Lust auf das Bessere
Interview mit Michael Mayer, Geschäftsführer der AHA GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Mayer, die AHA-GmbH ist immer dann gefragt, wenn es um das Besondere im Innenausbau geht; das illustrieren Referenzen wie die Confiserie Oberweis in Luxemburg, das BrotHaus Café in Rothenburg ob der Tauber, das Restaurant der Stern in Schwabach, Feinkost Kahn in Augsburg und viele andere. Wie kam es dazu, dass für AHA das Besondere Standard ist?
Michael Mayer: Die Lust auf Exzellenz, der Wunsch, Dinge anders zu machen als andere zieht sich wie ein roter Faden durch die Firmengeschichte. Wir hatten Höhen und Tiefen, haben aus Krisen gelernt und sind gestärkt daraus hervorgegangen.
Wirtschaftsforum: Gab es besondere Zäsuren?
Michael Mayer: Ich habe das Unternehmen 1997 mit sechs Schreinern gegründet. Das ging zwei Jahre sehr gut, bis innerhalb von drei Monaten unsere zwei Hauptkunden insolvent wurden und wir damit vor massiven Pro-blemen standen; die Firma war im Prinzip am Ende. Diese schwierige Zeit war für uns sehr lehrreich: Wir haben wichtige Erfahrungen gesammelt, uns neu aufgestellt und mit einer hervorragenden Mannschaft die Krise gemeistert. Es hat zwei Jahre gedauert, bis wir uns erholt haben, dann sind wir unseren Weg gegangen und stehen heute, nicht zuletzt dank dieser Erfahrung, wirtschaftlich hervorragend da.
Wirtschaftsforum: Wie sah die Neuaufstellung aus?
Michael Mayer: Wir haben gelernt, dass man sich auf sich selbst und seine Stärken konzentrieren muss. Wir haben eine neue Bank gefunden, verschiedene Märkte angeschaut und uns dann auf den Bereich Food spezialisiert, wo wir Kunden einen Mehrwert bieten wollen. Heute beschäftigen wir 120 Mitarbeiter, setzen 25 Millionen EUR um und haben ein Top-Rating. Wichtiger als der wirtschaftliche Erfolg sind jedoch die Menschen dahinter. Wir haben hier eine einzigartige Kultur mit außergewöhnlichen Menschen; deshalb können wir die Champions League, die Besten der Besten, betreuen. Wir haben viel investiert, immer nach vorne geschaut, verschiedene Firmenzweige wie den Ladenbau und eine eigene Lichtfirma aufgebaut und führen im Jahr rund 150 Projekte durch. Viele unserer Kunden nehmen dabei auch unsere Beratungskompetenz als Zusatzleistug in Anspruch – ein USP, mit dem wir uns vom Wettbewerb abheben. Dass wir Projekte von Wien bis Luxemburg und von Italien bis hoch in den Norden betreuen, liegt daran, dass immer die Lust da war, es besser zu machen.
Wirtschaftsforum: Hat diese Lust auf das Bessere AHA auch in Krisen getragen?
Michael Mayer: Ja. Wir haben engagierte Menschen und eine hohe Flexibilität; das hat uns in der Coronazeit geholfen. So konnten wir auf neuen Märkten Fuß fassen und haben neben dem Food-Bereich den Fokus auf den Lebensmitteleinzelhandel und Banken gelegt sowie Kinos und neue Erlebniswelten kreiert. Diese High End-Lösungen konnten wir nur mit einem beweglichen Team umsetzen. Eine größere Herausforderung war die Energiekrise. Dennoch hatten wir immer gute Ergebnisse, nie Kurzarbeit und konnten unsere Kultur weiterleben. Dank unserer Aufstellung sind wir mit einem Schnellboot vergleichbar, das immer ein Ziel vor Augen hat, aber auch Kursänderungen vornehmen kann.
Wirtschaftsforum: AHA betreut die Champions League, die Besten der Besten. Wie gelingt das?
Michael Mayer: Eine wichtige Weichenstellung war die Umstellung der Produktion auf Stückzahl 1 und die Ausrichtung auf Individualität. Damit sind wir der individuellste Player auf dem Markt und können branchenübergreifend neue Wege über den klassischen Ladenbau hinaus gehen. Heute planen wir ganze Gebäudekomplexe und bieten Standortberatungen; Kunden arbeiten langfristig mit uns zusammen und schenken uns Vertrauen, sodass wertvolle Freundschaften entstehen konnten. Die Mischung aus Flexibilität, Schnelligkeit und außergewöhnlichen menschlichen Beziehungen, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt sind, ist ein Alleinstellungsmerkmal.
Wirtschaftsforum: Und der Schlüssel zum Erfolg?
Michael Mayer: Unsere Projekte sind erfolgreicher, weil wir die Menschen dahinter sehen, weil wir unsere Kunden erfolgreicher machen wollen. Uns geht es nicht darum, uns selbst zu verwirklichen, wir wollen erfolgreiche 360-Grad-Konzepte für unsere Kunden erstellen.
Wirtschaftsforum: Sie sind ein Kenner der Branche. Wie beurteilen Sie die Zukunft?
Michael Mayer: 2024 wird für uns erfolgreich sein. Ich bin dankbar, dass wir die beste Mannschaft überhaupt haben. Kritisch beurteile ich die politische Entwicklung in Deutschland; dem Mittelstand fehlt es an Unterstützung. Aber er ist resilient und lässt sich nicht kleinkriegen.