Wenn es hoch hinaus gehen soll

Interview mit Frank Scheidt, Geschäftsführer der Deutsche Industrie Dienstleistungs GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Scheidt, können Sie uns einen Überblick über die DID Group und ihre Entwicklung in den letzten Jahren geben?

Frank Scheidt: Die DID Group ist ein Zusammenschluss von Industriedienstleistern. Unser Fokus liegt auf der Vermietung von Arbeitsbühnen, Gabelstaplern und Kränen. Um unser Portfolio zu erweitern und unsere Marktpräsenz zu stärken, ist die Gruppe in den letzten Jahren durch die Übernahme mehrerer Firmen stark gewachsen. 

Wirtschaftsforum: Wie hat sich die Unternehmensstruktur in den letzten Jahren entwickelt?

Frank Scheidt: Wir haben im Jahr 2019 die Marcus Transport-GmbH übernommen und 2020 die Ferdinand Steuerer GmbH. 2023 kam die Firma Schmidt-Falbe Gabelstapler GmbH hinzu, und 2024 haben wir mit der Dornseiff-Gruppe unsere Präsenz im Sieger- und Sauerland sowie in Hessen erweitert und unser Produktportfolio um die Vermietung von Mobilkranen ergänzt. Insgesamt betreiben wir zehn Standorte in Deutschland, die es uns ermöglichen, nah am Kunden zu sein und bundesweit zu agieren.

Wirtschaftsforum: Was sind die Hauptmerkmale Ihrer Dienstleistung?

Frank Scheidt: Wir legen großen Wert auf Flexibilität und technische Expertise. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir auch kurzfristig auf ihre Bedürfnisse reagieren. Zudem sind wir beratungsintensiv unterwegs, um sicherzustellen, dass unsere Kunden das richtige Gerät für ihren spezifischen Einsatzfall erhalten.

Wirtschaftsforum: Welche Trendthemen beobachten Sie in der Branche und wie bereiten Sie Ihr Unternehmen auf die zukünftigen Anforderungen vor?

Frank Scheidt: Die Bedeutung von Arbeitssicherheit nimmt in Deutschland zu. Viele Unternehmen setzen zunehmend auf moderne Arbeitsmittel wie Arbeitsbühnen und Gabelstapler anstatt auf traditionelle Methoden wie Leitern. Wir sehen hier großes Wachstumspotenzial, da unsere Mietquote in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch niedrig ist. Ein weiterer Aspekt ist die verstärkte Nutzung digitaler Lösungen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren, wie zum Beispiel durch den Einsatz von Software zur Überwachung der Geräte und zur Durchführung von Wartungsarbeiten. Wir investieren in moderne Technologien und Schulungsprogramme, um sicherzustellen, dass unsere Mitarbeiter optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet sind. 

Wirtschaftsforum: Wie gehen Sie mit Übernahmen von anderen Unternehmen um?

Frank Scheidt: Wir übernehmen nur Unternehmen, die über einen längeren Zeitraum gewachsen und hochprofitabel sind. Bei Übernahmen ist es uns wichtig, dass die ehemaligen Geschäftsführer weiterhin mindestens zwei Jahre im Unternehmen bleiben, um ihr Wissen und ihre Erfahrung weiterzugeben. Unsere Strategie zielt darauf ab, die Unternehmen zu optimieren und nicht grundlegend umzustrukturieren.

Wirtschaftsforum: Was ist die durchschnittliche Mietdauer Ihrer Geräte?

Frank Scheidt: Ein erheblicher Teil unserer Vermietungen erfolgt über Tages- und Monatsverträge. Viele Kunden mieten Geräte für spezifische Projekte, die kurzfristig durchgeführt werden müssen. Ein wichtiger finanzieller Vorteil ist die Kostenkontrolle. Durch die Miete entfallen hohe Investitionen in den Kauf von Geräten, die möglicherweise nicht kontinuierlich benötigt werden. Kunden können ihre Ausgaben genau planen, da wir klare Tages-, Wochen- und Monatspreise anbieten, die alle Kosten inkludieren, einschließlich Wartung und Service. Darüber hinaus vermeiden sie durch die Miete Lagerkosten und gebundenes Kapital, was besonders für Unternehmen von Vorteil ist, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit flexibel bleiben möchten. 

Wirtschaftsforum: Wie hat sich der Umsatz der DID Group seit 2019 entwickelt?

Frank Scheidt: Seit 2019 konnten wir unseren Umsatz vervierfachen und liegen aktuell bei über 60 Millionen EUR. Dies ist sowohl auf organisches Wachstum als auch auf Übernahmen zurückzuführen. Wir sind hochprofitabel und haben unser Wachstum kontinuierlich vorangetrieben.

