Alternativlos effizient

Interview mit Hans Jörg Ohler, Geschäftsführer der 4D Ingenieurgesellschaft für Technische Dienstleistungen mbH

„Die Idee war es, mittels Prozessüberwachung das Laserschweißen massentauglich zu machen“, beschreibt der Geschäftsführer der 4D Ingenieurgesellschaft für Technische Dienstleistungen mbH die Anfangsphase. „Als Ausgründung des Laserzentrums Hannover haben wir den WeldWatcher vor über 15 Jahren bei der Herstellung von Sitzen in der Automobilindustrie erfolgreich platzieren können.“

Längst sind es nicht mehr nur Sitzhersteller, die den WeldWatcher einsetzen, sondern viele andere Zulieferer, zum Beispiel Produzenten von Airbag-Generatoren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Betrieben, in denen Bleche verarbeitet werden.

In vielen Regionen präsent

So ist 4D im Laufe der Jahre stetig gewachsen und beschäftigt heute 16 Mitarbeiter. Dabei reichen die Exportmärkte über Europa und Nord- und Südamerika bis nach Japan, Südkorea und China.

„Sowohl in den USA wie auch in Kanada, Mexiko, Brasilien, Südkorea und China arbeiten wir mit Handels- und Servicepartnern zusammen“, beschreibt Hans Jörg Ohler die Strukturen. „Dabei setzen wir auf stetiges, langsames und gesundes Wachstum.“

Schnell und effizient prüfen

„Wir nutzen zur Prozessüberwachung beim Laserschweißen das entstehende Prozessleuchten und beurteilen darüber die Qualität der Schweißnähte“, verdeutlicht der Geschäftsführer das Verfahren. „Dabei wird die Weldwatch-Fotodiode direkt im Laser platziert.“ Sie führt das Licht zurück in den Laser. Danach wird die Qualität der Schweißnaht im Vergleich zu optimalen Referenznähten beurteilt. Dieses Methode ist vor allem in der Massenfertigung zur Automatisierung und Beschleunigung des Verfahrens Standard.

„Es gibt kein Auto, in dem unsere Technik nicht eingesetzt wird.“ Hans Jörg OhlerGeschäftsführer
Geschäftsführer Christoph Franz

„Im Blechskelett einer Autorücksitzbank gibt es bis zu 200 Schweißnähte“, sagt Hans Jörg Ohler. „ Der WeldWatcher überwacht jede einzelne Naht online. Die Alternative dazu wäre eine Sichtprüfung. Das macht heute aber niemand mehr.“

Wissen, was Kunden brauchen

Eingesetzt wird der WeldWatcher aber nicht nur von sämtlichen Automobilkonzernen und deren Zulieferern, die mit Laser schweißen. „Hersteller weißer Ware wie Waschmaschinen und Kühlschränken finden sich mittlerweile ebenso in unserem Portfolio wie Küchen- und Möbelfabrikanten“, nennt der Geschäftsführer die Abnehmer.

Weitere Anwendungsgebiete sind Medizin- und AKW-Technik. Bislang eher stiefmütterlich wurde bei 4D das Marketing behandelt. Mit Messebesuchen, verstärkter Onlinepräsenz sowie Konferenzen soll hier jedoch künftig verstärkt Flagge gezeigt werden. „Wir grenzen uns durch gute Expertise in der Beurteilung von Prozessparametern von der Konkurrenz ab“, erläutert Hans Jörg Ohler einen der Unterschiede zu den Wettbewerbern. „Es ist äußerst wichtig, den Prozess des Schweißens zu verstehen und zu wissen, was die Kunden brauchen.“

Familiäres Miteinander

„In den Unternehmen, in denen wir aktiv sind, spielen Vernetzung und die Sicherung qualitätsrelevanter Daten eine sehr große Rolle“, weiß der Geschäftsführer des nach ISO 9001 zertifizierten Unternehmens. „Hier werden wir Lösungen anbieten, damit Messdaten auch über Zeiträume von zehn Jahren sicher gespeichert werden können. All das bewegt sich in Richtung Industrie 4.0.“

Für Hans Jörg Ohler, der 4D zusammen mit Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Christoph Franz leitet, ist die Unternehmenskultur auch ein wichtiger Baustein zum Erfolg: „Allein schon durch unsere Größe sind wir sehr familiär. Wir wachsen so, dass man sich unweigerlich auch mit den anderen unterhalten muss. Das ist auch der Spirit unserer Firma, zu dem offenes Miteinander und gemeinsame Feiern gehören.“ Weiteres Wachstum steht bei 4D auf der Agenda. Hans Jörg Ohler: „Wir können gar nicht anders. Wenn die Stückzahlen steigen, müssen wir bei der Elek-tromobilität ein Stück vom Kuchen abbekommen.“

Die Technologie ist hervorragend für die Applikationen der Elektromobilität wie das Schweißen von Zellverbindern in der Batterieproduktion, das Fügen von Kupferwicklungen bei der Elektromotorherstellung und das Verbinden von Leistungselektronikkomponenten für die Steuerungshardware geeignet. Die Ausrichtung unseres zukünftigen Produktportfolios zielt auf ein deutlich breiteres Marktspektrum und wird von modernen Ansätzen wie dem ‘Machine Learning’ begleitet.

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