstellung war das ein großer Sprung.

Wirtschaftsforum: Wie lässt sich Appia Contract in Zahlen ausdrücken?

Wolfgang Brunner: Als mittelständisches Unternehmen beschäftigen wir 110 Mitarbeiter, sind vornehmlich in der DACH-Region unterwegs und erzielen projektabhängig einen Umsatz zwischen 25 und 30 Millionen EUR.

Wirtschaftsforum: Wie hat sich das Geschäft unter dem Eindruck von Corona und aktuell dem Ukrainekrieg entwickelt?

Wolfgang Brunner: Durch Corona hat sich der Tourismus verändert. Ferienhotels im Alpenraum sind nach wie vor gut gebucht. Für Stadt- und Seminarhotels sowie auf asiatische Gäste spezialisierte Häuser ist der Markt schwieriger geworden. Vor einer großen He-rausforderung stehen auch Hotels, die schon vor der Pandemie in Schieflage geraten sind oder einen Renovierungsstau haben. Da wir überwiegend für Familienbetriebe und die Individualhotellerie arbeiten, hatten wir nur wenige Auftragsstopps. Momentan spüren wir die Lieferkettenproblematik sowie die damit verbundenen Preissteigerungen. In Absprache mit den Kunden können wir schnell reagieren und bei Bedarf alternative Produkte auswählen, da wir für viele Hotelprojekte auch als Architekten und Planer beauftragt sind. Außerdem decken wir durch unsere eigene Möbelmanufaktur viele Bereich im Innenausbau ab.

Wirtschaftsforum: Appia setzt heute konsequent auf Komplettlösungen aus einer Hand. Wie sieht der Wettbewerb in diesem Bereich aus?

Wolfgang Brunner: Im Bereich der Individualhotellerie sind wir mit dem 360-Grad-Ansatz Marktführer. Es gibt wenig Marktbegleiter mit Lösungen, die Planung, Design und Build beinhalten. Diese Philosophie setzt uns vom Markt ab und treibt unser Unternehmen an. Dabei haben wir höchste Ansprüche an Design und Architektur, um Hotels zu realisieren, die beim Gast Emotionen auslösen.

Wirtschaftsforum: Kundenorientierung als oberste Maxime: Welche Trends bestimmen momentan den Markt?

Wolfgang Brunner: Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Es wurde lange diskutiert, wird aber erst jetzt immer konkreter. Ein Umdenken ist unter anderem in der Energiewirtschaft notwendig. Wir stellen momentan unsere Pkw-Flotte um, schauen, wo es beim Personal Synergien gibt, und arbeiten an einem neuen Produkt, das auf dem Prinzip des Cradle-to-Cradle basiert. Dabei geht es um eine Möbellinie, die aus komplett recycelbaren Grundmaterialien besteht. Wichtige Impulse bringt hier die Zusammenarbeit mit der auf smarte Technologien spezialisierten Firma Loxone, mit der wir gemeinsam Lösungen für die Hotellerie erarbeiten. Dabei stehen selbsterklärende Produkte im Vordergrund, die eine Individualisierung begünstigen. Es geht um Aspekte wie individuelle Beleuchtung, individuelles Lüften und Heizen; Lösungen mit Mehrwert, die der Gast annimmt.

Wirtschaftsforum: Gibt es konkrete Ziele, Herausforderungen oder längerfristige Zukunftsvisionen?

Wolfgang Brunner: Eine große Herausforderung ist der Mitarbeitermangel. Wir steuern diesem mit einer großen Ausbildungsoffensive entgegen, haben 13 Auszubildende und können auf verschiedenen Ebenen Entwicklungen in einem spannenden Umfeld anbieten. Weiteres wichtiges Ziel ist, energieautark zu werden; schon jetzt erzeugen wir Wärme aus Holzabfällen. Nicht zuletzt wollen wir in der DACH-Region bekannter werden, unsere Umsatzziele erreichen und uns als Spitzenreiter der Innovation im Hoteldesign etablieren. Das alles gemeinsam mit unseren Kunden und Mitarbeitern.

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