Wirtschaftsforum: Welche Wachstumsambitionen haben Sie für die Zukunft?

Frank Scheidt: Wir sind ständig im Gespräch mit weiteren Unternehmen und haben die Ambition, unsere Präsenz in Deutschland flächendeckend auszubauen. Unser Fokus liegt auf der Qualität der Unternehmen, die wir übernehmen, und wir sind überzeugt, dass es noch viele Möglichkeiten für organisches Wachstum gibt.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Papier im Kreislauf – nachhaltig denken, effizient handeln

Interview mit Gerald Prinzhorn, CEO der PRINZHORN HOLDING GmbH

Papier im Kreislauf – nachhaltig denken, effizient handeln

Die Prinzhorn Group mit Sitz in Wien zählt zu Europas führenden Unternehmen im Bereich Papier, Verpackung und Recycling. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum spricht Gerald Prinzhorn, CEO der Gruppe und Vertreter…

Förderung als Motor für Wachstum und Zukunft in Niedersachsen

Interview mit Michael Kiesewetter, Vorstandsvorsitzender der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank)

Förderung als Motor für Wachstum und Zukunft in Niedersachsen

Förderung ist ein Schlüssel für Wachstum, Innovation und Stabilität – besonders in Zeiten des Wandels. Als zentrale Förderbank des Landes nimmt sich die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) in Hannover…

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Interview mit Joachim Kratschmayr, Geschäftsführer der Packservice Gruppe

Verpackt für den Erfolg: Nachhaltige Präsentationen

Die Packservice Gruppe hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1980 in Karlsruhe zu einem führenden Anbieter von hochwertigen Verpackungslösungen und Logistikdienstleistungen entwickelt. Mit über 20 Standorten und mehr als…

Spannendes aus der Region Wuppertal

Mit Profil zur Perfektion: Sauber machen, was bewegt

Interview mit Christian Löwe, Geschäftsführer der HEUTE Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Mit Profil zur Perfektion: Sauber machen, was bewegt

Sauberkeit trifft auf System – und das seit über einem Jahrhundert. Die HEUTE Maschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Solingen entwickelt intelligente Reinigungslösungen für Industrie, Logistik und öffentliche Einrichtungen. Mit…

Digitale Impulse im Maschinenbau

Interview mit Jil Evertz, Mitgesellschafterin und Prokuristin der Egon Evertz GmbH & Co.KG

Digitale Impulse im Maschinenbau

Seit fast 70 Jahren steht der Name Evertz für Innovation, Qualität und Kontinuität im Maschinen- und Stahlanlagenbau. Was 1956 mit einer pfiffigen Idee zur Reparatur von Kokillen begann, ist heute…

Schleifen, Bänder und mehr

Interview mit Kevin Maar, Geschäftsführer und Stephanie Peskov, Head of Business Development und Key Account Manager der Sopp Industrie GmbH

Schleifen, Bänder und mehr

Ingenieure auf der ganzen Welt sind damit beschäftigt, Roboter zu trainieren, um Aufgaben nachzuahmen, die Menschen leichtfallen – wie das Binden ihrer Schnürsenkel – mit bisher begrenztem Erfolg. Genau hier…

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtplanung im Auftrag der Zukunft

Interview mit Jan Nicolin, Dipl. Ing. Architekt und Geschäftsführer der Stadtbauplan GmbH

Stadtplanung im Auftrag der Zukunft

Wenn in deutschen Städten gebaut wird, dann oft mit einem Blick in die Zukunft – strukturiert, komplex und politisch. Gerade im öffentlichen Hochbau und in der Stadtentwicklung stehen Kommunen heute…

Sicherheit, die wächst – Brandschutz mit Erfahrung,Vision & Verantwortung

Interview mit André Schulze Forsthövel, geschäftsführender Gesellschafter der Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH

Sicherheit, die wächst – Brandschutz mit Erfahrung,Vision & Verantwortung

Brandschutz ist mehr als nur Technik - er ist Sicherheit, Verantwortung und Vertrauen. Genau dafür steht die Brandschutz-Center Münster Brinck GmbH, die seit Jahrzehnten als verlässlicher Partner in der Region…

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Interview mit Christoph Staub, Geschäftsführer der Allpack Group AG

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Während Massenarzneimittel wie frei verkäufliche Schmerzpräparate millionenfach produziert und vertrieben werden, gestaltet sich das Geschäft mit Orphan Drugs für seltene Krankheiten deutlich komplexer: Das gilt auch für die Verpackung, Etikettierung…

TOP