Zukunftsstrategien in der Laser- und Lichttechnik
Interview mit Thomas Buschmann, CEO Tobias Bürkle, Head of Sales und Christian Rees, Produktmanager der Z-LASER GmbH

Z-LASER begann seine Erfolgsgeschichte mit der Entwicklung von Linienlasern für manuelle Positionieranwendungen, die bis heute ein zentrales Produktsegment des Unternehmens darstellen und zwei Drittel des Umsatzes ausmachen. Diese Technologie wurde in den 1990er-Jahren durch Laserprojektoren mit flexiblen und programmierbaren Projektionen erweitert und erfolgreich in den Bereichen Holz- und Textilverarbeitung implementiert und ist nach wie vor ein entscheidendes Standbein des Unternehmens. Der nächste große Schritt folgte in den 2000er-Jahren mit dem Einstieg in neue Technologien wie strukturierte Laserbeleuchtung für Machine Vision, die das Unternehmen in Märkte wie automatisierte optische Qualitätskontrolle und 3-D-Messtechnik führten. Heute spielt die Bildverarbeitung eine immer größere Rolle und die Integration von Z-LASER-Komponenten in optische 3-D-Sensoren hat sich als ein wichtiger Wachstumsbereich erwiesen.
Im Jahr 2021 verkaufte der Gründer Kurt-Michael Zimmermann das Unternehmen nach 35 Jahren an die amerikanische Investmentfirma Union Park Capital. Diese Übernahme ermöglichte es Z-LASER, seine globale Präsenz weiter auszubauen und neue Technologien wie LED in sein Portfolio aufzunehmen. Heute ist Z-LASER die größte Firma innerhalb der Exaktera-Gruppe, die auch durch den Zukauf weiterer Unternehmen in den USA, Großbritannien und Irland expandiert hat. Ein Drittel des Geschäfts wird in Deutschland erwirtschaftet, ein weiteres Drittel in der EU und das letzte Drittel außerhalb der EU. Alle Laserprodukte sind TÜV-geprüft und erfüllen höchste Sicherheitsstandards. Das Unternehmen steht jedoch vor aktuellen Herausforderungen, wie stagnierendem Wachstum in Europa und China sowie Investitionszurückhaltung in den USA. Dennoch bleibt das Unternehmen optimistisch und setzt auf kontinuierliche Erweiterung der globalen Struktur sowie die Einführung innovativer Produkte, die auf Messen wie der Vision Show in Stuttgart und der Euroblech in Hannover präsentiert wird.
Mitarbeiter und Unternehmenskultur
Mit 125 Mitarbeitern, von denen viele im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind, und einem Umsatz von 20 Millionen EUR legt Z-LASER großen Wert auf eine familiäre Unternehmenskultur. „Unsere Unternehmenswerte basieren auf Respekt, Wissensweitergabe und Zusammenhalt“, betont Christian Rees, der als Produktmanager für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Produktportfolios mitverantwortlich ist. Diese familiären Werte spiegeln sich in den zahlreichen freiwilligen Leistungen wider, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet. Firmenevents, Sommerfeste und ein ‘Jobrad’-Programm sind nur einige der Maßnahmen.
Die Investition in die Mitarbeiter spiegelt sich auch in der langen Betriebszugehörigkeit vieler Angestellter wider. Fachkräftemangel ist in der Region Freiburg ein ständiges Thema, insbesondere in Konkurrenz zu Maschinenbaufirmen. Trotz dieser Herausforderung gelingt es Z-LASER, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Die Investition in Weiterbildung und eine starke Unternehmenskultur tragen maßgeblich zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. „Wir setzen auf eine Du-Kultur über alle Hierarchien hinweg, was die Zusammenarbeit erleichtert und die Entscheidungswege verkürzt“, erklärt Thomas Buschmann.
Krisenmanagement und Produktinnovation
Die letzten Jahre waren geprägt von Krisen, die Z-LASER jedoch gestärkt hat überstehen können. Die COVID-19-Pandemie stellte das Unternehmen vor Herausforderungen, insbesondere im Vertrieb und Einkauf. Durch eine gezielte Lagerhaltung und eine enge Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern konnte Z-LASER seine Verlässlichkeit unter Beweis stellen. „Unsere Kunden haben uns die Treue gehalten, weil wir auch in schwierigen Zeiten verlässlich geblieben sind“, so Christian Rees.
Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Herausforderungen wie steigende Energiepreise und Inflation haben ebenfalls Auswirkungen auf das Geschäft, jedoch zeigt sich das Unternehmen auch hier widerstandsfähig. Z-LASER bietet eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen an, darunter verschiedene Laserfamilien und -typen, die in Branchen wie Holz, Reifen, Medizintechnik und Elek-tronik Anwendung finden. Besonders stolz ist das Unternehmen auf seine jüngste Innovation, die ‘Magic Line’ – ein Positionierlaser der Klasse 2M, der extrem hell und dennoch augensicher ist. Mit dieser Weltneuheit können Laserlinien circa 20-mal so intensiv sein wie bisher üblich, ohne die Laserklasse 2M zu verletzen. Diese neue Technologie wird weltweit von über 60 Distributoren vertreten und hat insbesondere im Bereich Logistik und Lagerhaltung große Chancen.
Zukunftsvisionen und strategische Ausrichtung
Z-LASER plant, seine Marktposition weiter auszubauen, insbesondere in den USA, wo das Unternehmen großes Wachstumspotenzial sieht. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der Produkte sowie die Erschließung neuer Märkte im Ausland sind zentrale Bestandteile der langfristigen Wachstumsstrategie. Die enge Integration in die Exaktera-Gruppe ermöglicht es, Synergien zu nutzen und gemeinsam mit den Schwesterunternehmen innovative Lösungen zu entwickeln.
„Wir sehen große Chancen in den USA und Asien, die wir durch unsere globale Struktur und gezielte Partnerschaften weiter ausbauen wollen“, sagt Tobias Bürkle. Nachhaltigkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Unternehmensstrategie. Z-LASER setzt auf lokale Lieferketten und nachhaltige Produktionsmethoden, einschließlich der Nutzung von Solarenergie. „Unsere Abteilung für Regulatory und Compliance wurde verstärkt, um unseren Kunden lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit unserer Materialien zu gewährleisten“, erklärt Christian Rees. Diese Maßnahmen spiegeln das langfristige Engagement des Unternehmens wider, um zukunftsfähig zu bleiben.