Industrie-Rohstoffe erster Güte

Interview mit Evgeny Porokhnya, Chief Financial Officer der EK-COMPANY AG

Der Name ist Programm: Mit dem Angebot ihrer 2006 gegründeten EK-COMPANY AG (EK für ‘Europa Kontakt’) stießen die beiden Unternehmer Vladimir Platunov und Evgeny Porokhnya schnell auf reges Interesse deutscher Firmen, wie der Chief Financial Officer Evgeny Porokhnya bestätigt: „Drei Jahre lang haben wir sowohl für mittelständische als auch große Unternehmen wie Degussa oder ThyssenKrupp Projekte entwickelt und waren eine Verbindungsbrücke.“

Ab 2009 zwang die Wirtschaftskrise die EK-COMPANY allerdings dazu, sich neu aufzustellen: „Bis dahin hatten wir unser Netzwerk und unsere Kontakte nur dafür genutzt, um Geschäftspartner aneinander zu vermitteln“, erklärt Evgeny Porokhnya, „aber nach der Wirtschaftskrise mussten wir selbst handeln und sehen, wo es welchen Bedarf gab. Also konzentrierten uns auf wenige Geschäftsfelder mit guten Perspektiven und traten schließlich als Handelshaus auf.“

Spezialisiert auf Nischenprodukte

Jene Geschäftsfelder, nämlich Energie und Industrie, erwiesen sich tatsächlich als hervorragende Wahl: „Seit sieben Jahren handeln wir alle möglichen Varianten von Koks und Kohle, aber auch erneuerbare Ressourcen wie Holzpellets und Biokraftstoffe.

„Unser Spezialgebiet sind aber Nischenprodukte wie niederschweflige oder niederaschige Kohle“, führt Evgeny Porokhnya aus. „Im Bereich Industrieminerale bieten wir unter anderem Chromerze, Bauxit und Magnesit. Dabei haben wir vor allem die Branchen Feuerfeststeine, Stahl und Steinwolle im Blick.“

Längst beschränken sich die Bezugsquellen der EK-COMPANY nicht mehr auf die GUS-Staaten: „Einige Rohstoffe sind in bestimmter Qualität nur an wenigen Orten auf der Erde vorhanden, hochwertiges Chromerz beispielsweise in Südafrika. Aus diesem Grund sourcen wir heute weltweit“, so der CFO.

Zu 50% verkauft die EK COMPANY ihre Ware derzeit nach Russland, zu 30% in die EU. Der Rest entfällt auf den weltweiten Handel mit Ländern wie Brasilien, China, Thailand und Indien.

Äusserst leistungsbereite Mitarbeiter

Neben dem Hauptsitz in Würzburg und einer Niederlassung in Moskau verfügt die EK-COMPANY noch über weitere Agenturen in St. Petersburg, Wladiwostok, Jekaterinburg und im chinesischen Tianjin. Während Evgeny Porokhnya als Bürokaufmann das Key Account-Management obliegt, ist sein Kollege Vladimir Platunov gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann.

Die strategisch denkenden Kaufleute bringen einander nicht nur auf neue Ideen, sondern teilen auch ihre Prinzipien: „Wir legen großen Wert auf persönlichen Kontakt und Kundenvertrauen. Man muss immer ehrlich bleiben und zu seinem Wort stehen. Das gute alte Kaufmannswort gilt bei uns noch“, bekräftigt der CFO.

Nicht minder leistungsbereit sind die 17 Mitarbeiter, die dank Digitalisierung selbst im Urlaub den Verlauf der Geschäfte verfolgen: „Wir zwingen sie nicht dazu“, schmunzelt Evgeny Porokhnya, „das Erfolgserlebnis gibt ihnen wie uns auch den Kick.“

Die komplette Lieferkette

Ihr logistisches Potenzial hat die EK-COMPANY in jüngster Zeit massiv ausgebaut, denn der Rohstoffmarkt entwickelt sich sehr positiv und ist von keinem Embargo betroffen, weiß Evgeny Porokhnya zu berichten: „Wir sind spezialisiert auf Langzeitlieferungen und erleben gerade eine echte Renaissance von Stahl und Kohle. Deshalb wollen wir künftig unsere exklusiven Lieferverträge durch eigene Minen ergänzen, um den Handel weiter auszubauen und die gesamte Lieferkette zu betreiben.“

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