Sprachen lernen mit Leichtigkeit und Erfolg
Interview mit Malgorzata Schweizer, Geschäftsführerin der Spotlight-Verlag GmbH

Wirtschaftsforum: Was sind die wichtigsten Produkte des Spotlight-Verlages?
Malgorzata Schweizer: Spotlight hat ein vielfältiges Angebot rund um das Erlernen neuer Sprachen. Um den veränderten Markt- und Learning-Anforderungen gerecht zu werden, entwickeln wir aktuell verschiedene neue Produkte. Dabei fokussieren wir uns zunächst auf Business-Englisch. Wir arbeiten hier an einem Angebot im E-Learning-Bereich, das wir spätestens im Herbst auf den Markt bringen möchten. Auch ein neues Web-Angebot für Business-Englisch wird es geben, sodass man unsere Inhalte besser digital konsumieren kann. Zudem produzieren wir verschiedene Printmagazine: von Spotlight gibt es drei Sprachmagazine aus dem mediterranen Raum, nämlich „Écoute“ für Französisch, „Adesso“ für Italienisch und „Ecos“ für Spanisch. Unser ältestes Magazin, seit 39 Jahren am Markt, ist „Spotlight“ für Englisch, mit „Business Spotlight“ verbessern unsere Leser ihr Business-Englisch und „Deutsch Perfekt“ richtet sich an alle, die Deutsch als Fremdsprache lernen. Wir bieten zu jedem Magazin auch Audio-Magazine als Downloads sowie Booklets an. Die Magazine sind auch als E-Paper erhältlich, ausgewählte Inhalte sind im Web-Bereich verfügbar. Darüber hinaus haben wir ein großes Angebot für Sprachlehrer in der Erwachsenenbildung: Wir unterstützen sie bei der Weiterbildung, vor allem unter Einbindung von digitalen Medien und Webinaren.
Wirtschaftsforum: Wer sind aktuell Ihre Hauptzielgruppen?
Malgorzata Schweizer: Unsere Leser sind sehr anspruchsvoll, sehr gut ausgebildet, häufig Akademiker, und haben ein überdurchschnittliches Haushaltseinkommen. Sie interessieren sich für zwei Arten von Inhalten. Dies ist einmal der sogenannte „La Dolce Vita-Content“. So nennen wir den Content aus dem mediterranen Raum, also Spanisch, Französisch und Italienisch: Dabei geht es den Lesern nicht nur darum, die Sprache zu lernen, sondern auch darum, die Kultur, das Land und die Leute kennenzulernen, um sich zum Beispiel auf Reisen vorzubereiten. Auch diejenigen, die mit uns Englisch und Business-Englisch sowie Deutsch als Fremdsprache lernen, sind sehr gut ausgebildet, aber hier geht es mehr um den Spracherwerb, um Englisch in der Kommunikation, um den Business- und Arbeits-Kontext. Mit unseren neuen digitalen Angeboten möchten wir zusätzlich eine jüngere Zielgruppe ansprechen. Außerdemverzeichnen wir verstärkt Anfragen von mittelständischen Unternehmen, die nach geeigneten Weiterbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter suchen. Hier schnüren wir im E-Learning-Bereich entsprechende digitale Angebote, sodass die Unternehmen nicht nur mit unseren Magazinen arbeiten können, sondern auch mit digitalen Instrumenten, mit denen sie zum Beispiel das Level und den Fortschritt der Mitarbeiter testen können. Dies ist ein sehr spannender Bereich, da einerseits der Bedarf nach englischen Sprachlernangeboten steigt und die Unternehmen andererseits immer mehr ausländische Mitarbeiter haben, die Deutsch lernen müssen.
Wirtschaftsforum: Inwieweit hat die COVID19-Pandemie einen Impact auf Ihr Geschäft?
Malgorzata Schweizer: Das ist ganz unterschiedlich. Unser Geschäft stützt sich zu zwei Dritteln auf Abonnements, zu einem Drittel auf Einzelverkäufe. Wir haben sehr treue Abonnenten, viele abonnieren uns schon seit zehn bis 15 Jahren. Das liegt sicherlich daran, dass unsere Magazine nicht ausschließlich auf den Spracherwerb ausgerichtet sind. Wir vermitteln Sprache unterhaltsam, man liest interessante Artikel und lernt die Sprache wie nebenbei. Die Corona-Pandemie hat sich eher auf unseren Einzelverkauf ausgewirkt, der hauptsächlich an Flughäfen und Bahnhöfen stattfindet, sowie unseren B2B-Bereich. Viele mittelständische Unternehmen haben Fortbildungen verschoben, doch jetzt steigt die Nachfrage wieder. Deshalb arbeiten wir auch mit Hochdruck daran, unsere neuen digitalen E-Learning und Web-Angebote zu lancieren.
Wirtschaftsforum: Wie wird die zukünftige Ausrichtung Ihres Produktportfolios aussehen?
Malgorzata Schweizer: Wir planen aktuell keine zusätzlichen Sprachen, aber wir werden das, was wir haben, digitalisieren und weiterhin in Formaten anbieten, die den Lesern Spaß machen. Wir lehren das „Lernen mit Leichtigkeit“ und Erfolg. Es gibt heute viele Möglichkeiten, Inhalte zu konsumieren, nicht nur über das Lesen oder Hören. Diese Möglichkeiten werden wir nutzen. Dabei werden wir uns weiterhin auf fortgeschrittene Sprachlevel konzentrieren, auf Menschen, die ihre Kenntnisse perfektionieren und ihre Kommunikationsfähigkeit in einer Fremdsprache verbessern möchten.
Wirtschaftsforum: Der Spotlight Verlag gehört zur ZEIT Verlagsgruppe. Inwieweit passt Spotlight in die Gruppe?
Malgorzata Schweizer: Wir passen hervorragend zur ZEIT Verlagsgruppe. Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch an unseren Content, er ist gut gemacht und behandelt Themen, die gesellschaftlich oder politisch relevant sind. Auch gibt es bei den Zielgruppen große Überschneidungen, etwa bezüglich des Bildungsgrades und der Interessen. Häufig sind unsere Kunden auch ZEIT-Abonnenten oder -Leser. Zudem arbeiten wir eng mit den Kollegen von ZEIT und ZEIT ONLINE zusammen. Die ZEIT Verlagsgruppe ist international und divers, wir haben den gleichen Spirit. Wir glauben an Empowerment und daran, dass jeder einzelne Mitarbeiter einen wichtigen Teil zu unserem Gesamterfolg beiträgt. Das macht uns als Team stark und als Unternehmen erfolgreich.